EditorialMut zum Sport

Editorial / Mut zum Sport
 Foto: Editpress/Wildson Alves

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Das Sportjahr 2020 ist gelaufen und wird wegen der Corona-Krise in schlechter Erinnerung bleiben. Leere Tribünen und meist schiefe Finanzlagen waren die Folgen der Pandemie. In den Profiligen wurde weitergespielt, während die Amateure ihrem Hobby zum Großteil nicht mehr nachgehen durften. Beim Breitensport wandte die Regierung Maßnahmen an, die drastischer waren als in anderen Bereichen. Dabei liegen den politischen Entscheidern noch immer keine Zahlen vor, die beweisen, dass Trainingseinheiten oder Spiele „Superspreader“-Ereignisse sein sollen. Es liegen allerdings auch keine Studien vor, die das Gegenteil beweisen.

Es gibt jedenfalls die Theorie, dass die Sportvereine – die durchaus von der Masse her vergleichbar mit den Schulen sind – ein deutlich kleinerer Infektionsherd als die Lehranstalten sind. Diese fußt darauf, dass es bisher keine bekannten Infektionsketten in Sportklubs gab – zumindest wurden sie nicht öffentlich. Im Gegensatz zu den Schulen. Die Interpretation der Zahlen von Bildungsminister Claude Meisch und seinem Team sagen aber wahrscheinlich etwas anderes aus. Mehr als Theorien hat die Regierung im Dossier Sport jedenfalls nicht zu bieten. Das Gleiche gilt übrigens für den Horeca-Bereich oder die Kultur.

Die Sportwelt muss sich derzeit damit abfinden, dass trotz Impfungen auch 2021 nicht alles so sein wird wie vorher. Der Traum, wieder grenzenlos seinem Hobby oder seinem Beruf als Sportler nachgehen zu können, wird auch in den kommenden Monaten nicht erfüllt. Es ist höchstwahrscheinlich, dass die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio und die Fußball-Europameisterschaft vor begrenztem oder gar keinem Publikum stattfinden werden. Die Macher glauben derzeit noch an volle Stadien und die Beruhigung des Virus bis zum Sommer.

Der Wille und der Glaube daran, so schnell wie möglich wieder Normalität in die Gesellschaft zu bringen, sollten auch hierzulande vorherrschen. Die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen lässt darauf schließen, dass Mitte oder spätestens Ende Januar wieder mit dem Sport begonnen werden kann.

Nach dem Ende des Lockdowns wird es ohne Frage wieder zu einem Anstieg der Zahlen kommen. Eine andere Lösung, als die Gesellschaft wieder zu öffnen, gibt es allerdings nicht. Um in den kommenden Wochen und Monaten die Infektionszahlen in Richtung null zu senken, müsste die Regierung den öffentlichen Personenverkehr stoppen, die Schulen schließen, den Unternehmen verbieten, vor Ort zu arbeiten, und eine Bürgerwehr einführen, die ins Private eingreift und die Hausbesuche kontrolliert. Zu diesem Szenario wird es nicht kommen.

Auch die einheimischen Vereine sollten daran glauben, ihren Sport so normal wie möglich fortzusetzen. Eine vorzeitige Absage der Aktivitäten der Saison 2020/2021 würde die Meisterschaften für die kommenden acht bis neun Monate lahmlegen. Dies käme einer sportlichen und gesellschaftlichen Bankrotterklärung gleich.

de Schmatt
4. Januar 2021 - 17.47

Sport ist nicht nur für Profis. Jeder kann sich sportlich betätigen in seiner Freizeit. Soviele Möglichkeiten sich körperlich fit zu halten hat es noch nie gegeben. Jeder Einzelne kann heutzutage Sport treiben so er willens ist. An Angeboten fehlt es nicht.

J.Scholer
30. Dezember 2020 - 17.00

In heutigen Zeiten wird der Sport nur an den Finanzlagen der Clubs, Werbeverträgen, den Zuschauerzahlen , den Gewinnen die Sportveranstaltungen einbringen gemessen. Die heutige Dekadenz im Sportmilieu hat dazu geführt unsere vermeintlichen Sportbegeisterten wohl vergessen haben , dass Sport ist viel mehr.

Camille GONDERINGER
30. Dezember 2020 - 10.32

Gudde Kommentar, mat enger perfekter Schlussfolgerung: et kann een nëmmen hoffen, datt d'Sportdirigenten net op eemol de Courage verléieren a Sportmanifestatiounen, egal ob Training oder Kompetitioun, dann ze séier ofsoen. Mir sollten ALL Chance notzen, déi äis eventuell nach bleift, och wann et ieren eréischt am Abrëll oder Mee sollt sinn, fir besonnesch de Kanner an de Jugendlechen nees Sportpraxis z'erméiglechen, soubal et offiziell nees erlaabt gëtt.