KunsteckeFrühlingsblüten in Galerien und Museen: Jubiläen und Solo-Ausstellungen zu Ostern

Kunstecke / Frühlingsblüten in Galerien und Museen: Jubiläen und Solo-Ausstellungen zu Ostern
Mit der Ausstellung „Robert Brandy im Angesicht seiner selbst“ blickt das MNHA ab dem 2. April auf ein halbes Jahrhundert künstlerischen Schaffens des ebenso beliebten wie anerkannten luxemburgischen Künstlers zurück Foto:Alain Rischard

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Während sich die Japaner über die ersten Kirchbaumblüten in den Parks von Tokio und anderen Städten erfreuen, verharren Millionen Europäer in Erwartung des rettenden Impfstoffes. In Luxemburg herrscht indessen Frühlingsstimmung. Im Herzen der Altstadt bereitet sich das MNHA auf das 50. Jubiläum des Künstlers mit Hut vor. Im „Angesichts seiner selbst“ wird für Robert Brandy bis in den Spätherbst eine Retrospektive auf sein „künstlerisches Schaffen“ arrangiert.

Dem „Musée national d’histoire et d’art“ (MNHA) gegenüber stellen gleich drei Galerien Werke junger und international bekannter Künstler aus, sodass sich ab Ostersamstag ein Abstecher ins Stadtzentrum lohnt. Wer darüber hinaus einen Umweg über den Theaterplatz macht, der hat außerdem die Möglichkeit, sich am leuchtend-farbigen Œuvre der jungen Sali Muller zu erfreuen, eine Künstlerin, die mit ihren teils unorthodoxen Werken für frischen Wind in der Valerius-Galerie sorgt.

Unsere Promenade durch die Hauptstadt führt natürlich an anderen Galerien vorbei ins „Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain“. Nach dem Umbau in seiner Ausstellungsfläche reduziert, haben die Verantwortlichen im Kulturministerium mit der rezenten Zuweisung des „Konschthaus Beim Engel“ dem mittlerweile 25 Jahre existierenden zeitgenössischen Kunsthaus der Notre-Dame-Straße nun die Gelegenheit geboten, sein „Display“ in den alten Gemäuern zu entfalten, dies zur Förderung junger Talente, wie derzeit Andrea Mancini, der dort eine Künstler-Residenz bis Ende Juli genießt.

Zum 25. Jubiläum gönnt sich das von Enrico Lunghi über lange Jahre hinweg erfolgreich geleitete Forum eine Ausschreibung mit 25 Projekten, in denen Künstler diverser Spielart ihre Querverweise an die Präsenz und die Aktivitäten des „Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain“ deklinieren und in geraffter Form aufarbeiten. Derweil diese Projekte im öffentlichen Raum zugänglich sind, kann man diese auch in Gestalt von 25 Plakaten am „Aquarium“ des Casinos einsehen.

Kunstvolle Frühjahrsblüten gibt es außerdem in Galerien übers ganze Land, etwa in Düdelingen, Differdingen, Esch/Alzette oder Remerschen, derweil in Strassen der LAC seine Retrospektive zum 35. Gründungsjahr in Form eines Rückblickes im Andenken an „100 Joer Lëtzebuerger Konscht“ in Szene gesetzt hat. Es ist dies nach der „Histoires d’Art – Prix Pierre Werner“, der 2017 organisierte Rückblick auf 25 Jahre Werner-Preis im Rahmen des CAL-Salons, und anderen Initiativen ähnlicher Faktur ein weiterer Anlauf, Aspekte der heimischen Kunstgeschichte aufzuarbeiten.

Man darf gespannt sein, wie sich die Hängung im „Centre Barblé“ auf das recht vielschichtige Kunstgeschehen der letzten 100 Jahre auswirkt, wenn Klassiker wie Dominique Lang, Nico Klopp oder Joseph Kutter neben Protagonisten der Nachkriegsjahre, ob Fotografen, Maler oder Bildhauer, und ausgewählten Vertretern der zeitgenössischen Kunst sich die „Cimaisen“ teilen. Interessant dürfte der Ausstellungskatalog sein, da es im Großherzogtum bekanntlich an Publikationen über die Geschichte der bildenden Kunst nicht allzu gut steht.

Fazit, wenn Luxemburg sich in diesen Ostertagen nicht auf eine neue Zeit unter dem Motto „bleibt zu Hause“ reduziert und Stätten der bildenden Kunst zugänglich bleiben, dann gilt es, all diese künstlerischen Frühlingsbuketts in vollen Atemzügen zu genießen.

Zum 25. Jubiläum gönnt sich das Forum für zeitgenössische Kunst im Zentrum der Hauptstadt eine Ausschreibung mit 25 Projekten
Zum 25. Jubiläum gönnt sich das Forum für zeitgenössische Kunst im Zentrum der Hauptstadt eine Ausschreibung mit 25 Projekten Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante