LuxemburgImmobilienpreise sind letztes Jahr um weitere 14,5 Prozent in die Höhe geschnellt

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 Wer im Dezember 2019 für 500.000 Euro eine Wohnung gekauft hat, der konnte bereits ein Jahr später, im Dezember 2020, einen Wertgewinn von 72.500 Euro verbuchen.

Den vielen politischen Beteuerungen zum Trotz: Die Preise für Wohneigentum in Luxemburg steigen immer schneller und schneller. Daran hat auch die Corona-Krise nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Im abgelaufenen Jahr 2020 haben die Preissteigerungen den Rekordanstieg vom Vorjahr noch einmal deutlich übertroffen. Das zeigen neue Zahlen des statistischen Instituts Statec.

Im Schnitt bezifferte sich der Anstieg der Preise für Wohnimmobilien im Jahr 2019 auf 10,12 Prozent. Ein neuer Rekord. Deutlich mehr als im Vorjahr. Damals, 2018, hatte die Steigerung noch 7 Prozent betragen. 2017 waren es erst 5,6 Prozent. Im Jahr 2014 waren die Preise lediglich um 4,4 Prozent gestiegen.

Letztes Jahr hat die Preissteigerungsrate nun noch einmal deutlich zugelegt. In den vergangenen zwölf Monaten sind die Preise von Wohnimmobilien um stolze 14,5 Prozent gestiegen, wie neue Zahlen von Statec zeigen. Am deutlichsten zugelegt haben derweil die Preise für Appartment-Wohnungen (ein Plus von 16,3 Prozent). Am „gemächlichsten“ waren die Steigerungen bei Häusern (ein Plus von 13,5 Prozent).

Die Preise steigen in Luxemburg heute somit etwa dreimal so schnell wie im Schnitt der Eurozone. Der durchschnittliche Preis für eine Wohnung ist 2020 auf 591.520 Euro gestiegen. Ein Jahr zuvor waren es „erst“ 516.520 Euro. Zur selben Zeit ist das durchschnittlich verfügbare Einkommen der Menschen in Luxemburg leicht geschrumpft.

Ein Plus von 16,7 Prozent im letzten Quartal

Die Mehrheit der Luxemburger Haushalte ist letztes Jahr, mit diesen Wertsteigerungen, im Schlaf reicher geworden. Im Schnitt sind hierzulande 69 Prozent der Haushalte Besitzer der eigenen vier Wände, 26 Prozent gehören sogar mehrere Immobilien. Die Mehrheit der Haushalte hat zudem keine Immobilienschulden mehr abzutragen. Der Anteil der Haushalte, die Hypothekenschulden zurückzahlen, liegt bei 31,2 Prozent. Diese Zahlen (von 2018) stammen aus der von der Luxemburger Zentralbank und dem „Luxembourg Institute of Socio-Economic Research“ (Liser) erstellten „Luxembourg Finance and Consumption Household Survey“.

Wer jedoch keinen Immobilienbesitz hat, für den machen die Preissteigerungen den Erstkauf immer schwieriger. Das dürfte für weiter steigende Ungleichheiten sorgen: Für das Vermögen der einzelnen Haushalte spielt es hierzulande nämlich eine große Rolle, ob die eigene Wohnung gekauft oder gemietet wird. Wer sein Haus gekauft hat, der hat später deutlich mehr Vermögen als der, der sich für die Miete entschieden hat. Im Schnitt (Median) haben Besitzer (mit Kreditvertrag) ein Vermögen von 502.000 Euro. Wer jedoch mietet, verfügt im Schnitt nur über 23.000 Euro Kapital.

In Zukunft werden sich die Preissteigerungen kaum beruhigen. Die Nachfrage nach Wohnraum dürfte nicht einbrechen. Darauf deutet die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze hin. Im Februar 2021 war die von Statec erfasste Zahl aller Jobs in Luxemburg, trotz Corona-Krise, auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Insgesamt 480.581 Stellen hat das statistische Institut Statec in dem Monat gezählt. Seit Ende April 2020 wurden hierzulande 13.929 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Die Zahl der Verkäufe war derweil letztes Jahr deutlich rückläufig: ein Minus von 6,3 Prozent zum Vorjahr. Während 2019 insgesamt 7.295 Wohn-Immobilien den Besitzer gewechselt hatten, so waren es 2020 nur 6.833. Weniger „Actes“ wurden zuletzt im Jahr 2016 unterzeichnet.

Im Laufe des Jahres 2020 wurde zudem eine konstante Beschleunigung der Preissteigerungen gemessen. Betrug der Anstieg im zweiten Quartal „erst“ 13,2 Prozent, so waren es im vierten und letzten Quartal des Jahres satte 16,7 Prozent. Falls sich diese Beschleunigung fortsetzt, dürften sich die Wohnungspreise innerhalb von fünf Jahren verdoppeln.

Leila
1. April 2021 - 16.23

Jemp "Zu Scheffleng existéiert och schon esou e Gebai, dat no 2 Joer zumindest vu bannen ausgesinn huet wéi e Saustall." Wer kann Immobilienbesitzern, die evtl. durchaus eine soziale Ader haben und gerne helfen würden, bei solchen Beispielen oder eigener, leidvoller Erfahrung verdenken, dass sie lieber ihre Immobilie leer stehen lassen (s. heutiges Editorial)? Diese Mentalität (ist nicht meins, also brauch ich es nicht pfleglich behandeln, außerdem bezahle ich Miete - oder auch nicht) schreckt auch den Gütigsten ab.

de Schmatt
1. April 2021 - 8.59

Weider e sou, da musse mir eis nët wonneren, wann déi jonk Leit auswanderen. An der noer Grenzregioun sinn d'Immobilien nach erschwengech. Awer och do klammen d'Präiser lues awer secher. Wat gët dann hei géint dës permanent Hausse vu Bauterrain a Wunnéngen ënerholl? Zweemol näischt!

Jemp
31. März 2021 - 19.05

Well fir den "abordabele Wunnraum" bal nemme Leit a Fro kommen, déi souwisou de Revis bezéien, muss ee ganz gudd oppassen, datt keng "HLM-Siedlungen" entstinn, wéi a Frankräich. Do traut d'Police sech emol net méi an déi Quartieren. Zu Esch fänkt dat och un e Problem ze ginn, och wann d'Politik sech quasi op de Kapp stellt, fir datt net driwwer geschwat gett. Zu Scheffleng existéiert och schon esou e Gebai, dat no 2 Joer zumindest vu bannen ausgesinn huet wéi e Saustall.

Sepp
31. März 2021 - 16.15

Eng traureg Nouvelle fir all déi Jonk déi keng Fils/filles à papa sinn.

Jimbo
30. März 2021 - 19.40

Hoffen se klammen dei next 2Meint weider, da gett meng Buud hei verkaf!!

Fabio Di Santolo
28. März 2021 - 22.02

Da gin ma alt op Grenzen wunnen.