Gleichstellung / Ministerin Taina Bofferding: „Frauen sind stark unterrepräsentiert“
In Luxemburg fehlt es an weiblichen Führungskräften in der Wirtschaft. Deswegen will die Regierung mit gutem Beispiel vorangehen und mehr Frauen in die Verwaltungsräte von öffentlichen Unternehmen und privaten Betrieben, in denen der Staat Aktionär ist, einberufen. Das Tageblatt berichtete. Der Abgeordnete Jeff Engelen (ADR) wollte von Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) wissen, wie viele Frauen und Männer denn nun konkret in den besagten Verwaltungsräten sitzen.
Insgesamt 130 verschiedene Männer repräsentieren den Staat in den Verwaltungsgremien von öffentlichen Unternehmen und in den privatwirtschaftlichen Betrieben, in denen der Staat Aktionär ist. Ihnen gegenüber stehen 110 Frauen, die in den Verwaltungsräten für den Staat aktiv sind. Insgesamt sind 299 Verwaltungsratsposten zu vergeben. Einige der Repräsentanten tanzen aber auf mehreren Hochzeiten und vertreten den Staat in unterschiedlichen Gremien. Das teilt Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) auf eine parlamentarische Frage des Abgeordneten Jeff Engelen (ADR) mit.
Engelen wollte die konkreten Zahlen erfahren, nachdem Taina Bofferding jüngst Fazit über die Förderung der Gleichberechtigung gezogen hatte. Er bezieht sich dabei auf einen im Tageblatt erschienenen Artikel. Aus den Anfang Februar vorgestellten Zahlen geht hervor, dass Frauen immer noch „stark unterrepräsentiert sind“, wie Bofferding in ihrer Antwort betont.
Von nur knapp 30 Prozent 2015 machen Frauen 41 Prozent der Vertreter des Staats in Verwaltungsräten der öffentlichen Einrichtungen aus. Im Januar 2021 sind insgesamt 34 Prozent der Verwaltungsgremien von öffentlichen Einrichtungen weiblich. 2015 waren es nur knapp 27 Prozent. Bei Firmen, in denen der Staat Anteilseigner ist, wird dieser in 31 Prozent der Fälle von Frauen vertreten. 2015 war nur knapp ein Viertel der Staatsvertreter in diesen Firmen weiblich. Von der 40-Prozent-Grenze, die sich die Regierung zum Ziel gesetzt hat, ist man in den letzten zwei Fällen also noch weit entfernt.
Das Ministerium würde außerdem Betriebe und deren Ansätze für eine Gleichstellung der Geschlechter unterstützen. Etwa über die Plattform „Female Board Pool“, dessen Ziel es sei, den Prozentsatz von kompetenten Frauen in den Verwaltungsräten von Betrieben substanziell zu erhöhen. Dieses Projekt ermögliche es, verfügbare Kompetenzen und Kapazitäten sichtbar zu machen, so die Ministerin. Sie hebt auch das Programm „Actions positives“ hervor, das Betriebe dabei unterstütze, ein besseres Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern in den Entscheidungsgremien zu finden. Außerdem verfolge man die Umsetzung des „Nationalen Aktionsplans“ für die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern.
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