Corona-RegelnLuxemburg macht sich locker, Rheinland-Pfalz wird strenger: Die Maßnahmen im Vergleich

Corona-Regeln / Luxemburg macht sich locker, Rheinland-Pfalz wird strenger: Die Maßnahmen im Vergleich
Die luxemburgische Gesundheitsministerin Paulette Lenert und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer schlagen verschiedene Wege im Kampf gegen Corona ein Fotos: Editpress/dpa

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Ab Montag dürfen in Luxemburg wieder alle Geschäfte, Friseure, Kinos und Theater öffnen. In Rheinland-Pfalz gelten von da an aber sogar schärfere  Maßnahmen. Wir geben einen Überblick, was sich ändert.

Manch einer dürfte sich verwundert die Augen reiben. In vielen Ländern werden angesichts weiter steigender Corona-Neuinfektionen die Schutzmaßnahmen verschärft, in Luxemburg werden sie gelockert. So wird in Deutschland der Lockdown mit Schließung von Schulen, einem großen Teil von Geschäften, Kinos, Restaurants und Theatern bis mindestens Ende Januar verlängert und zum Teil auch verschärft.

Unter anderem sollen die Kontakte weiter beschränkt werden. Ein Haushalt darf sich ab Montag noch mit maximal einer weiteren Person treffen. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, dabei eine Ausnahme zu machen: Kinder bis zu sechs Jahren sollen von der Beschränkung ausgenommen werden. Auch zu der von Bund und Ländern beschlossenen Einschränkung des Bewegungsradius in Corona-Hotspots wird es in Rheinland-Pfalz wohl nicht kommen. 

Ausgangssperre gilt auch für Deutsche

Luxemburg ist schon weiter. Ab Montag gelten dort im Vergleich zu Deutschland weitreichende Lockerungen. So dürfen dort knapp zwei Wochen nach Schließung wieder alle Geschäfte öffnen. Allerdings soll die Kundenzahl stark reduziert werden, nur ein Kunde pro zehn Quadratmetern ist erlaubt. Baumärkte und Friseure machen auch wieder auf. Das könnte dazu führen, dass viele Deutsche zum Haareschneiden über die Grenze fahren. Seit dem 16. Dezember haben die Friseure in Deutschland nämlich zu. Wann sie wieder aufmachen? Unklar.

Auch Kinos und Theater sollen in Luxemburg wieder aufmachen dürfen, ebenfalls mit begrenzter Besucherzahl, zwischen Gästen, die nicht zu einem Haushalt gehören, muss mindestens zwei Meter Abstand gehalten werden, alle Zuschauer müssen Masken während der Vorstellungen tragen. Genau wie in Deutschland bleiben Restaurants und Kneipen in Luxemburg weiter geschlossen. Aber die Ausgangssperre wird verkürzt. Ab Montag darf man ab 23 Uhr und nicht wie bisher 21 Uhr bis morgens um 6 Uhr ohne triftigen Grund nicht mehr aus der Wohnung. Die Ausgangssperre gilt übrigens auch für Deutsche, die in Luxemburg ohne Grund unterwegs sind. Einfach mal so während der Zeit zum Tanken rüberfahren, ist nicht erlaubt. Aber immerhin haben die Deutschen ab Montag zwei Stunden mehr Zeit, bevor sie sich strafbar machen, weil man ohne triftigen Grund unterwegs ist.

Sport ist ab Montag wieder in Luxemburg erlaubt. Bis zu zehn Personen dürfen wieder (wenn auch mit Abstand) miteinander trainieren. In Deutschland hingegen bleibt Vereinssport weiterhin und auf unabsehbare Zeit verboten. Der Unterricht an den Schulen soll in Luxemburg ab Montag auch wieder regulär beginnen.

Luxemburg mit den höheren Inzidenzen

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat die Lockerungen in Luxemburg in dieser Woche scharf kritisiert und „verantwortungslos“ genannt. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn wies die Kritik zurück – und erklärte, dass es sich nicht um Lockerungen, sondern um Anpassungen der Maßnahmen handele. Bei Restaurants und Cafés gebe es überhaupt keine Unterschiede zu Belgien und Deutschland, sie seien weiterhin geschlossen.

Zudem habe Luxemburg die Maßnahmen bei Geschäften und Einkaufszentren nicht gelockert, sondern verschärft: „Hier gelten sehr strenge Regeln, strenger, als es vor Weihnachten war.“ Grund für die „Anpassungen“ sei, dass die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche, gefallen sei. Vor Weihnachten lag der Wert in Luxemburg noch bei über 200, vergangene Woche betrug er 181. In Deutschland beträgt sie derzeit 136 – weitgehende Lockerungen soll es erst geben, wenn die Inzidenz deutlich unter 50 liegt.

Händewaschen
11. Januar 2021 - 13.59

E Schimpans bréngt et fäerdeg - sehr gute Bemerkung J.Scholer! Aber vor Corona war z.B. das Händewaschen schon im Judentum, Christentum, Islam, ein Ritual das mehrmals am Tage durchgeführt wurde und noch immer durchgeführt wird, z.B. vor dem Beten und Essen. Da viele Menschen ihre Religion aber nicht mehr so Ernst nehmen wurde diese wichtige hygienische Massnahme aufgegeben. Es gibt sogar im 21. Jahrhundert Menschen die gehen zur Toilette und waschen sich danach die Hände nicht - auch in Corona Zeiten. Unbegreiflich.

J.Scholer
11. Januar 2021 - 11.15

@Jeff: Glauben Sie wirklich mit den „ gestes barrières „ wäre es alleine getan? Hat die Regierung nicht propagiert die Kontakte zu vermeiden.? Rezentere Untersuchungen in Großbritannien haben bewiesen , viele Infizierte sich beim Einkaufen angesteckt haben. Wer auch hier in Luxemburg zum wöchentlichen Einkauf geht , dem fällt auf es mit der Hygiene unserer Mitbürger , der Ladenbesitzer nicht immer gut steht. Hände desinfizieren, mehrmaliges , tägliches Auswechseln der Masken, Bezahlterminals die nicht desinfiziert werden , Durchlüftung der Läden, .........Die Konsum-,Spassjunkies sind eines der Hauptursachen der Verbreitung des Virus .

Tom
11. Januar 2021 - 10.52

Zu Lëtzebuerg derf ee just 2 Persounen am Privaten empfänken, an daat schons seit Enn November. Dëss Regelung trëtt an Däitschland lo réit a Kraft, wou ee bis lo konnt 5 Leit empfänken. Am Dezember sinn d'Zuelen zu Lëtzebuerg staark eroofgangen, opwuel d'Geschäfter ophaaten - an Däitschland woren d'Geschäfter zou an d'Zuele si net erofgangen. Am Fong ass et net schwéier ze verstoën, waat fir eng Mossnahm dann elo de gréissten Afloss haat.

Jeff
11. Januar 2021 - 8.01

@J.Scholer Wisou gëtt Verantwortung ëmmer op Regierung gedréckt? Et ass dach net schwéier déi "gestes barrières" unzewenden! E Schimpans bréngt et fäerdeg - also misst dach ALL GESONDEN MËNSCH et hikréien - och wärend de Solden!!! Also, ech brauch emol keen Gesetz, wat ausserdeem meng Grondrechter verletzt, dofir.

J.Scholer
10. Januar 2021 - 15.08

Definition par excellence der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit einer europäischen Grossregion . Diesmal hat unsere Regierung wohl einen „faux pas“ in Punkto grenzüberschreitender Eindämmung der Pandemie, Schutz des Bürgers , dem Drängen der Spaß-,Konsumgesellschaft wegen, auf das Parkett gelegt und sollte das voraussehbare Infektionsgeschehen eskalieren , sie auch ihre politische Verantwortung übernimmt , Schritte folgen lässt. „ D‘Solden gin un , kommt op Letzebuerg kaafen.“