NBA-SaisonauftaktTitelverteidiger Lakers wieder Favorit

Wie sieht der Modus aus?

Statt der üblichen 82 wird jedes Team wegen des späten Starts nur 72 Hauptrundenspiele absolvieren. Vor den Play-offs gibt es ein „play-in tournament“, in jeder Conference spielen die Teams auf den Plätzen sieben bis zehn um je zwei Tickets für die Meisterrunde. Die Saison wird vor den Olympischen Spielen beendet, die NBA-Stars können nach derzeitigem Stand in Tokio auflaufen.

Was ist noch neu?

Die Toronto Raptors, Meister von 2019, tragen ihre Heimspiele bis auf Weiteres in den USA aus, genauer gesagt in Tampa/Florida. Wegen der Corona-Bestimmungen ist es dem einzigen kanadischen NBA-Team nicht möglich, regelmäßig die Grenze zu überqueren. Jedes Mal wäre eine Quarantäne nötig. Regierung und Ämter bestehen darauf.

Welchen Einfluss hat Corona?

Nach wie vor großen. Die meisten Tribünen werden leer bleiben. Nur wenige Teams dürfen Zuschauer zulassen. Die Golden State Warriors wollten mit Massen-Coronatests für eine 50-prozentige Auslastung ihrer Arena sorgen, die Behörden sagten Nein. Außerdem wurde das Allstar-Game abgesagt, es hätte in Indianapolis stattfinden sollen.

Gibt es neue Gesichter?

Ja und nein. Kevin Durant kehrt nach langer Pause zurück. Der Superstar hatte sich im NBA-Finale 2019 im Dress der Golden State Warriors die Achillessehne gerissen und war seitdem außer Gefecht. Nun steht Durant vor seinem Debüt für die Brooklyn Nets. Sein Trainer ist Steve Nash.

Wer sind die Rookies?

An Nummer eins der diesjährigen „draft lottery“ wurde Anthony Edwards gezogen. Der Shooting Guard von den Georgia Bulldogs wurde von den Minnesota Timberwolves mit einem Vertrag ausgestattet. Als möglicher „Rookie of the year“ kommt auch LaMelo Ball (Charlotte Hornets) infrage. Der jüngere Bruder von Lonzo Ball (New Orleans) ist zwar ein begnadeter Basketballer, hat aber einen sehr wackligen Schuss. Weitere Topkandidaten für diese Trophäe sind James Wiseman (Golden State Warriors) oder Obi Toppin (New York Knicks).

Was war auf dem Transfermarkt los?

Einiges. Die Washington Wizards haben Russell Westbrook von den Houston Rockets geholt, John Wall nahm den entgegengesetzten Weg. Die Lakers verlängerten mit LeBron James und Anthony Davis, dazu wurden der deutsche Aufbauspieler Dennis Schröder und Marc Gasol verpflichtet. Der Spanier war im Vorjahr mit Toronto Meister geworden. Houstons Superstar James Harden fordert bereits seit Wochen einen Trade – und wird ihn wohl auch bald bekommen. Wohin seine Reise gehen wird und welche Spieler die Rockets für ihren Topscorer erhalten werden, steht derzeit noch nicht.

Wer ist der Titelfavorit?

Der Meister LA Lakers. Mit auf der Rechnung haben sollte man die Milwaukee Bucks, die gerade den Vertrag mit dem zweimaligen MVP Giannis Antetokounmpo (für 228 Millionen Dollar) um fünf Jahre verlängert haben. Auch Boston, Toronto und die L.A. Clippers gehören zu den Titelanwärtern. Die große Unbekannte ist Brooklyn mit Durant, Kyrie Irving und Trainerneuling Nash.

Wo kann man die NBA sehen?

Im Free-TV gibt es keine Live-Übertragungen. Über das in verschiedenen Optionen buchbare NBA-TV ist der Empfang aller Partien (199,99 Euro im Jahr/24,99 pro Monat) möglich. (SID/del)