Kunstturn-EMDoppeltes Pech: FLGym-Damen verpassen Mannschaftsfinale äußerst knapp

Kunstturn-EM / Doppeltes Pech: FLGym-Damen verpassen Mannschaftsfinale äußerst knapp
Céleste Mordenti zeigte eine starke Übung am Stuffenbarren, für die sie 12,133 Punkte erhielt Archivfoto: Marcel Nickels

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Mehr Pech kann man nicht haben: Um Haaresbreite schaffte es das FLGym-Trio bei der Kunstturn-EM der Damen im türkischen Mersin nicht ins Mannschaftsfinale und auch Lola Schleich konnte das Finale am Schwebebalken nicht knapper verpassen.

Sie waren auf einem guten Weg, doch am Ende sollte es mit dem Einzug ins Mannschaftsfinale bei der EM in Mersin für das junge FLGym-Trio nicht klappen. Zu dem begehrten sechsten Platz, den sich Kroatien sicherte, fehlte gerade einmal die Winzigkeit von 0,635 Punkten und so mussten Chiara Castellucci, Céleste Mordenti und Lola Schleich – die auf ein Total von 139,429 Zählern kamen – sich schlussendlich mit dem siebten Rang begnügen. 

Dabei sah nach den ersten beiden Geräten, dem Stufenbarren und dem Schwebebalken, noch alles nach einer faustdicken Überraschung aus. Vor allem am Schwebebalken, sonst dem Zittergerät schlechtin, präsentieren sich die drei Luxemburgerinnen in bestechender Form – Castellucci holte 11,666, Mordenti 11,833 und Schleich sogar 12,066 Punkte. Keine Stürze, kaum große Wackler, der Finaleinzug war greifbar nah. „Ich war nach der ersten Übung am Stufenbarren bereits vom Hocker und stellte mir die Frage, wo ich den hier gelandet bin. Ich kann mich nicht erinnern, dass Luxemburg hier auf diesem Niveau schon einmal so eine hohe Wertung erhalten hat (Mordenti bekam 12,133 Punkte, d. Red.)“, gibt auch der Delegationschef Gilles Andring zu. 

Doch infolgedessen kamen sie dann doch, die größeren Fehler. So musste Mordenti am Boden direkt mehrmals die eingezeichnete Fläche verlassen und kassierte 0,400 Strafpunkte, am Sprung stürzte die 17-Jährige dann noch bei der Landung, auch Castellucci blieb am Boden von Fehlern nicht verschont. Dann kam noch hinzu, dass der Sprung von Schleich nicht als gestreckter, sondern als gebückter gewertet wurde und somit noch einmal einige Punkte verloren gingen. Und so kam es, wie es kommen musste: Mit ihrer letzten Turnerin am Schwebebalken verdrängte Kroatien die FLGym-Turnerinnen noch vom Finalrang.

Fehler am Boden und Sprung

Die Enttäuscheng war bei den jungen Damen schließlich auch nicht zu übersehen, doch bei der FLGym ist man dennoch mehr als zufrieden, denn sie zeigten nach einem komplizierten Jahr 2020, dass sie trotzdem große Fortschritte gemacht haben: „Ich möchte an diesem Wettbewerb wirklich nicht das Negative sehen, unter den schwierigen Umständen der letzten Monate haben die Mädchen all unsere Erwartungen übertroffen“, betont Andring.

Und es besteht sogar doch noch ein kleiner Hoffnungsschimmer, denn mit ihrer Übung am Schwebebalken, für die sie 12,066 Punkte erhielt, befindet sich Lola Schleich auf dem ersten Reserveplatz fürs Gerätefinale am Sonntag. Auch hier reichte es zum direkten Finaleinzug um Haaresbreite nicht, doppeltes Pech demnach für die FLGym. Die vor ihr platzierte Elisa Haemmerle erhielt nämlich genau die gleiche Wertung wie Schleich, doch die Sauberkeit der Durchführung entschied zugunsten der Österreicherin. Doch bei den Herren verzichteten in der vergangenen Woche noch einige Turner aus unterschiedlichen Gründen auf ihren Platz im Gerätefinale, vielleicht ist das Glück hier dann doch noch auf der Seite von Lola Schleich. Somit dürfte sich die luxemburgische Delegation heute dann auch ohne Schleich und Trainerin Domenica Camardella auf den Weg zurück nach Luxemburg machen, um der 16-Jährigen ihre Chance nicht zu nehmen.