LuxemburgReform der Ausbildung im Gesundheitssektor steht bevor – OGBL fordert Einbindung in Gespräche

Luxemburg / Reform der Ausbildung im Gesundheitssektor steht bevor – OGBL fordert Einbindung in Gespräche
Durch die Umgestaltung der Ausbildung sollen Berufe im Gesundheits- und Pflegesektor wieder attraktiver werden für junge Menschen Archivfoto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Teilhabe an den Gesprächen zur Ausbildungsreform im Gesundheits- und Pflegewesen – dies fordert der OGBL in einem Brief an Staatsminister Xavier Bettel. Die Diskussionen um die Umgestaltung der Ausbildung im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich sollen bald anlaufen.

Dieses Jahr soll die Reformierung der Ausbildung im Gesundheits- und Pflegesektor beginnen. Der „Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg“ (OGBL) verlangt eine Teilhabe an den Vorbereitungsgesprächen – bisher sei die Gewerkschaft nämlich nicht als Dialogpartner mit einbezogen worden. Sie habe sich deswegen nun in einem Brief an den Premierminister Xavier Bettel gewandt. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor, die die Organisation am Montag veröffentlichte. „Wir erwarten, in die Gespräche mit eingebunden zu werden“, sagt Pitt Bach, Zentralsekretär des OGBL-Syndikats „Gesundheit und Sozialwesen“ gegenüber dem Tageblatt. „Es kann nicht sein, dass die größte Organisation, die die Menschen auf dem Terrain in Luxemburg vertritt, von den Diskussionen ausgeschlossen wird“, so der OGBL-Mitarbeiter.

Hintergrund des OGBL-Briefs ist die bevorstehende Ausbildungsreform. Schon im Jahr 2020 wurde eine entsprechende interministerielle Arbeitsgruppe gegründet. Im Zentrum steht die Frage, wie Berufe im Gesundheits-, Pflege- und Sozialsektor für junge Menschen attraktiver gestaltet werden können. Denn schon seit Jahren herrscht ein Mangel an Arbeitskräften in diesen Berufsfeldern. Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, könne man unter anderem versuchen, die Berufsbilder aufzuwerten, so Pitt Bach. Eine solche Aufwertung geschehe zum Beispiel dadurch, dass man die Ausbildung an internationale Standards anpasse und das höhere Fachdiplom (BTS) durch ein Bachelor/Master-System ersetze. „So öffnen wir die Ausbildung für diejenigen, die sich für ein Studium interessieren“, sagt der Zentralsekretär des Syndikats „Gesundheit und Sozialwesen“.

Personalmangel immer wieder thematisiert

Auf den Umstand des Personalmangels habe der OGBL laut eigener Aussage indes wiederholt aufmerksam gemacht – das Problem sei seitens des Syndikats „immer wieder thematisiert“ worden. So steht es in der Pressemitteilung. Und weiter: „Bereits vor Jahren hat der OGBL, als größte organisierte Kraft der Arbeitnehmer des Gesundheits- und Sozialwesens, eine grundlegende Reform der Ausbildung der Gesundheitsberufe in Luxemburg gefordert und Vertreter sämtlicher Berufe zu diesem Thema in Arbeitsgruppen mobilisiert.“

Die Gewerkschaft begrüße, „dass Staatsminister Xavier Bettel, angesichts der aktuellen Pandemie, den Personalmangel in den Krankenhäusern und Pflegeheimen zur Chefsache erklärt hat und somit dem Thema die längst überfällige, verdiente Aufmerksamkeit schenkt“. Sie kritisiert jedoch, bisher nicht als Gesprächspartner beachtet worden zu sein. Pitt Bach zufolge sei bis jetzt nur die „Association nationale des infirmières et infirmiers du Luxembourg“ (ANIL) angehört worden. „An dem Sektor hängen aber noch viele weitere Berufsgruppen, nicht nur Krankenpfleger“, so Pitt Bach. „Eigentlich müsste man mit all diesen Menschen in den Dialog treten.“ Der OGBL hofft, mit dem Brief an Premierminister Xavier Bettel den Anstoß dafür gegeben zu haben.

HTK
12. Januar 2021 - 9.35

Diese Berufe sind unbezahlbar.(sic) Das kann man jetzt interpretieren wie man will.Sind sie unbezahlbar im Sinne von "durch nichts zu ersetzen" oder im Sinne von "zu teuer",sprich unwirtschaftlich.Weil in Zeiten der Privatisierung muss alles sich rentieren und maximalen Gewinn ausschütten. Dass wir das mit dem Thema Gesundheit nicht machen dürfen liegt auf der Hand.Abschreckende Beispiele haben wir genug.England,Frankreich usw. So bekommen diese Länder heuer die Rechnung vorgelegt.Es mangelt vorne und hinten und die Menschen sterben. Spätestens jetzt müssen diese Berufe wieder den Stellenwert bekommen den sie verdienen. Also:Prädikat "wertvoll und unbezahlbar",aber einen anständigen Lohn sollten die Pflegeberufe als Anreiz schon bekommen.Von hier aus jetzt schon: Bravo und Danke.