Radio-Interview„Nichts, was man einfach so wegsteckt“: Ministerin Lenert meldet sich zurück

Radio-Interview / „Nichts, was man einfach so wegsteckt“: Ministerin Lenert meldet sich zurück
Paulette Lenert ist seit Anfang der Woche nach ihrer gesundheitsbedingten Pause wieder als Gesundheitsministerin im Einsatz Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Luxemburgs Gesundheitsministerin Paulette Lenert hat sich mit einem Interview mit dem Radiosender 100,7 aus ihrer gesundheitsbedingten Pause zurückgemeldet. Darin verrät sie, wie es ihr mittlerweile geht und was in nächster Zeit noch an Plänen anstehen könnte, was die Corona-Bekämpfung betrifft.

„Viel besser, würde ich sagen“, antwortet Paulette Lenert auf die Frage, wie es ihr nach ihrer Erholungszeit geht. Luxemburgs Gesundheitsministerin hatte eine Pause eingelegt, um sich gesundheitlich zu erholen, nachdem sie bei einem Spaziergang am 23. März zusammengebrochen war. Am Dienstag gab sie dem Radiosender 100,7 ein Interview, das am Mittwochvormittag ausgestrahlt wurde.

Angesprochen auf die Auswirkungen der Krise auf ihr Arbeitspensum, erklärt Lenert, dass es durchaus in dieser Zeit eine Herausforderung sei, alles „unter Dach und Fach“ zu kriegen. Jeder müsse dabei selbst einen Weg finden, wie er das am besten für sich bewerkstelligen könne. Es gebe zum Beispiel einen gewissen öffentlichen Druck, was die teils täglichen Todesfälle im Land angehe, dabei gehe es auch um die Frage der Verantwortung.

„Ich erinnere mich noch an die Mitteilung des ersten Todesfalls, als wäre es gestern gewesen – das ist nichts, was man einfach so wegsteckt“, sagt Lenert. Auch nach einem Jahr seien die Entscheidungen zu diesen Themen deshalb schwer. Es gehe dabei um viele Aspekte – Existenzen, Geld, den mentalen Aspekt der Menschen im Land. Alles das müsse man ernst nehmen, auch wenn es keine leichten Themen seien. Dennoch, erklärt die Ministerin, gebe es in ihrem Team eine gute Zusammenarbeit. Ein gewisser politischer Druck in Krisensituationen wie dieser sei letztendlich normal, erklärt sie. 

Weit von der maximalen Impfkapazität entfernt

Bezüglich der Infektionslage bestätigt die Ministerin, dass es in der derzeit etwas instabilen Situation vermehrt schwere Verläufe bei jüngeren Menschen gebe. Bei den Älteren komme dagegen derzeit der Effekt der Impfungen zum Vorschein, da dort die Infektionszahlen zurückgingen. Das Impftempo, das mit den beispielsweise mehr als 30.000 Impfdosen in der vergangenen Woche laut 100,7 noch ein gutes Stück von der erklärten Maximalkapazität von rund 95.000 Dosen entfernt sei, hänge weiter von den verfügbaren Impfstoffmengen ab, sagt Lenert. Dabei spielten Ungewissheiten wie kurzfristige Änderungen bei Lieferungen oder Entscheidungen der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zu neuen Impfstoffen eine Rolle.

Grenzgänger generell zu impfen, sei in Luxemburg weiterhin nicht geplant, so die Gesundheitsministerin – das liege an dem Schlüssel, nach dem die EU die Impfstoffdosen auf die Mitgliedstaaten verteilt. Dieser werde nach der Anzahl an Menschen berechnet, die in dem jeweiligen Land als Einwohner gemeldet sind. Allerdings sei nicht ausgeschlossen, dass künftig Pendler aus bestimmten Berufsbereichen, wie zum Beispiel Lehrpersonal, geimpft werden könnten, wie es auch schon im Gesundheitssektor geschehen sei. Allerdings stelle sich diese Frage erst dann, wenn man nicht mehr dabei sei, Menschen mit Risikofaktoren zu impfen, um zunächst einmal sie selbst zu schützen, wie es derzeit der Fall sei.

Schnelltests in Unternehmen nicht ausgeschlossen

Zu den Schnelltests, die bereits in anderen Ländern wie Deutschland für Unternehmen mit Präsenzarbeit Pflicht sind, erklärt Lenert, dass dies in Luxemburg möglicherweise auch noch Thema werden könnte. Bisher habe man darauf gesetzt, frühestmöglich viel Praxiserfahrung mit den Schnelltests zu haben – die Ministerin schließt einen künftigen Einsatz in den Unternehmen im Großherzogtum aber nicht aus. 

Zu der Untersuchung Jeannot Waringos bezüglich der Corona-Cluster in Luxemburgs Altersheimen sagt Lenert, dass nicht sie selbst, sondern die Chamber ihn vorgeschlagen habe – allerdings hätten sie bereits Kontakt bezüglich der Untersuchung gehabt. Für seine Untersuchung am Luxemburger Hof hatte Waringo zwar deutlich mehr Zeit, allerdings gehe es laut Lenert hier nur darum, bereits vorhandene Informationen zusammenzutragen und auszuwerten. Deshalb sei der Vorsatz, Mitte Juni damit fertig zu sein, eine realistische Zielsetzung.


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jean-pierre goelff
23. April 2021 - 9.55

Waat ass mï eweï flëssig?.....Deï Gring,deï sin komplett iwwerflessig!Bon courage,Mme.Lenert,schount iëch e besschen,d'Ländchen brauch iëch,onbedingt!

Therese
23. April 2021 - 8.25

@migg Gudd Fro.Fir den schéinen Männchen virum Tram ze maachen...oder e Baam an der Stad ze planzen. Gréng sin se schon laaaaang net méi. Ech kann mech nach un dei fréih 80er Joeren erenneren.Do waren haten se nach Idealer. Haut geheieren se zur Lobby.

migg
21. April 2021 - 22.55

Sou ass ett! Viirwaat sinn déi Greng iwwerhapt do???

Nomi
21. April 2021 - 17.32

So'u laang di Pandemie dau'ert sollten se der Paulette een Staatssekretaer zur Seit stellen ! Et kann jo net sinn datt eng Ministesch d'Paan klackt, an hir Gesondheet drop mecht an di aaner drei'nen Daimercher !