Luxemburger im Ausland„Kiki und Leo“: Ein Duo sorgt für Furore

Luxemburger im Ausland / „Kiki und Leo“: Ein Duo sorgt für Furore
So sehen Sieger aus: Leandro Barreiro traf in der Nachspielzeit zum 3:2 für Mainz. Es war, nach dem Tor gegen Leipzig, sein zweiter Saisontreffer in der Bundesliga. Foto: Thilo Schmuelgen/dpa

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Christopher Martins und Leandro Barreiro verstehen sich nicht nur im FLF-Dress ausgezeichnet, sie haben an diesem Wochenende auch in der Schweiz und in der Bundesliga die entscheidenden Tore gemacht. Oder um es in den Worten des Mainzers auszudrücken: „Einfach nur geil!“

Gute Nachrichten gab es gleich am Nachmittag aus der Schweiz. Nach seinen Verletzungsproblemen stand Christopher Martins wieder in der Startelf der Young Boys Bern. Der Meister setzte sich mit 2:0 gegen St. Gallen durch – dank des Luxemburgers, der seinen Klub auf die Siegerstraße brachte. Nach einer Ecke von Spielmann stieg Martins am höchsten und köpfte die Berner in Führung. Definitiv ein gelungenes Liga-Comeback für „Kiki“.

Spektakulärer ging es allerdings in der Bundesliga zu. Die Vorzeichen beim Duell der Mainzer gegen Köln waren klar: Die Rheinhessen brauchten die Punkte im Kampf um den Klassenerhalt – und konnten nach einer Barreiro-Vorlage auch in Führung gehen. Doch in einem spannenden Kampf blieben alle Möglichkeiten bis zum Schluss offen. „Drama pur und ein historisches Happy End für Mainz 05“, schrieb die Allgemeine Zeitung und griff tief in die Statistik-Kiste: „Mit seinem umjubelten Siegtor in der Nachspielzeit bescherte der Luxemburger Leandro Barreiro dem rheinhessischen Fußball-Bundesligisten den ersten Sieg beim 1. FC Köln seit 18 Jahren, den ersten Erstliga-Dreier in Müngersdorf überhaupt. Das 3:2 (1:1) zum perfekten Zeitpunkt, unglaublich wertvoll. Die 05er reagierten nicht nur auf die komplett punktende Konkurrenz im Keller, sie distanzierten den FC um nunmehr fünf Punkte. Ein großer Schritt am Sonntagabend, gewiss nicht der letzte in diesem packenden Abstiegskampf.“

Die definitive Entscheidung fiel in der Nachspielzeit … und wie. Der Luxemburger Torschütze grinste überglücklich, als er diesen unheimlich wichtigen Treffer und seine Gefühlslage gegenüber Sky beschreiben sollte: „Einfach nur geil … Ich nehme den Ball nicht so gut an und mache das Einzige, was noch möglich ist. Ich treffe ihn irgendwie mit dem Spann … Man träumt immer davon, in der letzten Sekunde das Siegtor zu machen.“ Von einer möglichen Vorentscheidung „will ich nicht sprechen“ – dennoch sei er optimistisch, dass die Mainzer jetzt gute Aussichten auf den Verbleib in der ersten Liga haben. Profi, wie er eben ist, war der 21-Jährige nicht wirklich zufrieden mit der gezeigten Leistung der ersten 45 Minuten: „Heute war kein gutes Spiel von uns, wir sind in der ersten Hälfte nicht gut in die Zweikämpfe gekommen und waren gefühlt einen Schritt zu spät.“ Dennoch reichte es für drei, möglicherweise doch entscheidende, Punkte.

Christopher Martins meldete sich in der Schweizer Meisterschaft gleich mit einem Treffer zurück
Christopher Martins meldete sich in der Schweizer Meisterschaft gleich mit einem Treffer zurück Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

In der Ukraine standen sich am gestrigen Mittag zwei Luxemburger Nationalspieler gegenüber: Enes Mahmutovic und FC Lwiw unterlagen bei Olivier Thill und Vorskla Poltava mit 1:2. Dabei hatte das direkte Duell für die Gäste gar nicht mal so schlecht angefangen. Allerdings versagten Elfmeterschütze Alvaro nach einer Viertelstunde die Nerven. Mit den Gedanken an eine verpasste Führung und einer Gelben für Mahmutovic ging es in die Kabine. Juri Maximov, der Coach der Thill-Elf, schien in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden zu haben: In der 47. und 50. traf Vorskla Poltava vor eigener Kulisse. Der Anschlusstreffer des FC Lwiw reichte nicht. Beide Nationalspieler standen über die gesamte Spielzeit auf dem Rasen.

Der zweite Thill, der am Sonntag im Einsatz war, war Sébastien mit dem moldawischen Meister Sheriff Tiraspol. Wenig überraschend hatte der Tabellenführer auch gegen Dacia Buiucani wenig Probleme und lag nach 45 Minuten mit 1:0 in Führung, im zweiten Durchgang kamen noch drei Sheriff-Treffer hinzu. Auch Thill Nummer drei hatte es ins Startaufgebot von Nacional Funchal geschafft. Vincent sah sehr früh eine Gelbe Karte und konnte die 1:5-Niederlage seiner Mannschaft – trotz einer Vorlage – bei Santa Clara nicht verhindern. Er wurde nach 77 Minuten ausgewechselt.

Eine Woche bleibt New York City FC vor dem Auftakt der MLS-Saison. Am Samstag stand das letzte Testspiel der Pre-Season-Serie auf dem Programm, bei dem es einen ungefährdeten 2:0-Erfolg gegen Hartford Athletic für die Mannschaft von Maxime Chanot gab. Bei der Elf aus der Bronx trat der Luxemburger zuerst in der gewohnten Viererkette an, um in den zweiten 45 Minuten als Chef einer Dreierkette zu agieren. Es war der vierte Sieg in fünf Testspielen. Die Meisterschaft beginnt am Samstag gegen D.C. United. 

Mit Lars Gerson stand ein weiterer Innenverteidiger von Beginn an auf dem Platz. Der Defensivallrounder des spanischen Drittligisten Racing Santander feierte beim 2:2 in Tarazona sein Startelfdebüt für seinen neuen Klub. 76 Minuten war derweil Mica Pinto bei Sparta Rotterdam im Einsatz. Die Niederländer mussten sich beim AZ Alkmaar mit 0:2 geschlagen geben und liegen auf Platz 11 der Eredivisie-Tabelle.

Große Enttäuschung für Danel Sinani und Waasland-Beveren, die gestern eigentlich wieder Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt schöpfen wollten. Stattdessen hängen die Chancen auf den Verbleib in der Jupiler League nur noch an einem seidenen Faden. Auch das Torverhältnis spricht gegen den Ex-Klub von Laurent Jans. Der Luxemburger Offensivspieler lieferte die Vorlage zum zweiten Treffer seiner Mannschaft, die dadurch mit einer 2:1-Führung gegen Courtrai in die Pause gehen konnte. Es blieb ein sehr spannender Kampf auf Augenhöhe: Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit gelang es Waasland-Beveren, zum 3:3 auszugleichen. Doch die Partie lief noch 180 weitere Sekunden, in denen Courtrai es schaffte, den vollen Einsatz zu kassieren.

Eingewechselt: In der 58. wurde Gerson Rodrigues beim 2:0-Erfolg gegen Dnipro-1 eingewechselt. Der ukrainische Meister Dynamo Kiew hat inzwischen sieben Punkte Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, Schachtjor Donezk.

Nicht im Kader: Für Laurent Jans haben die Auftritte im FLF-Dress keine Änderungen bei Standard Liège herbeigeführt. Am Freitagabend wurde der Kapitän der „Roten Löwen“ erneut nicht auf dem Spielerbogen des belgischen Klubs aufgelistet, der sich problemlos 4:0 in Eupen durchsetzte. Auch für Maurice Deville gab es beim 2:1-Sieg der Saarbrücker gegen Türkgücü München keinen Platz im Kader.

Nicht im Einsatz: Spielfrei waren an diesem Wochenende Marvin Martins und der portugiesische Zweitligist Casa Pia. Anthony Moris saß gestern Abend in Lommel auf der Ersatzbank. Die Union St. Gilloise setzte sich erwartungsgemäß (auch ohne ihren FLF-Keeper) mit 2:0 durch.