KegelnDie Kugel ruht: Horeca-Regeln machen einen geregelten Saisonablauf unmöglich

Kegeln / Die Kugel ruht: Horeca-Regeln machen einen geregelten Saisonablauf unmöglich
Die Meisterschaften im nationalen Kegeln werden in Cafés ausgetragen – ein geregelter Saisonablauf ist somit momentan undenkbar Archivbild: Editpress/Alain Rischard

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Während der Spielbetrieb in den meisten Sportarten Luxemburgs bis zum 31. Dezember unterbrochen wurde, hat sich der Kegelverband FLQ bereits Ende Oktober für eine komplette Absage der Saison entschieden. Die coronabedingten Horeca-Regeln machen einen geregelten Ablauf unmöglich.

Die Meisterschaften im nationalen Kegeln hatten gerade erst begonnen, da wurden sie wieder abgebrochen. Die Absage kam nämlich kurz nach dem ersten Spieltag Ende Oktober. Die coronabedingten Horeca-Regeln machten den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung und ließen alle Hoffnungen auf einen geregelten Saisonablauf verblassen. „Da die nationale Meisterschaft hauptsächlich in Gaststätten ausgetragen wird, machten die Restriktionen es uns unmöglich, einen geregelten Spielplan auf die Beine zu stellen“, so FLQ-Präsident Berto Bargagna. 

Manche Vereine hätten nicht mal Gelegenheit gehabt, ihr erstes Spiel zu bestreiten, da bereits am ersten Spieltag einige Partien verschoben werden mussten. Es wären sicherlich noch einige hinzugekommen, immerhin nehmen knapp 150 Mannschaften an den nationalen Meisterschaften teil. 

„Zudem sind einige unserer Spieler bereits in einem gewissen Alter und gelten als vulnerabel. Sie haben daher etwas Angst und hatten Spielverlegungen beantragt“, so Bargagna. Nachholtermine im bereits vollen Kalender wären nur schwer zu finden gewesen. Deshalb traf man nach den damaligen Ankündigungen der Regierung bereits Ende Oktober die Entscheidung, die Saison komplett abzusagen. Durch die Viererregel und die Ausgangssperre wäre die Austragung der Spieltage nicht mehr möglich gewesen.

Sportkegeln: WM 2022 in Petingen 

Dies spielt allerdings mittlerweile keine Rolle mehr, denn seit gestern sind Bars, Restaurants und somit auch die Cafés mit den Kegelbahnen geschlossen. „Es ist momentan ein bisschen wie eine Lotterie. Wir können im nationalen Kegeln nichts planen, da wir an die Horeca-Regeln gebunden sind“, erklärt Bargagna. Bis Ende Dezember seien sechs Spieltage ausgefallen. In einem bereits vollen Kalender gab es danach kaum noch Termine, um eine faire Meisterschaft, in der jeder gegen jeden antreten kann, zu Ende zu bringen. 

„Die Situation im Kegeln ist einzigartig. Jede Bahn ist speziell, hat seine eigenen Tücken und unterscheidet sich von den anderen. Deshalb hat man einen wirklichen Heimvorteil. Da es nicht garantiert ist, dass jeder gegen jeden sowohl daheim als auch auswärts antreten kann, mussten wir alles stoppen“, so Sacha André, Mitglied im Verwaltungsrat der FLQ. 

Der Verband sucht unterdessen nach Alternativen für das kommende Jahr. Man will Wettbewerbe, die den Anforderungen gerecht werden, organisieren, sodass die Spieler Gelegenheit bekommen, ihr Können auch in Corona-Zeiten unter Beweis zu stellen. „Wir wollen die ‚Coupe de Luxembourg‘ auf jeden Fall im nächsten Jahr nachholen, eventuell im Februar oder März. Die Teilnahme soll auf freiwilliger Basis sein“, so Bargagna. 

Bis zum 31. Mai müssen allerdings alle Kegel-Wettbewerbe beendet sein, sodass genug Zeit für Kongress und die Vorbereitung auf die im September beginnende Spielzeit 2021/22 bleibt. Bargagna hofft, „dass wir am 15. September wieder normal starten können“.

Auch im Sportkegeln ruht momentan die Kugel: Die Spielstätte in Petingen wird zurzeit renoviert, das nationale Kegelzenter soll erst im Februar wiedereröffnet werden. Da der Kalender immer enger wird, ist auch im Sportkegeln eine komplette Meisterschaft fast undenkbar – hier sollen 2021 ebenfalls vorerst nur die „Coupe de Luxembourg“ sowie eine Challenge organisiert werden. 

Dennoch gibt es für die FLQ Grund zur Freude, denn vergangene Woche bestätigte der internationale Kegelsportverband (NBS) offiziell den Standort für die kommende Weltmeisterschaft: Diese soll im Juni 2022 mit einigen Neuerungen in Petingen stattfinden. „Die Weltmeisterschaft wird unter einem neuen Format ausgetragen“, hieß es in einer Mitteilung der FLQ. „Dass diese Reform zum ersten Mal in Luxemburg, wo der Kegelsport eine große Tradition hat, umgesetzt wird, ist eine große Ehre für den Verband.“ 

Troster
27. November 2020 - 12.46

Sportarten wie Kegeln, Darts, Billard, Tischfußball ...die in Gaststätten stattfinden, müssen eben genau so leiden wie wir anderen alle auch.