Kunst in CoronazeitenDie Ausstellung „COronArt“ im Escher „Kamellebuttek“ ist eröffnet

Kunst in Coronazeiten / Die Ausstellung „COronArt“ im Escher „Kamellebuttek“ ist eröffnet
„Dürfen wir eigentlich lachen bei einem Thema wie Corona?“, fragen Jean-Claude Salvi und Marc Wilwert. Selbstverständlich dürfen sie. Auch die von ihnen zusammengetragene Kollektivausstellung im „Kamellebuttek“ in Esch ist kein Trauerspiel. Foto: Editpress/Julien Garroy

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Unter dem Titel „COronArt“ zeigen 32 einheimische Künstler ab heute, was sie während der vergangenen 12  Monate der Pandemie geschaffen haben. Bis zum 10. Juli sind ihre Werke in der Escher Kunstgalerie „Kamellebuttek“ zu sehen. Eintritt frei. Ein Rundgang,

Das Coronavirus beschäftigt uns alle. Welche Spuren es im kreativen Schaffen von 32 einheimischen Künstlerinnen und Künstlern bisher hinterlassen hat, kann man sich ab heute Morgen 11 Uhr in der Escher Kunstgalerie „Kamellebuttek“ ansehen. Nur so viel: Es ist vielfältig und beeindruckend!

Initiatoren dieser Kollektivausstellung sind Jean-Claude Salvi und Marc Wilwert. Zwei Männer, die eigentlich mit beiden Füßen fest im Leben stehen. Aber auch an ihnen sind die vergangenen 12 Monate nicht spurlos vorübergegangen. Wilwert ist sogar an Corona erkrankt.

Wie auch immer, beide Künstler mussten seit dem Frühjahr vergangenen Jahres mehr Zeit als sonst zu Hause verbringen. Folglich verfügten sie über mehr Zeit als sonst, um nachzudenken. Das hat sich in ihren Arbeiten niedergeschlagen. Bei Marc Wilwert sind es die Fotografien, bei Jean-Claude Salvi die Skulpturen.

Den beiden Künstlern ist schnell klargeworden, dass man diese Zeit der Leere und Sterilität, diese Gefühle und Erfahrungen irgendwie festhalten müsste. Ihre Kontakte zu Kollegen und der Austausch in den sozialen Netzwerken haben den beiden dann auch recht schnell gezeigt, dass sie nicht alleine sind, dass viele Künstler die Ausnahmesituation kreativ verarbeitet haben. Als es ernst wurde, folgten 32 Künstler dem Aufruf zu einer gemeinsamen Ausstellung. Eine Auswahl war nicht nötig, so Wilwert und Salvi.

Kunst im Einfamilienhaus

Dass die Werke, die von 32 Frauen und Männern zu Hause erschaffen wurden, nun in einem „normalen“ Einfamilienhaus gezeigt werden, hat etwas sehr Interessantes und Einladendes. Zudem werden alle Objekte in dieser heimischen und heimeligen Atmosphäre zu einem für jeden rasch nachvollziehbarem Ein- und Ausdruck einer etwas spezielleren Zeit. Mal etwas düsterer, schwerer, mal heller und leichter, meistens aber zum Nachdenken anregend. Es ist nicht himmelhochjauchzend, aber auch nicht zu Tode betrübt. 

Die Ausstellung wirkt auf den ersten Blick wenig homogen, aber insgesamt doch stimmig. Es herrscht leichtes Chaos. „Etwas Anarchie sollte schon sein“, so die Initiatoren Salvi und Wilwert: „Wir leben in einer Zeit, in der es eh genug Einschränkungen gibt. Hier sollte eine gewisse Freiheit herrschen.“ Das tut es in der Tat!

Die Räumlichkeiten in der rue Marcel Reuland passen hervorragend. „Bleif doheem“, das mantraartig gepredigte Gebot wird spürbar. Die Ausstellung ist zu Hause. Und zwar im Haus der Künstler Raphael Gindt und Daniel Mac Loyd, die unter anderem durch ihre großformatigen Fassadenmalereien bekannt sein dürften. Beide haben mit viel Energie die ganze Logistik rund um die COronArt-Expo übernommen.

Bei Besuch der Expo im  „Kamellebuttek“ wird eines klar, nämlich, dass eine solche Ausstellung nur jetzt verwirklicht werden konnte. Jetzt unter dem direkten Eindruck dieser Pandemie. Alle Exponate spiegeln die noch frischen und spürbaren Eindrücke der Situation wider. In einigen Jahren würde man zu sehr überlegen, was ausgestellt werden dürfte oder sollte. 

Für die Eröffnung heute muss(te) man sich anmelden. Für die nächsten Tage gilt das Wäscheklammerprinzip. Wenn keine Klammer mehr da ist, darf keiner mehr rein. Die Ausstellung im Kamllebuttek, 14, rue Marcel Reuland in Esch, dauert noch bis zum 10. Juli. Geöffnet ist dienstags, donnerstags und samstags von 14 bis 19 Uhr.

Die Aussteller

Jean-Marie Biwer, Jeanette Bremin, Pascale Behrens, Patricia Lippert, Joelle Daubenfeld, Emmanuel Fey, Keven Erickson, Henri Goergen, Robert Hall, Diane Jodes, Gilles Kayser, Benji Kontz, Lascar, Tom Lucas, Thierry Lutz, Jill Michels, Renée Nesca, Stefan Seffrin, Bruno Oliveira, Gery Oth, Roxanne Peguet, Severine Peiffer, Raoul Ries, Yvette Rischette, Reiny Rizzy, Jean-Claude Salvi, Neckel Scholtus, Marc Schroeder, Jessica Theis, Pit Wagner, Marc Wilwert, Joachim van der Vlugt