„Hëllef doheem“Stiftungsdirektor Benoît Holzem: Senioren sollen schnell auf die Impfeinladung reagieren

„Hëllef doheem“ / Stiftungsdirektor Benoît Holzem: Senioren sollen schnell auf die Impfeinladung reagieren
 Symbolfoto: dpa/AP/Dmitri Lovetsky

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Benoît Holzem ist Direktor von „Hëllef doheem“. Im Gespräch mit RTL erzählt er von den Herausforderungen, denen sich die Stiftung in der Impfkampagne stellen muss. An die über 75-Jährigen richtet er zudem einen Appell: immer wieder im Briefkasten nachsehen, ob eine Impfeinladung angekommen ist, und sich dann sofort bei der Familie oder bei „Hëllef doheem“ melden.

Die meisten älteren Menschen in Luxemburg leben nicht in Altenheimen, sondern in den eigenen vier Wänden. Dies stellt die Stiftung „Hëllef doheem“ in der zweiten Impfetappe, in der Menschen über 75 Jahre geimpft werden, vor besondere Herausforderungen. Sie ist nämlich mit 1.900 Mitarbeitern hierzulande der größte Anbieter von häuslichen Hilfs- und Pflegediensten. Zum Auftakt der neuen Impfphase sagt der Direktor von „Hëllef doheem“ Benoît Holzem: „Wir helfen da, wo wir können.“ Ungefähr 2.000 Kunden, die auf Hilfe angewiesen seien, würden in die betreffende Alterskategorie fallen. Pro Kunde würde ein Transport ins Impfzentrum von einer Dauer von ein bis zwei Stunden anfallen. Man könne sich also vorstellen, „was für eine Challenge da auf uns zukommt“.

Der Stiftungsdirektor empfiehlt über 75-Jährigen wärmstens, immer wieder im Briefkasten nachzusehen, ob sie schon eine Einladung erhalten hätten, und sich dann sofort bei der Familie oder „Hëllef doheem“ zu melden. „Sie haben schlussendlich nur fünf Tage Zeit, um einen Termin zu nehmen“, sagt Holzem. In dem Sinne lautet die Devise: „Schnell reagieren und wenn möglich schon die medizinische Akte vorbereiten.“ Das sei wichtig, weil im Impfzentrum Fragen gestellt würden, die die Stiftung nicht beantworten könne. Die Betroffenen sollten sich im Vorfeld von ihrem Hausarzt eine „ordonnance médicale“ ausstellen lassen, die ihnen ihre „Impftauglichkeit“ bescheinigt. Zum Thema Impfkosten sagt Holzem: Auf die Menschen, die eine „assurance dépendance“ abgeschlossen hätten, kämen keine Kosten zu. „Bei den anderen wird es wohl so sein, dass wir eine Rechnung ausstellen müssen.“ Die Betroffenen könnten sich jedoch an ihre jeweilige Gemeinde wenden, dort gäbe es vielleicht Finanzierungsmöglichkeiten.

„Wir passen uns den einzelnen Situationen an“

Seit vergangenem Freitag habe das Telefon bei der Stiftung oft geklingelt, da die ersten Senioren ihre Einladung zur Impfung erhalten hätten. „Wir riskieren jetzt, noch mehr unter Druck zu geraten, und versuchen uns dementsprechend zu organisieren“, sagt Holzem. Sie hätten schon Mitarbeiter aus dem Vorruhestand angesprochen, um weitere Unterstützung zu bekommen. „Wenn es gar nicht anders geht, müssen wir auch Personal aus der Urlaubszeit zurückrufen.“ Im Moment gäbe es aber genug helfende Hände. 

„Wir passen uns den einzelnen Situationen an“, sagt Holzem. Zwischen den Senioren gäbe es große Unterschiede hinsichtlich ihrer Vitalität. So bräuchten verschiedene Kunden unbedingt Hilfe beim Transport ins Impfzentrum, andere könnten theoretisch selbst hinfahren. Darüber hinaus variiere auch die familiäre Situation der älteren Menschen. „In schweren Situationen versuchen wir einzuspringen.“ Was die Senioren angeht, die nicht mehr transportiert werden könnten, müssten sie gemeinsam mit den „Autoritäten“ nach einer Lösung suchen. Möglicherweise könnten hier mobile Teams zum Einsatz kommen. Die Mitarbeiter selbst würden laut Holzem nicht von „Hëllef doheem“ geimpft werden. Die Stiftung habe ihnen aber wärmstens ans Herz gelegt, sich impfen zu lassen. Holzem zufolge gäbe es mittlerweile auch „eine klare Dynamik in Richtung Impfung“ vonseiten des Pflegepersonals.