Luxemburger Wirtschaft Aufholjagd im dritten Quartal

Luxemburger Wirtschaft  / Aufholjagd im dritten Quartal
Was das Wachstum anbelangt, ist Luxemburg bisher besser durch die Krise gekommen als die meisten anderen Länder der Eurozone Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nach einem heftigen Einbruch der Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn hat sich die Konjunktur in Luxemburg im dritten Quartal wie erwartet wieder deutlich erholt. Das zeigen nun auch neue Zahlen des Statec.

In den Monaten Juli bis September hat sich die Luxemburger Wirtschaft derart gut entwickelt, dass die Wirtschaftsleistung zum Ende des Zeitraums bereits 0,5 Prozent über der des Vorjahreszeitraumes liegt. Das teilte das Statec am Montag auf Basis einer ersten Schätzung mit. Drei Monate zuvor sahen die Zahlen noch deutlich schlechter aus: Damals lag die Wirtschaftsleistung noch satte 7,8 Prozent unter der des Vorjahreszeitraums.

Im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 hat die Konjunktur in den Monaten Juli bis September wortwörtlich geboomt. Ein Rekord-Zuwachs von 9,8 Prozent wurde gemessen. Alle Branchen, abgesehen vom Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien, haben sich stärker entwickelt als zwischen Mai und Juni. Stark verbessert haben sich Industrie, Bau und Handel – drei Branchen, die von den verordneten Maßnahmen gegen die Pandemie besonders hart getroffen waren. Alle drei legten um die 20 Prozent zu.

Im Vergleich zum September 2019 konnten jedoch nur einige Sektoren zulegen. Dazu zählen Informations- und Kommunikationstechnologien (plus 7,2 Prozent), der Staat (plus 6,4 Prozent), der Bau (plus 3,5 Prozent) sowie Immobilienaktivitäten (plus 2,3 Prozent). Im Jahresvergleich geschrumpft sind indes die Industrie (minus 4 Prozent), der Handel (minus 5 Prozent), Unternehmensdienstleistungen (minus 2,2 Prozent) und auch Finanzaktivitäten (minus 0,9 Prozent).

Arbeitslosenquote hat zugelegt

Luxemburg ist somit bisher besser durch die Krise gekommen als die meisten anderen Länder der Eurozone. Im Vergleich zum Vorquartal ist das BIP im dritten Quartal 2020 im Euroraum zwar um noch stärkere 12,6 Prozent gestiegen, berichtete Eurostat in einer Schnellschätzung – dennoch liegt die Wirtschaftsleistung im Währungsraum im Schnitt nach wie vor unter der des Vorjahres (minus 4,4 Prozent). Von den Ländern, für die Daten vorliegen, verbucht nur Irland eine Wirtschaftsleistung über der von September 2019.

Für das Gesamtjahr 2020 rechnet Statec insgesamt mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung zwischen 3,5 und 4,5 Prozent, so die neuen Prognosen des statistischen Instituts. Nach Ausbruch der Krise, im April, war man noch (im besten Fall) von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um wenigstens 6 Prozent ausgegangen.

Auch was die Arbeitslosenquote angeht, wird die Entwicklung wohl etwas weniger schlecht als bisher erwartet. Zulegen soll die Zahl der Arbeitssuchenden trotzdem: Aktuell gehen die Statistiker 2020 von einem Anstieg der Quote auf 6,4 oder 6,5 Prozent aus. Zu Jahresbeginn lag sie noch bei 5,4 Prozent.