EuroCup-Spiel des Gréngewald Hostert / Große Herausforderung, problematische Vorbereitung
Nach zwölf Jahren Abstinenz der luxemburgischen Basketballerinnen auf europäischer Bühne unternimmt der Gréngewald Hostert heute Abend einen wichtigen Schritt in seiner Vereinsgeschichte. Die Premiere des Meisters aus der Saison 2018/19 im EuroCup war allerdings begleitet von zahlreichen Schwierigkeiten.
Der Initiator des EuroCup-Projekts und Trainer des Hosterter Damenteams, Hermann Paar, musste so kreativ sein wie lange nicht mehr, um seine Mannschaft auf diese spezielle Aufgabe vorzubereiten. „So hatte ich es mir nicht vorgestellt. Ich war mir bewusst, dass es mit viel Arbeit verbunden wäre, aber ich dachte nicht, dass es so kompliziert werden würde.“ Liebend gerne wäre der Gréngewald am eigentlich geplanten Termin Ende September angetreten. „Wir waren bereit für diesen ersten Termin. Da hätten wir auch ein Heimspiel bestreiten können und dies auch noch mit Zuschauern.“ Aber wie hinlänglich bekannt, hatte die Corona-Pandemie ganz andere Pläne.
Bis zum „Lockdown light“ Mitte November durfte die Mannschaft als Total-League-Team in gewohnter Umgebung trainieren. Danach war dann jedoch einiges an Kreativität gefragt und der EuroCup-Teilnehmer musste über die Grenze ins Exil ausweichen. „Der letzte Monat war extrem schwierig. In Luxemburg waren alle Trainingseinheiten verboten. Auch für uns gab es keine Ausnahme. Wir haben, bis zu fünfmal die Woche, in verschiedenen Hallen in Deutschland, immer ganz legal gemäß den Bestimmungen und Corona-Regeln, trainiert.“ Etliche Kilometer kamen so in den letzten Wochen auf den Tacho der Spielerinnen und des Trainerteams. Auch das Budget wurde dadurch noch einmal zusätzlich belastet. „Wir haben aber ein gutes Organisationsteam, das sich um die Finanzen kümmert, zu dem sich Romain Haas mit seiner Firma Optin gesellt.“
Fehlende Spielpraxis
Hermann Paar konnte sich somit auf das Wesentliche, seine Traineraufgaben, konzentrieren. Sorgen bereitet ihm das Fehlen eines Testspiels. Immerhin liegt die letzte Partie des Gréngewald ganze zwei Monate zurück. Diese fand am 17. Oktober gegen Contern statt. „Dies ist ein großer Nachteil. Der Spielrhythmus fehlt uns komplett. Aber das Team ist heiß und bereit für diese Herausforderung.“ Ein zusätzliches Handicap gegen ein Topteam wie Namur Capitale, das seine zahlreichen Titel in dieser Saison mit einem weiteren belgischen Meistertitel ergänzen möchte. Auch die Belgierinnen erlebten zwischenzeitlich einen Trainingsstopp. Allerdings konnte Namur in dieser Zeit ein Freundschaftsspiel bestreiten. Zudem nahm ihre Meisterschaft am letzten Samstag wieder den Spielbetrieb auf. Hier konnte sich die Mannschaft von Coach Jan Callewaert gegen Mechelen, das ebenfalls im EuroCup spielt, messen. Namur setzte sich mit der hervorragenden Jessica Lindström, die auch schon in Düdelingen aktiv war, mit 77:75 durch.
Der Spielrhythmus fehlt uns komplett. Aber das Team ist heiß und bereit für diese Herausforderung.Trainer Gréngewald Hostert
Hosterts heutiger Gegner bietet viel Erfahrung und außerdem viel Körpergröße auf. Neben Hanne Mestagh, die mit der belgischen Nationalmannschaft die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 2017 gewann, tummeln sich im Team starke Profis aus Portugal, Russland, Spanien, Nigeria und den USA. Dennoch hat Paar keine Angst vor einer möglichen Frustsituation nach einer hohen Niederlage. „Wer schwimmen lernen will, muss ins Wasser. Und da bekommt man Spritzer ab. Wir werden uns so gut wie möglich verkaufen und dürfen nicht zu viele zweite Chancen zulassen. Wir werden versuchen, ein ordentliches Spiel abzuliefern und unseren Verein so gut wie möglich zu präsentieren. Es macht unheimlich Spaß, mit diesem Team zu arbeiten. Seit der definitive Termin bekannt ist, sind alle noch enger zusammengerückt.“
„History begins now“
„History begins now“ heißt die Devise des Gréngewald, der über einen längeren Zeitraum auf europäischer Ebene mitspielen möchte. Damit die erste Etappe keineswegs in Gefahr gerät, hat die Mannschaft alle Corona-Maßnahmen mit viel Disziplin befolgt und die persönlichen Kontakte beschränkt. Obwohl keineswegs in einer Blase, wie es bei Profispielern der Fall ist, hat es keinen einzigen positiven Test gegeben. So gab es auch bei der obligatorischen letzten Testserie am Dienstagnachmittag ausschließlich negative Befunde. Um kein Risiko einzugehen, verzichtet das Team ebenfalls auf eine Übernachtung in Namur und reist erst heute Nachmittag in die Hauptstadt der Wallonie.
Livestream
Ab 19.30 Uhr: https://www.youtube.com/watch?v=ScWmjGhgGrc&feature=emb_title
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