„Vanishing Treasures“Luxemburgs Umweltministerium hat bereits 5,5 Millionen an Tierschutzprogramm ausgezahlt

„Vanishing Treasures“ / Luxemburgs Umweltministerium hat bereits 5,5 Millionen an Tierschutzprogramm ausgezahlt
Ein Schneeleopard im Altai-Gebirge in der Mongolei Foto: Marten Van Dijl/WWF Deutschland

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Insgesamt 9 Millionen Euro soll Luxemburgs Regierung das Tierschutzprogramm „Vanishing Treasures“ kosten. Bisher hat das Umweltministerium 5,5 Millionen an „Vanishing Treasures“ ausgezahlt – aber erst die knapp die Hälfte des Geldes wurde bisher vor Ort von dem Projekt, das von dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen geleitet und von finanziert wird, vor Ort ausgegeben. Als Grund dafür führt Umweltministerin Carole Dieschbourg unter anderem pandemiebedingte Verzögerungen an.

Viele Tiere leiden unter den Folgen des Klimawandels und dem Einfluss des Menschen – Lebensräume werden zerstört, Arten stehen kurz vor dem Aussterben. Um dem entgegenzuwirken, hat Umweltministerin Carole Dieschbourg („déi gréng“) im August 2018 das „Vanishing Treasures“-Programm vorgestellt. Es wurde ins Leben gerufen, um bedrohte Tierarten zu schützen. Der Fokus liegt dabei vor allem auf ikonischen Arten, die auch in den Bergen zu Hause sind: dem Berggorilla, dem Schneeleoparden und dem bengalischen Tiger, auch Königstiger genannt. „Vanishing Treasures“ ist eine Zusammenarbeit zwischen Luxemburg und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten die Akteure im Dezember 2018 in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Das Programm wird von den Vereinten Nationen geleitet und von Luxemburg finanziert.

Dafür habe Luxemburg einen Beitrag von 9 Millionen Euro vorgesehen, der über den Klima- und Energiefonds des Ministeriums für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur laufe, wie auch die CSV-Abgeordnete Martine Hansen Anfang März in einer parlamentarischen Anfrage an die Umweltministerin schrieb. Hansen hakte in der Anfrage nach: Wie wurde das Geld genutzt – und welche Ergebnisse gab es bereits? 

Bereits 2,76 Millionen ausgegeben

Carole Dieschbourg antwortete am Dienstag: Seit 2018 habe Luxemburg 5,5 Millionen Euro zu dem Tierschutzprogramm beigetragen – davon habe die UNEP aber bis Ende 2020 erst rund 2,76 Millionen eingesetzt: 811.000 Euro der Gelder flossen in „Management und interregionale Koordination“, 675.000 Euro nach Afrika (Ruanda und Uganda), 279.000 Euro in den Himalaya (Bhutan) und 992.000 Euro nach Zentralasien (Tadschikistan und Kirgisistan). Luxemburg leiste seine Zahlungen in Form von jährlichen Vorauszahlungen, sagt die Umweltministerin. Dass erst knapp die Hälfte der bereits gezahlten Beiträge genutzt wurden, habe einen bestimmten Grund: Einerseits sei das Projekt offiziell erst im Februar 2019 angelaufen. Im Vorfeld habe es sehr ausführliche Beratungsgespräche auf lokaler und regionaler Ebene gegeben, wodurch der Beginn des Programms herausgezögert worden sei. Andererseits habe die Corona-Pandemie die Umsetzung des Projekts weiter hinausgezögert. Diese Daten seien auch im Finanzbericht einsehbar, sagt Dieschbourg. Das Programm hätte sich ursprünglich auf 51 Monate erstrecken und Ende August 2022 auslaufen sollen.

„Vanishing Treasures“ konzentriere sich auf eine Reihe von Schlüsselaktivitäten: darunter die Datensammlung und -analyse, die Entwicklung von Methoden und Unterstützungswerkzeugen und die erste Implementierung von Pilotprojekten für ökosystembasierte, klimagerechte Schutz- und Anpassungsmaßnahmen. Ein großer Teil des Budgets werde eingesetzt, um die Arbeit lokaler und nationaler Nichtregierungsorganisationen (NGO) zu unterstützen, sagt die Ministerin der Grünen. Genauere Informationen zu dem Programm und dessen vorläufigen Ergebnissen könne man auf der Webseite von „Vanishing Treasures“ einsehen. 

Seitdem die luxemburgische Regierung den nationalen Plan zum Schutz der Natur (PNPN) im Januar 2017 genehmigt hat, seien 165,3 Millionen Euro für die Erhaltung einheimischer bedrohter Tierarten investiert worden – insbesondere für die Wiederherstellung und Erhaltung ihrer Lebensräume, sagt Dieschbourg. Die Finanzierung erfolge zu 25 Prozent aus dem regulären Budget und zu 75 Prozent aus Sondermitteln.