Januar 2021Keine Besserung auf dem Luxemburger Arbeitsmarkt 

Januar 2021 / Keine Besserung auf dem Luxemburger Arbeitsmarkt 
Luxemburg zählt zu den wenigen Ländern Europas, in denen die Zahl aller Arbeitsplätze bereits wieder über der Marke von vor der Krise liegt: Rund 8.800 Arbeitsplätze gingen in den Monaten März und April 2020 verloren. Rund 12.500 neue Jobs wurden seit diesem Tiefststand neu geschaffen. Die Arbeitslosigkeit legte trotzdem zu. Foto: Editpress/Alain Rischard

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Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich im ersten Monat des Jahres 2021 hierzulande nicht verbessert. Verglichen mit dem Vormonat Dezember sind die Zahlen stabil geblieben. Insgesamt sind jedoch weiterhin deutlich mehr Menschen auf Arbeitssuche als vor einem Jahr.

Nachdem sich die Zahlen zur Arbeitslosigkeit im Dezember 2020 merklich verschlechtert hatten (ein Anstieg von 1.759 Arbeitssuchenden innerhalb eines Monats), hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Luxemburg im ersten Monat des Jahres 2021 wieder leicht beruhigt. Die Zahlen sind stabil geblieben. Insgesamt 19.882 Personen waren zum 31. Januar 2021 bei dem Arbeitsamt Adem als arbeitssuchend eingeschrieben, wie die Behörde am Montag mittels einer Pressemeldung mitteilte. Das sind 36 Menschen weniger als vor einem Monat.

Verglichen mit Januar 2020, vor dem Beginn der Corona-Krise, liegt die Zahl dennoch weiterhin deutlich höher. Insgesamt sind aktuell 3.386 Personen (oder 20,7 Prozent) mehr auf der Suche nach einem geregelten Einkommen als vor zwölf Monaten, schreibt die Adem.

Im Februar 2020, dem Monat vor dem Corona-Stillstand, lag die Zahl der Arbeitssuchenden laut Statec erst bei 15.939 Personen. Im April überschritt sie die Marke von 20.000 Menschen auf Arbeitssuche. Von Juni bis August besserten sich die Zahlen dann Monat für Monat wieder leicht. Mit einer neuen Corona-Welle verschlechterten sich die Zahlen zu Jahresende jedoch wieder.

Rückgang bei den Einstellungen

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich sei weiterhin hauptsächlich auf einen Rückgang bei den Einstellungen zurückzuführen, schreibt die Adem weiter. Nicht auf eine Zunahme der Neu-Einschreibungen. Insgesamt 2.700 Personen haben sich im Laufe des Monats neu bei der Adem registriert, teilt die Behörde mit. Das seien 182 Personen (oder 6,3 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Bereits im Gesamtjahr 2020 lag die Zahl der Neueinschreibungen fünf Prozent unter der von 2019. In der gleichen Zeit hatte die Adem jedoch 12 Prozent weniger „Dossiers“ abschließen können als im Vorjahreszeitraum.

Die Suche nach Arbeit gestaltet sich demnach weiterhin schwieriger als sonst. Besonders hart trifft dies derweil Personen mit mittlerer oder höherer Bildung. In dieser Kategorie wurde ein Anstieg von Menschen auf Arbeitssuche um mehr als 25 Prozent innerhalb eines Jahres gemessen. Bei Menschen mit einem niedrigeren Bildungsniveau wurde hingegen „nur“ ein Anstieg von 13,2 Prozent festgestellt.

Insgesamt hatten die Arbeitgeber im Monat Januar 6.582 offene Arbeitsplätze bei der Adem gemeldet. Das sind deutlich weniger (17,8 Prozent) als vor einem Jahr, aber leicht mehr (4,8 Prozent) als im Vormonat Dezember. Zu den am meisten gesuchten Qualifikationen/Berufen zählten im Januar: Verteidigungspersonal, ICT-Fachkräfte, Mitarbeiter für die Buchhaltung sowie Fahrer für Auslieferungen und Finanzexperten.

Aus 5,4 wurde 6,4 Prozent

Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote, berechnet vom statistischen Institut Statec, bleibt im Januar stabil bei 6,4 Prozent. Im April 2020 hatte die Quote einen Höchststand von 6,9 Prozent erreicht. Vor einem Jahr, Ende Januar 2020, lag sie jedoch erst bei 5,4 Prozent, wie Daten von Statec zeigen. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet Statec mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 6,8 Prozent (positives Szenario) oder auf 7,7 Prozent (negatives Szenario). 

Im Januar war derweil die Zahl aller Arbeitsplätze in Luxemburg rückläufig. 479.110 Stellen hat das statistische Institut Statec im Januar gezählt. Das sind 264 Arbeitsplätze weniger als vor einem Monat. Ziemlich wenig für ein Land, das monatliche Zuwachsraten von etwa 1.000 neuen Stellen gewohnt war. Im Januar 2020 waren es 2.456 neue Stellen.

Zugelegt hat derweil jedoch wieder die Zahl der Grenzgänger: Sie stieg im Januar um 166 Personen und erreichte ein neues Rekordhoch von 208.165. Ihre Zahl war im Monat März 2020 um rund 4.000 auf 200.217 Personen eingebrochen. Seit August erreicht sie jeden Monat wieder neue historische Rekordhöhen.