ParlamentIm Geschichtsunterricht sollen nach wie vor alle Epochen behandelt werden

Parlament / Im Geschichtsunterricht sollen nach wie vor alle Epochen behandelt werden
Auch in Zukunft werden die Schüler alle Zeitepochen im Geschichtsunterricht kennenlernen Foto: Editpress/Tania Feller

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In einer parlamentarischen Frage wollte Fred Keup (ADR) vom zuständigem Schulminister, Claude Meisch  (DP), wissen, wie der Geschichtsunterricht zukünftig in den Sekundarschulen aussehen sollte und auf welcher chronologischen Basis der Unterricht zusammengesetzt wird. Der Abgeordnete hatte befürchtet, dass den Schülern nur noch die Zeitgeschichte vermittelt werde. Der zuständige Minister konnte diese Bedenken allerdings entkräften.

Keup berief sich in seiner Frage auf einen Artikel aus dem Historikerfachmagazin Forum. In der Märzausgabe hatte  der luxemburgische Mittelalterexperte und Professor an der Universität Luxemburg Michel Pauly einen Artikel mit dem Titel „Welche Geschichte an der Uni Luxemburg?“ veröffentlicht. Darin war zu lesen: „Und in den Sekundarschulen soll der Geschichtsunterricht auf Zeitgeschichte zentriert, die Auseinandersetzung der Schüler mit der Steinzeit, der gallo-römischen Vergangenheit, der Entstehung von Adel und Städten im Mittelalter, dem Absolutismus des ‚ancien régime’, den Anfängen der Industrialisierung usw., zurückgestutzt werden.“ Für französische Historiker beginnt die Zeitgeschichte („histoire contemporaine“) mit der Französischen Revolution 1789 und dauert bis heute. Sie umfasst das Ende der Monarchie, die industrielle Revolution, die beiden Weltkriege sowie die Entwicklung der Kommunikationsmittel. Deutsche Historiker beschränken sich bei dem Begriff der Zeitgeschichte allerdings auf die Epoche nach dem Zweiten Weltkrieg, da nur noch wenige Zeitzeugen aus dieser Zeit übrig sind.

„Als aufmerksamer Leser dieser Zeitschrift dürfte der ehrenwerte Abgeordnete dann auch folgende Richtigstellung zur Kenntnis genommen haben, welche in der Aprilausgabe publiziert wurde. Im Beitrag von Michel Pauly in der letzten Ausgabe hatte sich leider ein Fehler eingeschlichen. Der Geschichtsunterricht in der Sekundarschule soll nicht auf die Zeitgeschichte zentriert werden“, erklärte der zuständige Minister in seiner Antwort. Des Weiteren gab Meisch jedoch auch bekannt, dass eine Arbeitsgruppe von der „Commission nationale de l’enseignement (CNES)“ an einer Reform arbeite, bei der Inhalte, Methoden und Benotung angepasst werden sollen.  Somit wird den Jugendlichen auch in Zukunft ein Gesamtbild der gesamten internationalen und luxemburgischen Geschichte geboten werden, bei der weiterhin alle Epochen der Vergangenheit behandelt werden. AH