Reich und armOxfam: Die Corona-Pandemie verschärft weltweit die wirtschaftliche Ungleichheit

Reich und arm / Oxfam: Die Corona-Pandemie verschärft weltweit die wirtschaftliche Ungleichheit
Es ist angerichtet: Die weltweiten Ungleichheiten nehmen immer absurdere Ausmaße an Foto: Screenshot YouTube

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Die Organisation Oxfam hat knapp 300 Ökonomen aus 79 Ländern befragt, um ein aktuelles Bild zur Ungleichheit in Zeiten der Pandemie zu erhalten. Die Zeichen stehen eindeutig auf einer weiteren Verschlimmerung der Lage.

Weltweit droht in allen Ländern gleichzeitig aufgrund der Corona-Pandemie eine Verschärfung der wirtschaftlichen Ungleichheit. Die Organisation Oxfam veröffentlichte am Montag ihren Ungleichheitsbericht (ein „Factsheet“ hier als PDF) und konstatierte darin, dass Milliardäre „trotz Pandemie“ weiter profitierten, die Ärmsten der Welt hingegen weiter abgehängt würden. Oxfam veröffentlichte den Bericht anlässlich des Starts des Weltwirtschaftsforums, das erstmals statt in Davos komplett digital stattfindet.

Für den Bericht ließ die Organisation knapp 300 Ökonomen aus 79 Ländern befragen. Demnach erwarten 87 Prozent der befragten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine „Zunahme“ oder einen „starken Anstieg“ der Einkommensungleichheit.

Oxfam verwies zudem darauf, dass das Vermögen der Ende Dezember zehn reichsten Männer der Welt seit Februar 2019 trotz der Corona-Pandemie um eine halbe Billion Dollar auf 1,12 Billionen Dollar (gut 920 Milliarden Euro) gestiegen ist. An der Spitze stehen Amazon-Gründer Jeff Bezos, Tesla-Chef Elon Musk und der französische Luxusgüter-Unternehmer Bernard Arnault. In nur neun Monaten habe zudem das Vermögen der tausend reichsten Menschen der Welt wieder den Stand vor der Pandemie erreicht.

Für die Ärmsten der Welt könnte es nach Berechnungen von Oxfam mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis sie sich von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie erholt haben. Besonders betroffen sind demnach Frauen: Sie arbeiten häufiger in besonders von der Pandemie betroffenen Sektoren wie dem Gastgewerbe und stellen zudem weltweit rund 70 Prozent der Arbeitskräfte im Gesundheits- und Sozialwesen – und sind so auch einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt.

Oxfam verwies auf strukturelle Probleme der sozialen Ungleichheit. Unternehmen, Märkte und Politik seien „weltweit so gestaltet, dass kurzfristige Gewinninteressen zu oft über das Gemeinwohl triumphieren“, kritisierte Tobias Hauschild von Oxfam Deutschland. Auf der Strecke blieben Arbeitsschutz, Löhne und Menschenrechte. Nötig sei deshalb eine solidarisch und ökologisch gerechte Umgestaltung der Wirtschaft – etwa über die Unternehmensteuern und eine Regulierung einzelner Sektoren.

hcy/jm

de Prolet
26. Januar 2021 - 9.39

Der Mensch braucht vor allem eine gute Gesundheit, ohne die er nicht oder nur eingeschränkt arbeiten und kein Brot verdienen kann. Die Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut.

en ale Sozialist
25. Januar 2021 - 11.38

Soziale Ungleichheiten, so bedauernswert und so ungerecht sie auch sein mögen, hat es immer schon gegeben und wird es leider auch in Zukunft geben. Marx hat dagegen angekämpft und hat schlussendlich, ironischerweise, das Gegenteil bewirkt. Die unterschiedlichen Herkünfte der Menschen sind bereits ungerecht. Die Gerechtigkeit auf unserer Erde, so erstrebenswert sie auch sein mag, ist eine Illusion.

Till Spiggel
25. Januar 2021 - 11.29

Eis letzebuerger Gesellschaft soll sech an dem groussen Gejéimers dat se momentan an deser Pandemie em hir Fraiheeten, hiren Spaass ,hiren Konsum opféieren, den Mensch zwou Saachen am Löwen brauch. Aarbecht an Brout, den Rescht ass pueren Luxus.

HTK
25. Januar 2021 - 10.10

Dass ein Besos oder ein Musk hunderte Milliarden Dollar ihr Eigen nennen ist irrsinnig,aber das erlaubt unser kapitalistisches System eben. Wenn allerdings in sogenannten Drittländern die Bevölkerung explodiert,obwohl das Land nichts hergibt oder durch politische Missstände jede Entwicklung zunichte gemacht wird,dann stehen die Chancen schlecht. Ein Bill Gates engagiert sich weltweit um zu helfen(auch bei ihm sind Spinner dabei durch wilde Theorien sein Image zu zerstören.Stichwort Chemtrails.)Die reichen Länder sollen und müssen helfen.Am besten mit Bildung und Technologie.Neun Milliarden Menschen können nicht alle wohlhabend sein,das gibt der Planet nicht her. Aber es bräuchte keiner mehr zu verhungern,zumal wenn es weniger geben würde.Die Natur ist dabei einen Weg zu finden,da können wir uns gemütlich zurücklehnen und zuschauen wie unsere schöne Welt untergeht.