Kinderwissen„Kleeschen“ trotz Corona

Kinderwissen / „Kleeschen“ trotz Corona
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Sonntag ist ein besonderer Tag. Denn für alle Kinder gibt es Geschenke vom „Kleeschen“. Wegen der Corona-Pandemie fallen dieses Jahr leider alle Weihnachtsmärkte und die Besuche des „Kleeschen“ aus. Doch zu Hause darf noch gefeiert werden. Ein bisschen jedenfalls, meint Heike Bucher.

Ein Mensch, viele Namen

In Frankreich heißt er Saint Nicolas, in den Niederlanden Sinterklaas, in der Schweiz Samichlaus, in England Father Christmas, in Portugal Nicolau, in Österreich Nikolo, in Deutschland Nikolaus. In Luxemburg nennen wir ihn „Kleeschen“. Gemeint ist der heilige Nikolaus. Dass es diesen Mann wirklich einmal gab, wissen nur die wenigsten. Sein voller Name war Nikolaus von Myra. Er lebte im vierten Jahrhundert in Kleinasien, dort, wo heute die Türkei ist. Nikolaus von Myra war ein Bischof, der viele gute Taten vollbracht haben soll.

Viele Geschichten

Viele Geschichten gibt es über den Heiligen Nikolaus. Er soll vor allem Schwachen, Armen und Kranken geholfen haben. Eine Geschichte erzählt, dass er drei jungen Schwestern Geld gegeben hat, damit sie heiraten konnten und nicht als Sklavinnen verkauft wurden. Damals konnten Frauen nur heiraten, wenn ihnen ihre Eltern genügend Geld als Mitgift mitgaben. Doch der Vater der drei Frauen hatte kein Geld. Eine andere Geschichte berichtet von einer Bootsfahrt, auf der ein Junge beinahe ertrank, der mit einem Kelch Wasser schöpfen wollte und dabei hineinfiel. Nikolaus von Myra rettete den Ertrinkenden und brachte ihn zurück zu seinem Vater. Für viele gilt der Heilige Nikolaus als Schutzherr: für Seefahrer, weil er viele von ihnen vor Stürmen gerettet haben soll, aber auch für Kinder, für die er ein besonderes Herz hatte. Wann genau Nikolaus von Myra geboren wurde, ist nicht bekannt. Er soll aber an einem 6. Dezember gestorben sein. Deshalb feiern wir an jedem 6. Dezember den Nikolaustag, oder besser: „Kleeschen“, wie er im Luxemburgischen heißt.

Viele Geschenke

In den meisten anderen Ländern gibt es zum Nikolaustag nur ein paar kleine Geschenke, Obst und Nüsse. Bei uns in Luxemburg aber wird „Kleeschen“ richtig groß gefeiert. Es ist vor allem ein Fest für Kinder, denn die Erwachsenen bekommen ihre Geschenke zu Weihnachten. Früher bekamen nur artige Kinder ihre Geschenke. Für unartige Kinder hatte „Kleeschen“ den „Houseker“ mitgebracht, der mit seiner schwarzen Kleidung ziemlich furchteinflößend aussieht. Statt Geschenken holte der „Houseker“ seine Rute heraus. So sollten die Kinder lernen, lieber artig zu sein, weil der „Houseker“ sie zur Strafe sonst mit der Rute haute. Heutzutage bringt „Kleeschen“ den „Houseker“ zwar oft auch noch mit, aber richtig böse ist der gar nicht.

„Kleeschen“ ohne „Kleeschen“

In anderen Ländern übrigens kommt Nikolaus auch nicht allein: In Deutschland bringt er Knecht Ruprecht mit und in Holland den schwarzen Piet. Auch sie sollen den Kindern etwas Angst einjagen. Doch richtige Angst muss eigentlich keiner vor ihnen haben, denn sie sehen viel schlimmer aus, als sie sind. Dieses Jahr ist natürlich alles anders. Wegen der Corona-Pandemie gibt es keine Weihnachtsmärkte und auch „Kleeschen“ lässt sich nicht so oft blicken. Singen kannst du natürlich trotzdem: „Léiwe Kleeschen, gudde Kleeschen …“

Jennie
8. Dezember 2020 - 20.25

@CESHA "In meiner Kindheit konnte man dem Kleeschen sowieso nicht begegnen: Er war der Geheimnisvolle, der über Nacht Geschenke brachte, " War auch besser, der Nicki im Cactus stank nach Bier, der in der Concorde nach billigem Wein und der in der Belle Etoile nach Whisky. So lernt ein Kleinkind die Welt der Spirituosen kennen.

cremona
7. Dezember 2020 - 18.37

"Kinderwissen" Kinder sollten nichts über irgendwelche 'Heiligen' wissen. Bringt ihnen lieber was bei, das existiert.

churchill
7. Dezember 2020 - 16.11

dofir gin se stonnelaang op e Parking mam Auto stoen,fir eng Tiitchen ze kreien.Den Leit ass net mei ze hellefen.

CESHA
7. Dezember 2020 - 15.57

In meiner Kindheit konnte man dem Kleeschen sowieso nicht begegnen: Er war der Geheimnisvolle, der über Nacht Geschenke brachte, die man am Morgen mit Begeisterung entdecken konnte. DAS müsste auch in Corona-Zeiten möglich sein.

Romano
7. Dezember 2020 - 12.43

"Sonntag ist ein besonderer Tag. " Ja, da belügen ewiggestrige Eltern ihre Kinder ohne triftigen Grund. 'Das war schon immer so'. Ja, nur bekommen die kleinen Kinder heute nicht mehr in der Schule erzählt wie das Christkind mit 20 cm langen Nägeln an ein Holzkreuz genagelt wird, weil es zum Tode verurteilt wurde.

de Prolet
7. Dezember 2020 - 9.41

Ist das denn so schwer, ein Mal auf etwas Besonderes zu verzichten? Was ist einem wichtiger, die Gesundheit oder das Feiern dieser pathetischen Feste, die Gesundheit oder der Konsumrausch?