Kommentar / Ein Herz für den Einzelhandel

Licht, Liebe und Aerosole: Weihnachtsstimmung in Luxemburg-Stadt (Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante)
Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie werden verlängert – vermutlich wegen des großen Erfolges. Trotz des Drucks, der auf den Krankenhäusern lastet, trotz der schwindelerregend hohen Zahlen, deren verräterisch sanftes Abflauen wie die kurze Ruhe vor dem Feiertagssturm wirkt, trotz Lockdowns in allen Nachbarländern hält die Regierung an ihrem Schlingerkurs fest. Das Weihnachtsgeschäft muss weitergehen. Oder, um es vielleicht etwas drastischer zu formulieren: Das Überleben von Rentnern ist der Stammwählerschaft der DP nicht zuzumuten.
Denn auch wenn Xavier Bettel fordert, dass der Einkaufsbummel am Wochenende „kein Familienausflug“ sein dürfe, scheinen die mit Sternen, Schneeflocken und Lichterketten geschmückten Konsumpilgerpfade der Innenstadt und die kuschelig warmen Kaufrauschtempel doch die einzigen Orte zu sein, an denen der Premier auf den Verstand seiner Mitmenschen baut und „ihnen nichts diktieren will“. Theaterbesucher und Sportler sind wohl einfach nicht in der Lage, Verantwortung zu übernehmen.
Laut einer Studie des „Luxembourg Institute of Health“ (LIH) ist der Arbeitsplatz im Laufe des Jahres der Ort gewesen, an dem es am dritthäufigsten zu Ansteckungen kam. Aber das tut in der Pandemiebekämpfung nichts zur Sache. Wenn die DP sich entscheiden muss, was schrumpft – die Infektionszahlen oder das Bruttosozialprodukt – ist der Fall klar gelagert. Deswegen müssen die Schulen auch offen bleiben: Das Humankapital der Zukunft braucht eine Aufbewahrungsanstalt, während die Eltern zwischen Maskenpflicht und Virenlast „ihren Beitrag leisten“.
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In den letzten Tagen stelle ich fest , die Berichterstattung des Tageblatts immer kritischer mit diversen Politgeschehen umgeht. Nicht mir das nicht gefällt, im Gegenteil weiter so.Objektiv und kritisch. Ein JoDu hätte sich freuen tun , endlich eine neue Riege von Schreibwütigen in seine Stapfen tritt.Guter Artikel.
Schongbutteker an soss Commercen , dei guer net systemrelevant sin , gin momentan duerch des blogefierwten Mesuren gerett. Awer dem Iwerschoss vun Intensivpatienten an den Kliniken hëlleft et guer net.Et ass eben hieren „Pech“ dass mer elo den dëcken Dezembermount hun. Wat huet dat mat wëssenschaftlech baseiert Mesuren ze din ?
„Das Überleben von Rentnern ist der Stammwählerschaft der DP nicht zuzumuten.“
Et ass schonn ze vill Verkéier op de Stroossen.
Wat de X. Bettel fordert a wirklech denkt a mecht sin 2 verschidde Sachen.