Ex-Fifa-BossJoseph Blatter kämpft im Krankenhaus um seine Gesundheit

Ex-Fifa-Boss / Joseph Blatter kämpft im Krankenhaus um seine Gesundheit
Der ehemalige FIFA-Präsident Joseph Blatter 2018 bei einem Interview in Moskau Foto: dpa/Federico Gambarini

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Große Sorgen um den einst mächtigsten Mann des Weltfußballs: Der frühere FIFA-Präsident Joseph S. Blatter liegt mit offenbar schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen im Krankenhaus.

Seit Jahren kämpft Joseph S. Blatter um seinen schwer beschädigten Ruf – und nun auch einmal mehr um seine Gesundheit. Der frühere FIFA-Präsident liegt mit offenbar schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen im Krankenhaus. Die Sorgen um den einst mächtigsten Mann des Weltfußballs sind groß.

Die Lage sei ernst gewesen, aber nun gehe es aufwärts, teilte sein Sprecher am Freitag auf SID-Anfrage mit. Weitere Details wurden nicht genannt. „Wie seine Tochter Corinne gesagt hat, braucht er aber Zeit und Ruhe“, hieß es. Es gehe ihrem Vater jeden Tag besser, sagte sie. Die Schweizer Zeitung Blick hatte am Donnerstagabend zuerst über Blatters Zustand berichtet.

Nicht das erste gesundheitliche Problem

Es ist nicht der erste gesundheitliche Rückschlag für den 84-Jährigen. Nach einem Kollaps des Immunsystems wurde Blatter 2015 auf der Intensivstation behandelt, ein Jahr später überstand er eine Hautkrebs-Operation an der linken Ohrmuschel. Womit er derzeit zu kämpfen hat, ist nicht bekannt.

Jede Zeit müsse man durchleben, hatte Blatter vor einigen Jahren gesagt, und wenn man gestärkt daraus hervorgehe, und sich nicht kaputt machen lasse, dann „macht das einen stärker“. Doch all die Skandale, Ermittlungen und Probleme zehren an ihm. Er sei „schon etwas gezeichnet“, sagte er. Das, was ihm passiert sei, „das hat mich erschüttert“.

Vor allem der Sturz vom Thron der FIFA setzte dem einst so einflussreichen Funktionär in der jüngeren Vergangenheit zu. Blatter war 2015 über eine dubiose Millionenzahlung an den früheren UEFA-Präsidenten Michel Platini gestolpert, wurde anschließend für mehrere Jahre gesperrt und 2016 endgültig von Gianni Infantino abgelöst.

Seither schweben die dunklen Wolken der Vergangenheit weiter über Blatter. Vor allem der Zwist mit Landsmann Infantino, der ebenfalls aus dem Wallis stammt, verschärfte sich in den vergangenen Jahren immer weiter. Blatters Umfeld vermutet offenbar, dass Infantino mit der jüngsten Strafanzeige gegen seinen Vorgänger gar von eigenen Problemen mit der Schweizer Justiz ablenken wolle.

Vorwürfe immer zurückgewiesen

Blatter wies jegliche Vorwürfe stets zurück. Unbestritten ist jedoch, dass in 17 Jahren mit Blatter an der FIFA-Spitze ein beispielloses Korruptionsnetz entstand, das Gerichte und Ermittler in mehreren Ländern bis heute beschäftigt. So ermitteln die Behörden in der Schweiz noch immer gegen Blatter wegen des Verdachts auf Betrug, Veruntreuung und ungetreue Geschäftsbesorgung.

Sein größter Fehler sei gewesen, dass er nach der sehr erfolgreichen WM 2014 nicht einfach auf den Rat seiner Familie gehört und aufgehört habe, sagte Blatter. Es folgte für den Weltverband eben jenes Horror-Jahr, in dem auch Blatter stürzte. Unterstützung bekam der Schweizer von seiner Familie, insbesondere von Tochter Corinne.

Immer wieder beteuerte Blatter seine Unschuld, obwohl sich die Welt des Fußballs längst ohne ihn weiterdrehte. Sich endgültig auf das Rentnerdasein in den malerischen Bergen des Wallis zu konzentrieren, kommt für ihn nicht infrage. Stattdessen kämpft Blatter unverdrossen darum, seinen Namen reinzuwaschen – und um seine Gesundheit. (SID)