Petition zu SilvestergedenkenKein allgemeines Verbot von Feuerwerk

Petition zu Silvestergedenken / Kein allgemeines Verbot von Feuerwerk
Daniel Frères präsentierte sein Anliegen im Parlament. Die entsprechende Petition zählte knapp 5.000 Unterschriften.     Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Daniel Frères, ehemaliger Kandidat der Piraten bei den Parlamentswahlen, gewähltes Gemeinderatsmitglied in Remich, Immobilienhändler und selbstdefinierter Tierschützer, der auch bereits eine Petition gegen die Treibjagd initiiert hatte, verteidigte gestern die Petition 1698, die ein Verbot von Feuerwerk zu Silvester sowie eine Gedenkminute zum Jahreswechsel an die Covid-Opfer verlangte. 

Obwohl die Forderung nach einem Verbot der Feuerwerke bei den anwesenden Parlamentariern aus den Kommissionen für innere Angelegenheiten und Umwelt sowie eben der Petitionskommission durchaus Sympathie hervorrief, wurden die Forderungen von Innenministerin Taina Bofferding nicht berücksichtigt, dies auch teils aus praktischen gesetzlichen Gründen. 

Der Petitionär, dessen Anliegen von 4.975 Unterschriften (notwendig für eine Debatte im Parlament sind deren 4.500) in Rekordtempo behandelt wurde, wie die Präsidentin der Kommission, Nancy Arendt unterstrich, verwies darauf, dass es in diesem Jahr wohl nichts zu feiern gebe. Die bislang 450 an Covid-19 Verstorbenen sollten seiner Ansicht nach zum Jahreswechsel geehrt werden: Dies könne dadurch geschehen, dass die Bürger um Mitternacht eine Minute vor die Tür träten und ihrer gedenken würden. 

Frères verwies weiter auf die negativen Auswirkungen von Feuerwerk, dies auf die Tiere, auf die Umwelt und – durch Verletzungen bedingt – auch auf die Situation in den Krankenhäusern. 

Verweis auf Polizeireglemente

Mehrere Abgeordnete ergriffen Position bzw. stellten dem Petitionär zusätzliche Fragen zu seiner Forderung. Emile Eicher, Präsident des Syndikats aller Gemeinden Syvicol, ging außerdem auf die Gesetzeslage ein. Feuerwerk resp. die Genehmigung zu einem solchen liegt in Gemeindekompetenz. In jenen Gemeinden, die über ein Polizeireglement verfügen, sei Feuerwerk nur mögich, wenn die Bürgermeister eine entsprechende Genehmigung erteilten; in den anderen sei ein Verbot nicht vorgesehen. 

Bislang hätten etwa die Hälfte der Bürgermeister das Abschießen von Raketen oder das Zünden von Böllern verboten. Er sehe auch schlecht, wie während der Ausgangssperre, die zu Silvester ja bereits um 21 Uhr beginne, Feuerwerk organisiert werden könne, und appellierte an die Gemeinden, den lauten Spaß in diesem Jahr nicht zu genehmigen. 

Paul Galles sprach sich, wie mehrere andere Abgeordnete, für eine zentrale Gedenkzeremonie für die Opfer der Pandemie am Nationalfeiertag aus. Ali Kaes regte an, dass die Menschen, die zu Silvester der Toten gedenken möchten, eine Kerze ins Fenster stellen könnten: Die Flamme sozusagen als Kombination aus Feuerwerk und Gedenken. Jean-Paul Schaaf hatte die Idee, alle Straßenlampen um Mitternacht für eine Minute zu löschen.

Claude Lamberty lehnte ein allgemeines Verbot von Feuerwerk ab und Dan Biancalana verwies auf die Schwierigkeiten der Kontrolle eines allgemeinen Verbots von Feuerwerk.

Regierung plant Gedenken

Innenministerin Taina Bofferding informierte anschließend darüber, dass die Regierung dabei sei, einen Rahmen für eine Zeremonie zu Ehren der Opfer, aber auch zu Ehren jener, die während Corona an vorderster Front kämpften, zu suchen. Dies könne etwa zum Nationalfeiertag geschehen. 

Das Feuerwerk betreffend wolle die Regierung nicht über den aktuellen gesetzlichen Rahmen hinausgehen und die kommunale Kompetenz wahren. Zum Jahreswechsel 2019/20 habe es übrigens laut Informationen des CGDIS nicht einen Verletzten durch Feuerwerk gegeben; lediglich acht Mülleimer seien in Brand geraten. Silvester sei für die Rettungsdienste eher eine ruhige Schicht. 

Ohnehin impliziere ein Verbot von Feuerwerk auch ein Verbot des Verkaufs von Raketen und Böllern, so die Innenministerin. Die Petition von Daniel Frères wird demnach in ihrer vorliegenden Form nicht angenommen werden können.   

J.C.Kemp
23. Dezember 2020 - 17.04

Huet d'Chamber net besseres ze di, wéi sech mat dem Polit-Profiléierungs-Unfug ze beschäftegen?

de Prolet
23. Dezember 2020 - 15.38

Wenn Herr Frères diese Petitionen: zum Jahreswechsel eine Gedenkminute für die Covid- Toten und ein Verbot von Feuerwerk an Sylvester, kann jeder vernünftige Mensch ihn nur dabei unterstützen.

HTK
23. Dezember 2020 - 11.51

"Ohnehin impliziere ein Verbot von Feuerwerk auch ein Verbot des Verkaufs von Raketen und Böllern, so die Innenministerin." Mir dünkt das ist dasselbe. Organisierte Feuerwerke von Spezialisten ausgeführt führen selten zu Unfällen.Es sind immer die "Heimspezialisten" ,oft auch Kinder,die zur Gefahr für sich und die Umgebung werden.

Baerchen
23. Dezember 2020 - 9.39

Gud esou Freres ween Mengs du wuel weens du Bas Tradition as Tradition ????

Paul
23. Dezember 2020 - 7.32

Haaptsaach dee Mann ass am Gespréich an kann sëch profiléieren..

B.G.
22. Dezember 2020 - 23.52

Warum Feuerwerk verbieten , die geschlossenen Läden und das kasernierte Volk laufen ja keinerlei Gefahr , oder ?

JZ
22. Dezember 2020 - 22.03

Ech gesinn bei allem Respekt a Bedaueren net an firwat eng extra Gedenkzeremonie fir Doudeger ( duerch oder mat Covid... dat bleiwt nach emmer ze beweisen). Firwat sinn dei Persounen dei un Longenentzuendung oder Grippe gestuerwen sinn, iwregens en général deiselwecht personnes à risque manner wert? Firwat sinn AIDS-Doudeger manner wert? Firwat sin d‘Affer vu Kriibs, deen dacks mei penibel ass wei Covid manner wert? Oder dei Verkeiersdoudeger dei dacks duerch engem Dretten seng Dommheet stierwen. Oder dei vill méi zahlreich Doudeger duerch Hireschlag oder Herzinfarkt. Wien si mir, a wien ass d‘Regirung fir ze decideieren wien en Doudegen ass deen eng Gedenkminutt zegudd huet a wien net? Lo dreiwt d‘Paranoia awer sou lues laecherlech Bléien.