UnternehmenZahl der Konkurse war 2020 in Luxemburg leicht rückläufig

Unternehmen / Zahl der Konkurse war 2020 in Luxemburg leicht rückläufig
Die Zahl der Konkurse ist 2020 nicht in die Höhe geschnellt Foto: AFP/Barbara Gindl

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Trotz Corona: Die Zahl der Konkurse ist 2020 im Großherzogtum auf 1.199 zurückgegangen. Gegenüber der Vorjahreszahl ist dies ein leichter Rückgang von 5,07 Prozent. Das teilte das Unternehmen Creditreform am Freitag in einer Pressemeldung mit.

„Mit einem leichten Rückgang um 5,07 Prozent auf 1.199 Firmenpleiten ist die Zahl der Konkurse 2020 in Luxemburg im Vergleich zu den beiden Vorjahren fast gleich geblieben“, sagt Herbert Eberhard, „Administrateur délégué“ von Creditreform Luxembourg. Im Jahr 2019 wurden 1.263 Konkurse gezählt.

Einige namhafte Unternehmen sind dennoch auch 2020 in Konkurs gegangen, womit auch größere Arbeitsplatzverluste verbunden waren, erinnert Creditreform. Zu erwähnen seien die Firma Norbert Keller in Ulflingen, bei der 120 Arbeitsplätze betroffen waren, sowie der Konkurs der Firma Primavera Pain, der 80 Arbeitsplätze bedrohte. Bei der Firma Aluzare in Ehleringen waren 43 Arbeitsplätze betroffen.

Spitzenreiter in der Entwicklung der Konkurse ist weiterhin die Dienstleistungsbranche mit 882 Fällen in 2019 (884 in 2019), schreibt Creditreform weiter. Im Horesca-Bereich wurde derweil ein Rückgang um 25,14 Prozent auf 128 Konkurse (gegenüber 171 in 2019) gemessen. Mit 214 Unternehmenszusammenbrüchen gegenüber dem Vorjahr (253) sind die Pleiten auch im Handel, mit einem Minus von 15,42 Prozent, deutlich zurückgegangen.

Corona-Hilfen zeigen Wirkung

Die Konkurse im Baubereich sind ebenfalls, auch aufgrund der guten Baukonjunktur, um 25,81 Prozent von 124 auf 92 Firmen gesunken, ist weiter in der Mitteilung zu lesen. Im produzierenden Gewerbe habe es 2020 jedoch, mit elf Firmenpleiten, eine deutliche Steigerung gegenüber 2019 gegeben. Die Zahlen liegen damit aber wieder auf dem Niveau von zehn Konkursen im Jahr 2018.

In den meisten Branchen war die Zahl der Pleiten rückläufig
In den meisten Branchen war die Zahl der Pleiten rückläufig Quelle: Creditreform

Die S.àr.l., als am häufigsten vertretene Rechtsform, habe mit einem Rückgang um 10,91 Prozent weiterhin den größten Einzelanteil am Konkursgeschehen. Die Entwicklung zeige jedoch, dass die Corona-Hilfen im Mittelstand insbesondere in den Bereichen Handel und Horesca ihre Wirkung zeigen, so Creditreform. Dennoch würden erst 2021 und 2022 wirklich zeigen, welche Wirkung „Corona“ in diesen Bereichen gehabt hat.

In der Region Trier sind die Unternehmensinsolvenzen derweil ebenfalls (um 23,48 Prozent) zurückgegangen, schreibt die Gesellschaft. In Deutschland wurde 2020 mit einem Rückgang von 13,4 Prozent im Bereich der Unternehmensinsolvenzen der niedrigste Stand seit 1999 erreicht, schreibt das Unternehmen. Vorläufige Zahlen aus Belgien und Frankreich zeigen einen Rückgang der Konkurse um über 30 Prozent.

Für die Entwicklung der Konkurse 2021 werde das Auslaufen der Corona-Hilfen entscheidend
sein, so Herbert Eberhard. Aufgrund der starken Dienstleistungsbranche dürften die Steigerungen jedoch niedriger sein als in den Nachbarländern, ist er überzeugt.

Entwicklung der Zahl der Konkurse seit 2011
Entwicklung der Zahl der Konkurse seit 2011 Quelle: Creditreform
DanV
20. Januar 2021 - 12.09

Ausserdem werden viele Kleinunternehmer sich nicht die Blöße geben, in Konkurs zu gehen. Sie haben aufgehört oder werden aufhören, bevor es zum Konkurs kommt, im Sinne von "Lieber ein Ende mit Schrecken statt ein Schrecken ohne Ende". Deshalb sollte man nicht nur die Konkurse im Blick haben, sondern auch die Zahl der Geschäftsauflösungen (Liquidations). Die war garantiert 2020 schon erhöht.

DanV
19. Januar 2021 - 10.30

Natürlich zeigen sich die Corona-Auswirkungen noch nicht 2020. Das böse Erwachen wird es geben, sobald das Enregistrement die Mehrwertsteuer einfordert und das Steueramt die direkten Steuern. Ausserdem frage ich mich, wieviel Sozialabgaben noch nicht beim Centre commun eingegangen sind. Die "parts patronales" (Arbeitgeberzuschläge) mussten schließlich trotz Hilfen gezahlt werden. Sobald diese 3 Ämter ihre Forderungen stellen, wird es Konkurse hageln.

Till Spiggel
18. Januar 2021 - 12.33

@Heeber/Joanni: Der Vorteil des Kapitalismus ist, man in guten Zeiten sehr viel Gewinne einheimsen kann, nicht teilen muss, selbstverständlich in weiser Voraussicht einen Notgroschen anlegt.Die keinen Notgroschen angelegt, Misswirtschaft betrieben fallen der Regel des Kapitalismus , der Markt sich selber bereinigt zum Opfer .In kommunistischen Systemen übernimmt der Staat jegliche Verantwortung, Haftung ,aber auch die Gewinne. Was wollt Ihr denn?

Joanni
17. Januar 2021 - 8.24

d'Budd zoumaachenan sech bei den Staat tessellen goën. Alles geet d'Baach an.

Heeber
16. Januar 2021 - 17.14

Natierlech! All dat Personal an der Horesca kritt 80% vum Loun, an engem normale Joer geet bal d'Halschent vun de Lokaler krupps wëll se hir Leit net méi bezuele kënnen.