Luxemburger StudieMit oder ohne Symptome: Corona-Ansteckungsgefahr bleibt gleich

Luxemburger Studie / Mit oder ohne Symptome: Corona-Ansteckungsgefahr bleibt gleich
Der Studie zufolge wäre die Gesamtzahl der erwarteten Fälle ohne das Large Scale Testing um 39,1 Prozent höher gewesen Symbolfoto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Asymptomatische Menschen sind genauso ansteckend wie Erkrankte mit Symptomen. Das geht aus einer Luxemburger Studie hervor, die sich mit dem Large Scale Testing und dem Contact Tracing beschäftigt hat.

Luxemburg ist mit seinem groß aufgefahrenen Large Scale Testing (LST) und Contact Tracing weltweit in einer einzigartigen Position. Das sagt auch Prof. Dr. Paul Wilmes von der Universität Luxemburg, der sich mit seinem Team die gesammelten Daten angeschaut hat. Sie wollten unter anderem herausfinden, wie infektiös asymptomatische Corona-Erkrankte sind. Ihre Schlussfolgerung: Ohne Symptome sei man genauso ansteckend wie mit.

„Beim Kontakt innerhalb eines Haushaltes konnten wir keinen Unterschied in der Ansteckungsgefahr zwischen asymptomatischen und symptomatischen Menschen feststellen“, sagt Wilmes dem Tageblatt gegenüber. Leicht anders sehe es bei engen Kontakten aus. „Da haben wir erkannt, dass symptomatische Menschen leicht ansteckender zu sein scheinen – aber der Unterschied ist praktisch nicht signifikant“, erklärt der Professor. Die Regierung definiert engen Kontakt als eine persönliche Interaktion, die mindestens 15 Minuten dauert und ohne wirksame Schutzmaßnahmen ergriffen wurde. Das Team der Uni.lu habe festgestellt, dass jede asymptomatische Person im Durchschnitt 0,6 Mitmenschen angesteckt habe – bei den symptomatischen seien es 0,7 gewesen. „Das ist also marginal“, sagt der Professor.

Die Studie hat 850 positiv getestete Fälle analysiert, die im Rahmen vom LST zwischen dem 27. Mai und dem 15. September entdeckt wurden. Die Tests deckten laut Analyse 49 Prozent der ansässigen und 22 Prozent der ausländischen Arbeitskräfte in Luxemburg ab.

„Die ,Santé‘ hat die betroffenen Menschen nach den positiven Tests angerufen und nach eventuellen Symptomen gefragt“, erklärt Wilmes. Dadurch sei es dem Team rund um Prof. Dr. Paul Wilmes möglich gewesen, die Corona-positiven Menschen in zwei Gruppen aufzuteilen: mit und ohne Symptome. Den Autoren der Studie sei es mithilfe des Contact Tracing dann gelungen, herauszufinden, wie viele asymptomatische Personen ihre Kontaktpersonen angesteckt hatten.

In dem Vorabdruck der Studie steht außerdem, dass die Gesamtzahl der erwarteten Fälle ohne das LST um 39,1 Prozent höher gewesen wäre.

Prof. Dr. Paul Wilmes zeigt sich optimistisch, dass die Auswertungen korrekt seien. Die Studie befinde sich momentan in der Phase nach dem Peer-Review. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur Qualitätssicherung einer wissenschaftlichen Arbeit durch unabhängige Gutachter aus dem gleichen Fachgebiet. „Wir sind jetzt bei den Revisionen der Publikation, die wir dann nächste Woche zurückschicken werden“, sagt Wilmes. „Wir hoffen, die Studie wird relativ schnell publiziert – in den nächsten ein bis zwei Monaten.“

Miette
12. Januar 2021 - 22.12

Da kam ja nichts Neues zu Tage! Ist seit längerem bekannt.

Jimbo
11. Januar 2021 - 22.42

An dofir muss een Etude machen? As genau ewei mat de Kanner, dei keng Symptomer weisen, awer trotzdem all Mensch ustieche kennen..