Bericht des „Telegraph“IOC will mit WHO-Hilfe Olympioniken impfen

Bericht des „Telegraph“ / IOC will mit WHO-Hilfe Olympioniken impfen
Tokio hat sein Ziel weiterhin fest vor Augen Foto: AFP/Charly Triballeau

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Mithilfe einer Impf-Initiative für ärmere Länder wollen die Olympia-Macher von Tokio einem Medienbericht zufolge Corona-Impfungen für Teilnehmer der Sommerspiele sicherstellen. Wie der britische „Telegraph“ berichtet, berät das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) darüber, ob im Rahmen des Covax-Projekts für Entwicklungsländer auch Sportler geimpft werden.

„Ich glaube, sie werden weiter daran arbeiten, dass sie den Impfstoff so weit verfügbar wie möglich für die Leute machen werden, die nach Japan kommen. Für uns ist das wichtig“, wurde der Geschäftsführer des britischen NOK, Andy Anson, zitiert.

Es sei bei den Verhandlungen nicht geplant, Athletinnen und Athleten bevorzugt zu behandeln. Dies hatte auch das IOC bereits ausgeschlossen. Auch eine Impfpflicht soll es laut IOC-Präsident Thomas Bach für Olympioniken nicht geben. Allerdings werben die Olympia-Organisatoren dafür, dass sich möglichst viele Tokio-Teilnehmer vor der Japan-Reise impfen lassen.

Die WHO will im Februar im Rahmen der Impf-Initiative Covax mit der Verteilung von Impfstoffen auch an die ärmeren Länder der Welt beginnen. Bis Ende des Jahres sollen 1,8 Milliarden Dosen für diese Zielgruppe verfügbar sein. Dem Telegraph-Bericht zufolge setzt das IOC einiges daran, auch Sportler aus Entwicklungsländern Zugang zu Impfungen zu verschaffen. Der Dachverband hatte bereits angeboten, für Olympioniken die Kosten für die Impfungen zu übernehmen.

Neben rund 11.000 Sportlern aus aller Welt werden auch Trainer, Funktionäre, Helfer und Medienvertreter die Reise nach Japan antreten. Wegen der verschärften Pandemie-Lage gibt es wachsende Zweifel an der Austragung der bereits um ein Jahr verschobenen Tokio-Spiele in diesem Sommer. (dpa)

Pharmakologe Sörgel sieht Olympia in Tokio skeptisch

Der Pharmakologe Fritz Sörgel glaubt nicht an eine reibungslose Austragung der Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August). „Ich gehe davon aus, dass vielleicht die Hälfte der Wettkämpfe ordentlich zu Ende geführt werden kann. Es ist nicht nur ein sportlicher Wettbewerb, es ist einer der Disziplin in der Pandemie“, sagte der deutsche Sportmediziner im Sportbuzzer-Interview.
Normalerweise seien bei Olympischen Spielen „11.000 Sportler in ganz besonderer Stimmung vor Ort, genau das will man doch bei den Spielen“, führte Sörgel aus: „Wie man da die Abstandsregeln einhalten soll, ist mir schleierhaft.“
Die Entscheidung über die Durchführung der um ein Jahr verschobenen Spiele müsse wie 2020 „um den 20. März herum fallen“. Sörgel verwies auf die Erfahrungen bei der Handball-WM in Ägypten als „interessantes Experiment“ mit Blick auf Olympia: „Dort müssen ganze Mannschaften abreisen. Ob das der Akzeptanz der Olympischen Spiele zuträglich ist, ist eine andere Frage.“
Vieles hänge auch von der Impfbereitschaft der Athleten ab. „Nur gilt auch dort: Wir wissen nicht, ob der Impfstoff die Infektion eines anderen verhindert“, erklärte der 70-Jährige, der in dieser Hinsicht ein „großes Durcheinander“ erwartet. (SID)