FußballSchwarz-Weiß passt: Georgios Xenitidis fühlt sich wohl im Verein Jeunesse

Fußball / Schwarz-Weiß passt: Georgios Xenitidis fühlt sich wohl im Verein Jeunesse
Georgios Xenitidis gehört zu den Chefs im Jeunesse-Mittelfeld Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Die Farben Schwarz und Weiß liegen Georgios Xenitidis. In der UEFA Youth League erzielte der Jeunesse-Grieche beim 2:0-Sieg seines ehemaligen Vereins Olympiakos Piräus gegen Juventus Turin sein erstes Tor in diesem Wettbewerb. Im Achtelfinale des griechischen Pokals gegen die Schwarz-Weißen von PS Kalamata stand er erstmals 90 Minuten für die Profimannschaft von Olympiakos auf dem Platz. Seit Sommer trägt er täglich Bianconeri. Heute kommt es für den Mittelfeldspieler zu einem Rendezvous mit der Vergangenheit.

Bis Herbst 2018 war der luxemburgische Fußball Georgios Xenitidis wohl eher kein Begriff. Nach dem 5:1-Sieg in der Gruppenphase seines Vereins Olympiakos Piräus gegen den F91 Düdelingen kannte er aber immerhin den Namen des damaligen luxemburgischen Serienmeisters. Heute trifft der 21-jährige Grieche mit seinem neuen Verein Jeunesse auf ebendiesen F91. „Ich habe die Aufstellung von damals nicht mehr im Kopf, aber ich habe gehört, dass es bei Düdelingen einige personelle Veränderungen in der Vergangenheit gegeben hat. Trotzdem bleibt es eine starke Mannschaft. Das beweist ein Blick auf die Tabelle“, sagt Xenitidis vor seinem ersten Südklassiker. 

Noch vor einem Jahr hätte sich der Mittelfeldspieler nicht vorstellen können, irgendwann einmal in Luxemburg zu spielen. Zu diesem Zeitpunkt trainierte er regelmäßig bei den Profis des griechischen Rekordmeisters mit und kam auf vier Einsätze in der ersten griechischen Liga. Eine reelle Chance auf den Durchbruch hatte er beim Verein aus dem Hafen von Athen jedoch nicht.

Dabei war eigentlich alles auf eine Karriere bei Olympiakos ausgelegt. Xenitidis wuchs in der Nähe des Vistonida-Sees in Ostmakedonien auf. Bevor er vom prestigereichen Verein aus Piräus entdeckt wurde, schnürte er die Schuhe für Akadimia Vistonidas. „Eine kleine Fußballschule, aber eine tolle Sache für die Kinder aus den umliegenden Dörfern“, sagt Xenitidis. Mit 14 wechselte er in die Hauptstadt. Es folgten drei Meistertitel (U15, U17, U20) mit Olympiakos und regelmäßige Einsätze mit den Jugendnationalmannschaften der Hellenen. „Das sind meine besten Erinnerungen an diese Zeit“, so der Jeunesse-Akteur.

Souvlaki in Ehleringen

Im vergangenen Sommer musste er seine Zelte jedoch wegen mangelnder Spielpraxis in Piräus abbrechen. „Luxemburg war für mich in diesem Moment die beste Option. Ich wollte etwas Neues sehen.“ Grund für seinen Wechsel waren die neuen griechischen Investoren bei der Jeunesse. Ohne ihre Connections wäre Xenitidis wohl nicht in der BGL Ligue gelandet. Zusammen mit seinem alten und neuen Teamkollegen Alexandros Voilis bezog er eine Wohnung in der französischen Kernkraftwert-Ortschaft Cattenom. „Der erste Monat war etwas schwieriger, aber jetzt läuft alles sehr gut. Die Leute im Verein haben mir die Eingewöhnung vereinfacht. Vermissen tue ich allerdings die Sonne – und meine Familie und Freunde. Zum Glück gibt es immer mehr griechische Restaurants in Luxemburg“, sagt Xenitidis, den es öfter mal nach Ehleringen zum Souvlaki-Essen verschlägt.

Auf dem Platz läuft es auch recht gut für den Mittelfeldspieler. Der 21-Jährige stand in jedem BGL-Ligue-Spiel von Anfang bis zum Ende auf dem Platz (ein Tor, zwei Vorlagen). Derzeit steht er mit der Jeunesse auf dem siebten Rang der BGL Ligue. In den kommenden 21 Spielen wird jedoch der Sprung nach vorne angepeilt. „Wir werden versuchen, Platz vier zu erreichen und uns für den Europapokal zu qualifizieren“, sagt der Hellene. Den Anfang wollen die Bianconeri heute gegen Düdelingen machen. „Wir haben sie unter die Lupe genommen und wissen, wie sie spielen. Wenn wir die Anweisungen des Trainers befolgen, können wir die drei Punkte holen.“

Ob Xenitidis bei einer möglichen Qualifikation für die neu geschaffene UEFA Conference League doch noch ein Jahr in Esch dranhängt, steht derzeit noch in den Sternen. Derzeit ist er für eine Saison von Olympiakos Piräus an die Jeunesse Esch ausgeliehen. „Im Sommer kann ich diese Frage wahrscheinlich beantworten, aber jetzt will ich vor allem Spiele gewinnen. Der Neustart nach der Corona-Pause ist für alle schwer. Aber ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr.“