Internationale StudieDie psychische Gesundheit der Luxemburger Jugendlichen hat sich seit 2006 verschlechtert

Internationale Studie / Die psychische Gesundheit der Luxemburger Jugendlichen hat sich seit 2006 verschlechtert
Im internationalen Vergleich liegen die luxemburgischen Jugendlichen im Mittelfeld Symbolfoto: dpa/Frank Rumpenhorst

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Eine internationale Studie unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation hat die psychische und physische Gesundheit der Jugendlichen in Luxemburg untersucht. Insgesamt hat sich diese seit 2006 verschlechtert – allerdings sind die Zahlen beispielsweise beim Mobbing zurückgegangen.

Viele Menschen wünschen sich als Erwachsene ihre unbeschwerte Jugendzeit zurück – doch nicht für jeden ist diese Zeit immer angenehm und leicht. Die internationale Studie „Health Behaviour in School-aged Children“ (HBSC) untersucht die psychische und physische Gesundheit von Jugendlichen in mehr als 45 Ländern. Die Umfrage für den HBSC-Bericht im Großherzogtum wird vom Luxemburger Bildungsministerium, dem Gesundheitsministerium und der Universität Luxemburg durchgeführt. Unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sie alle vier Jahre wiederholt.

Der jüngste HBSC-Bericht behandelt das Jahr 2018. Das Gesundheitsministerium, das Bildungsministerium und die Universität Luxemburg haben die Ergebnisse in einer Pressemitteilung zusammengefasst. Laut dem Schreiben haben im Großherzogtum 8.687 Schüler im Alter von 11 bis 18 Jahren an der Studie teilgenommen. Der Bericht konzentriert sich unter anderem auf Risikoverhalten, gesundheitsfördernde Verhaltensweisen und das soziale Umfeld des Schülers, wie zum Beispiel Familie, Freunde oder Schule.

„Die psychische Gesundheit von Heranwachsenden hat sich im Laufe der Zeit verschlechtert“, heißt es in der Pressemeldung. Hier ist die Zahl der entsprechenden Gesundheitsbeschwerden von 34,8 Prozent im Jahr 2006 auf 40,1 Prozent im Jahr 2018 gestiegen. Allerdings gibt es auch gute Nachrichten – bei den Mobbing-Zahlen vermeldet das Team einen Rückgang. Im Jahr 2006 sind noch 13 Prozent der Jugendlichen Opfer von Mobbing gewesen, 2018 sind es 8,2 Prozent gewesen.

Häufiger Übergewicht und Fettleibigkeit als im Jahr 2006

Was die körperliche Gesundheit angeht, sind bei den Jugendlichen im Großherzogtum Übergewicht und Fettleibigkeit häufiger geworden. 14 Prozent sind im Jahr 2006 als übergewichtig oder fettleibig registriert worden, im Jahr 2018 ist die Zahl auf 19 Prozent geklettert. Ebenso hat die körperliche Aktivität der Jugendlichen abgenommen. „Die Messlatte fällt 2018 auf 35,2 Prozent der Schüler, die sich mindestens viermal pro Woche körperlich betätigen, und liegt damit unter der Marke von 39,6 Prozent im Jahr 2006“, heißt es in dem Schreiben.

Tabak- und Alkoholkonsum ist bereits unter Jugendlichen ein Thema, weshalb die HBSC-Studie auch dort Untersuchungen vornahm. Der Konsum ist bei den Befragten über die Jahre zwar insgesamt zurückgegangen, allerdings habe er bei der Gruppe der 17- und 18- Jährigen zugenommen.

Die Schule ist offenbar nicht bei allen Kindern und Jugendlichen in Luxemburg gleich beliebt – laut der Zusammenfassung sagen 65 Prozent der befragten Schüler, dass sie die Schule mögen. „Allerdings fühlen sich 40 Prozent der Schüler durch die Schularbeit etwas oder sehr gestresst“, erklären die Ministerien und die Uni. „Die Zahl der Jugendlichen, denen es leicht fällt, mit einem Elternteil über ihre Sorgen zu sprechen, ist leicht gestiegen.“

Jugendliche in Luxemburg verwenden häufiger Verhütungsmittel und putzen sich häufiger die Zähne

Aus der Pressemitteilung zum HBSC-Bericht, vom Gesundheits- sowie Bildungsministerium und der Universität Luxemburg

Generell spielt im Großherzogtum, wie in vielen anderen Ländern auch, der sozioökonomische Status der Eltern eine Rolle für die Gesundheit der Heranwachsenden. Bei der Mehrzahl der analysierten Indikatoren sind bei Jugendlichen aus günstigen sozioökonomischen Verhältnissen positivere Ergebnisse erkennbar. Ausnahmen sind Schulstress und Untergewicht – dort sind die sozioökonomisch besser gestellten Schüler sogar am stärksten betroffen.

Beim Vergleich der Geschlechter zeigt sich: „Obwohl ein eher ungünstiges Verhalten gegenüber ihrer Gesundheit zu beobachten ist, berichten Jungen über einen besseren Gesundheitszustand als Mädchen“, heißt es in der Mitteilung. „Die Analyse deutet darauf hin, dass die jüngste Altersgruppe (11-12 Jahre) im Allgemeinen positivere Ergebnisse aufweist als die älteren Altersgruppen.“ Mobbing und körperliche Auseinandersetzungen seien die einzigen beiden Ausnahmen von diesem Bild.

Im internationalen Vergleich liegen die Luxemburger Jugendlichen laut dem Schreiben häufig im Mittelfeld der Rangliste. „Im Vergleich zu Jugendlichen in anderen Ländern verwenden Jugendliche in Luxemburg häufiger Verhütungsmittel und putzen sich häufiger die Zähne“, so das Team. Auf der anderen Seite sind sie aber auch eher übergewichtig, Mädchen treiben seltener Sport und jüngere Kinder werden eher in Schlägereien verwickelt.

Den Aalen Dino
21. April 2021 - 12.56

Wer jegliche Annehmlichkeiten des Wohlstandes besitzt ,sich dem Konsum, jedem Spaß hingeben kann, dem man jegliche Anstrengungen aus dem Wege räumt, Selbstdisziplin,Disziplin zum Fremdwort wird,verlernt die Zufriedenheit sich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen, verlernt das Träumen, das Arbeiten „ an fäellt op d’Nues,him den Wand vum Liewen em d‘Oueren jot „.

HTK
20. April 2021 - 23.45

Aber ihr habt doch eure smarten Phones. Vielleicht solltet ihr mal wieder miteinander reden oder was zusammen unternehmen.Oder lasst die Verblödungsmaschine,sprich TV, einmal ausgeschaltet. Da sieht man ausser schlechten Nachrichten nur totalen Irrsinn.Oder sagt euren Eltern sie sollten sich einmal abends Zeit nehmen um mit euch zu reden oder etwas zu unternehmen.Oder vielleicht klettert ihr einmal selbst auf einen Baum(!),also in Wirklichkeit,nicht auf dem PC.Das macht Spaß und trainiert euer Gleichgewicht. Und sagt nicht es ist der Schulstress.Den hatten wir auch aber wir leben noch. Ihr müsst auch nicht toller und schöner sein als eure Freunde,denn die haben dasselbe Problem.Vielleicht gibt es aber auch einfach nur zuviele Psychiater.