EntlassungenGescheiterte Verhandlung über Sozialplan: IBM Luxembourg soll Mitarbeiter eingeschüchtert haben

Entlassungen / Gescheiterte Verhandlung über Sozialplan: IBM Luxembourg soll Mitarbeiter eingeschüchtert haben
IBM Luxembourg nennt Einsparungen von Betriebskosten und die Umgestaltung des Serviceangebots durch verstärkte Automatisierungen als Grund für die Entlassungen Symbolfoto: AP

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IBM Luxembourg will 38 seiner 313 Mitarbeiter entlassen. Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft LCGB sind nach einem Einschüchterungsversuch seitens IBM und mangelnder Verhandlungsbereitschaft gescheitert. Das sagte der LCGB am Mittwoch in einer Pressemitteilung.

Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft LCGB und IBM Luxembourg über die Massenentlassungen sind gescheitert. Das schreibt der LCGB am Mittwochmorgen in einer Pressemitteilung. „Trotz eines Einschüchterungsversuchs des Managements eine Stunde vor dieser Konsultation folgten etwa 240 Mitarbeiter der Einladung und stimmten eindeutig gegen den Vorschlag des Arbeitgebers“, geht aus dem Schreiben hervor. So habe die Direktion am 23. März, eine Stunde vor einem Treffen zwischen der Personaldelegation und dem LCGB, eine E-Mail an die Angestellten geschickt. Dort stand laut Sprecher des LCGB drin, dass – falls die Unstimmigkeit weiterhin bestehen bleiben würde – die Direktion unilateral schauen müsste, was sie den Angestellten geben würde. „Das ist inakzeptabel, das ist ganz klar eine Drohung – auch wenn die Direktion behauptet, dass sie nur transparent sein wolle“, so der Sprecher des LCGB dem Tageblatt gegenüber.

Laut LCGB hat die Direktion von IBM Luxembourg von Beginn der Verhandlungen an jeden Gedanken an einen Plan zum Erhalt von Arbeitsplätzen oder jegliche Art von freiwilligen Maßnahmen abgelehnt. „Angesichts der mangelnden Bereitschaft der Geschäftsleitung, auf eine akzeptable Lösung hinzuarbeiten, wurde die Angelegenheit vergangenen Freitag an das nationale Schlichtungsamt ’Office national de conciliation’ (ONC) verwiesen“, schreibt der LCGB. Ein erstes Treffen vor dem ONC sei für diesen Freitag geplant.

Bei IBM Luxembourg arbeiten laut LCGB 313 Menschen – davon sollen 38 Mitarbeiter entlassen werden. Als Gründe nenne das Unternehmen Einsparungen von Betriebskosten und die Umgestaltung des Serviceangebots durch verstärkte Automatisierungen. Die Gewerkschaft betont in ihrer Pressemitteilung, dass IBM keine finanziellen Schwierigkeiten habe. Im Jahr 2020 habe IBM Global bei einem Umsatz von 73,2 Milliarden US-Dollar einen operativen Gewinn von 7,8 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. „Es handelt sich um ein von IBM auf globaler Ebene beschlossenes Restrukturierungsprogramm, das in erster Linie durch das ungezügelte Streben nach Profit motiviert ist – und das auf Kosten der Mitarbeiter“, schreibt der LCGB.