Wer kennt die Situation nicht: Die Haustür fällt ins Schloss, der Schlüssel liegt auf der Anrichte. Oder die Heizung erwacht nicht aus ihrem Sommerschlaf, gerade wenn der erste Frost die Fenster beschlägt. Die Reaktion ist eigentlich vernünftig: Man angelt sich das Smartphone, googelt den nächstbesten Notdienst, der mehr als drei Sterne in seiner Bewertung hat, und wählt die angegebene Nummer. Und damit ist man dann schon in die Falle getappt.
Denn der Luxemburger Konsumentenschutz warnt inzwischen davor, dass immer mehr Unternehmen genau diese Notsituation von Verbrauchern gezielt ausnutzen. Der gerufene Handwerker ist rasch vor Ort, verrichtet aber oft eine mangelhafte Arbeit. Im Gegenzug sind die geforderten Summen astronomisch, mehrere hundert, oft fast tausend Euro. Das Opfer wird unter Druck gesetzt, den geforderten Betrag in bar oder per Kreditkarte zu zahlen. Quittungen werden nur widerwillig ausgestellt. Aggressivität oder Drohungen sind keine Seltenheit, um das Opfer zur Zahlung zu bewegen, so die „Union luxembourgeoise des consommateurs“ (ULC) in einer Pressemitteilung.
Worauf Sie achten sollten
Die ULC gibt in ihrem Schreiben dann auch dem Verbraucher einige Ratschläge an die Hand, mit denen unseriöse Unternehmen sich entlarven lassen.
Tipps und Tricks
• Achten Sie darauf, dass das Unternehmen öffentlich zugängliche Räumlichkeiten hat und es sich nicht nur um eine Briefkastenfirma handelt;
• Holen Sie nach Möglichkeit mehrere Angebote unterschiedlicher Firmen ein;
• In einer Notlage: Kontaktieren Sie das Unternehmen, auf dessen Website Sie eine Adresse, Umsatzsteuernummer, Handelsregisternummer und eine Festnetztelefonnummer finden;
• Vertrauen Sie nicht blind einer Internetadresse, die auf .lu endet – das heißt nicht, dass das Unternehmen seinen Sitz in Luxemburg hat. Hohe Fahrtkosten könnten die Folge sein;
• Vertrauen Sie niemals den Bewertungen zufriedener Kunden, die auf der Website des Fachmanns oder im Internet verkündet werden. Sie könnten gefälscht sein.
Wenn auf der Website das Label „Made in Luxembourg“ angezeigt wird, erkundigen Sie sich, wenn möglich, zunächst, ob es tatsächlich an das betreffende Unternehmen vergeben wurde. Auf der Website www.made-in-luxembourg.lu können Sie dies mit dem Namen der Firma überprüfen. Und wenn der Handwerksbetrieb angibt, Partner Ihrer Versicherung zu sein, können Sie das ebenfalls bei der betreffenden Versicherung nachfragen.
Ganz wichtig: Haben Sie einen Handwerker gerufen und der verlangte Preis erscheint Ihnen ungewöhnlich hoch, weigern Sie sich, in bar oder per Karte zu bezahlen. So können Sie den geforderten Betrag später bestreiten. Gleiches gilt natürlich, wenn die Arbeit nicht richtig ausgeführt wurde oder Ihnen Schäden entstanden sind.
Die ULC empfiehlt, auf jeden Fall einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht zu einer vorschnellen Bezahlung drängen zu lassen. Wenn Sie glauben, Opfer eines Betrugs zu sein, können sie sich immer an den Konsumentenschutz wenden. (hat)
Kontakt Konsumentenschutz
ULC
55, rue des Bruyères
L-1274 Howald
Telefon: 49 60 22-1
E-Mail: info@ulc.lu
"Aggressivität oder Drohungen sind keine Seltenheit, um das Opfer zur Zahlung zu bewegen..." Eben! Wie soll ich mich als Frau gegen einen Kleiderschrank zur Wehr setzen oder als ältere oder auch kranke Person? Alles Theorie!
Bei uns ist es einfach, wir rufen nur uns bekannte Handwerker deren Dienste wir bereits in Anspruch genommen haben. z.B. Heizung,Dach, Anstreicher, Elektiker . Wir sind bis heute sehr zufrieden.