EU-Reformen„Alle Themen willkommen“: Internet-Plattform sammelt Ideen zur Zukunft Europas

EU-Reformen / „Alle Themen willkommen“: Internet-Plattform sammelt Ideen zur Zukunft Europas
Die Vizepräsidentin der EU-Kommission Dubravka Suica (l.) und der EP-Abgeordnete Guy Verhofstadt während der gestrigen Vorstellung der Internet-Plattform zur Konferenz zur Zukunft Europas Foto: AFP/various sources/François Walschaerts

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Die Konferenz zur Zukunft Europas kommt so langsam ins Rollen. Am Montag wurde eine digitale Plattform vorgestellt, über die alle EU-Bürger ihre Ideen einbringen können. Sie soll das Herzstück der Konferenz sein.

Seit Montag ist die digitale Plattform mit der Adresse futureu.europa.eu aktiviert. Sie soll der Tummelplatz all jener sein, die ihren Beitrag zur Zukunft der Europäischen Union einbringen wollen. „Alle Themen und Ideen sind willkommen“, sagte die EU-Kommissionsvize Dubravka Suica bei der Präsentation der Plattform in Brüssel. Die Veranstalter der Zukunfts-Konferenz, die drei EU-Institutionen Rat, Kommission und Parlament, geben neun Themenfelder vor, über die diskutiert werden kann, wie den Klimawandel, digitaler Wandel, Gesundheit und Migration. Die Teilnehmer können jedoch noch weitere Themen vorschlagen. Die Diskussionsbeiträge sollen später in die Reformpläne der EU mit einfließen.

Die Plattform ist in allen 24 Sprachen der EU zugänglich. Die auf der Plattform hinterlassenen Beiträge würden in alle offiziellen Sprachen der EU übersetzt, versprach Dubravka Suica. Es werde „volle Transparenz über die Diskussionen und Ideen“ herrschen. Allerdings sind hinter den Kulissen Moderatoren am Werk, die dafür sorgen sollen, dass die Plattform nicht missbraucht wird und mit Fake News zugemüllt wird. Teilnehmer müssen sich anmelden und die Charta der Plattform einhalten.

Die Leute könnten passiv teilnehmen, indem sie sich nur eintragen, oder sich aktiv an den Diskussionen beteiligen, erklärte der Vertreter des EU-Parlaments (EP) Guy Verhofstadt gestern bei der Vorstellung. „Oder sie können zum Aktivisten werden, indem sie ihre eigene Veranstaltung schaffen“, so der belgische EU-Parlamentarier weiter. Alle Ereignisse, die im Rahmen der Zukunfts-Konferenz in den EU-Ländern veranstaltet werden, können auf der Plattform eingeschrieben werden, wo sie auf einer interaktiven Karte von allen auf der Internetseite eingesehen werden können. Ob es sich um Diskussionsveranstaltungen im kleinen Kreis, in einer Gemeinde, Schule, in einem Verein oder eine Großveranstaltung handelt, alles kann auf der Plattform angemeldet werden.

Die Idee einer Konferenz zur Zukunft der EU geht auf den französischen Präsidenten Emmanuel Macron zurück, die von der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrem Amtsantritt 2019 aufgegriffen wurde. Mit der Konferenz sollen unter möglichst breiter Beteiligung der EU-Bürger Reformideen ausgearbeitet und umgesetzt werden. Nachdem sich die drei EU-Institutionen auf das Format geeinigt hatten, verzögerte nicht nur die Corona-Pandemie den Beginn der Konferenz. Gestritten wurde auch darüber, wer die Konferenz präsidieren sollte, wobei sich einige EU-Regierungen gegen den vom EU-Parlament vorgeschlagenen belgischen Abgeordneten Guy Verhofstadt aussprachen. Jetzt werden die jeweiligen Präsidenten der drei Institutionen der Konferenz vorstehen.

Konferenzplenum wird Reformvorschläge machen

Offizieller Startschuss ist am Europatag, dem 9. Mai, in Straßburg. Ursprünglich war vorgesehen, die Konferenz über zwei Jahre hinweg abzuhalten. Nun endet sie jedoch bereits nach einem Jahr, wie geplant im Frühjahr kommenden Jahres. Bis dahin sollen die Vorschläge und Ideen, die auf der Plattform gesammelt werden, in Bürgerforen auf nationaler und europäischer Ebene diskutiert werden. Die ersten Bürgerforen könnten bereits im Juni beginnen. Einem Plenum der Konferenz wird die Aufgabe übertragen, einen Abschlussbericht zu verfassen, der Empfehlungen für die künftigen Reformen enthalten soll. Ein genauer Zeitplan für die größeren Veranstaltungen liege noch nicht vor. Dieser werde aber in den kommenden Wochen ausgearbeitet, meinte Guy Verhofstadt.

Dass infolgedessen auch Vorschläge gemacht werden, für die Vertragsänderungen notwendig sind, schloss die Vizepräsidentin der Kommission gestern nicht aus. Allerdings sind die EU-Staaten sehr zurückhaltend, wenn es um Änderungswünsche an den Verträgen geht. Dem müssten alle EU-Staaten zustimmen, was sich in der Vergangenheit bereits als ein sehr schwieriges und langwieriges Unterfangen erwiesen hat. Es gibt daher keine Verpflichtung dazu, die aus der Zukunfts-Konferenz hervorgehenden Ideen auch umzusetzen.

Sepp
20. April 2021 - 17.24

1. Weniger Verkehr, also mehr Telearbeit oder weniger Arbeit 2. Förderung von Handwerksarbeit (made in EU) 3. Weitere Förderung von Bio-Produkten 4. Wasserstoff als Energieträger anstatt Elektro (zumindest für den öffentlichen Transport, wann kommt die Tankstelle nach Luxemburg?) 5. Wohnungsspekulation von reichen Ausländern verhindern 6. Bessere akustische Isolation von Wohnungen für ein harmonischeres Miteinander (jeder lebt bald in Etagenwohnungen und man hört die Nachbarn furzen, zwingt Giorgetti und Kuhn endlich beidseitig Hohlräume in die Wände einzuplanen um Gottes Willen) 7. Reichensteuer einführen 8. Erbschaftssteuer erhöhen 9. Mit Biden, Putin und Jinping über weltweite Steuerpraktiken reden

Blücher
20. April 2021 - 8.48

Im letzten Jahrzehnt hat die EU soviel reformiert, dass vor lauter Fehl-Reformen die Nationalstaaten samt EU „ d‘Baach erof gaangen sin „.Das Vertrauen in die EU ist wie ein Radiergummi, mit jedem Fehler wird es kleiner und kleiner.