DänemarkDer nächste Horror: Millionen Nerz-Kadaver tauchen wieder an der Erdoberfläche auf

Dänemark / Der nächste Horror: Millionen Nerz-Kadaver tauchen wieder an der Erdoberfläche auf
Dänemark verzweifelt an der Frage, wie man 17 Millionen gekeulte Nerze loswird – aneinandergelegt würden die Tiere eine Strecke von 6.800 Kilometern überbrücken. Damit ließe sich Luxemburgs Landesgrenze 20-mal umwickeln.  Foto: AFP/Morten Stricker

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Sie sind tot und dennoch stark präsent. Die Millionen Nerze, die die dänische Regierung hat keulen lassen, sind nicht leicht zu begraben und könnten zum politischen Ende des sozialdemokratischen Kabinetts unter Mette Frederiksen führen.

Die Massenverscharrung der Pelztiere bewegt derzeit die Gemüter in Dänemark wie auch im Ausland – durch Fäulnisgase drängen die Kadaver wieder an die Oberfläche, zudem schockieren die Bilder von Baggern und Kipplastern, die die schlanken Tiere in längliche Gräben mit Kalk abwerfen.

Anfang November beschloss die Regierung das Töten des gesamten Bestandes im Land, rund 17 Millionen, da auf Nerzfarmen eine Mutation des Coronavirus auf den Menschen zurückübertragen wurde. Diese Mutation, Cluster-5, sei gegenüber Antikörpern weniger empfindlich gewesen und würde auch auf die Impfstoffe weniger reagieren, wie dänische Wissenschaftler des Staatlichen dänischen Instituts für Serenkunde (SSI) befürchteten.

Nun schlagen zwei Juraprofessoren Alarm – die Massengräber seien illegal. „Das Umweltschutzgesetz bietet hierfür keine Rechtsgrundlage“, so Peter Pagh, Professor für Umweltrecht an der Universität Kopenhagen, gegenüber dem Sender TV2 am Donnerstag.

Zudem seien die beiden Gemeinden Holstebro und Viborg in Mitteljütland, wo hunderttausende der Tiere entsorgt werden, nicht in die Entscheidung einbezogen worden, wie Frederik Waage, Rechtsprofessor an der Süddänischen Universität, bemängelt. Auch ein Badesee, nur 200 Meter von dem Massengrab entfernt, wäre bald durch Phosphor und Stickstoff bedroht.

Opposition fordert: „Grabt sie wieder aus!“

„Grabt sie wieder aus!“, appellierten die bürgerliche „Venstre“, die rechte Volkspartei sowie die Sozialistische Volkspartei an die beiden Gemeinden, auch Juristen halten dies für notwendig. Es ist das zweite Rechtsproblem, dass die sozialdemokratische Minderheitsregierung derzeit in Bedrängnis bringt. Denn auch die Anordnung der Massentötung, die weiterhin andauert, war illegal. Seinen Hut nahm dafür in der vergangenen Woche Landwirtschaftsminister Mogens Jensen.

Dabei wurden sechs führende Minister, darunter Gesundheitsminister Magnus Heunicke, bereits am 1. Oktober von Experten des Umweltministeriums informiert, dass für ein umfassendes Töten die Rechtsgrundlage fehlte. Denn gesunde Nerze können nur getötet werden, wenn sie innerhalb von 7,8 Kilometern zu infizierten Tieren gehalten werden.

Nun soll eine Untersuchungskommission den Hergang der Entscheidung herausfinden, die eine ganze Branche ausgelöscht hat. Im Einzelnen geht es darum, wann die Regierungschefin genau von der Illegalität gewusst hat und ob ihre Anordnung der Massentötung am 4. November auf einer Pressekonferenz ein Befehl im juristischen Sinne ist.

Über die Kompetenzen des Ausschusses wurde am Donnerstag jedoch keine Einigung erzielt. Die bürgerlichen Parteien konnten sich mit ihrer Forderung nach einer Kommission, welche Zeugen befragen und in Dokumente einsehen kann, nicht durchsetzen, die Sozialdemokraten beharrten auf einer „unabhängigen“ Studie.

trotinette josy
28. November 2020 - 19.21

Ein Skandal!

HTK
26. November 2020 - 22.40

Wie wär's mit verbrennen.Und die Züchter gleich einsperren.Wegen Tierquälerei.