Kayl/TetingenDie Gemeinde erwirbt 7 Hektar Industriebrache in Tetingen

Kayl/Tetingen / Die Gemeinde erwirbt 7 Hektar Industriebrache in Tetingen
Auf dem gekauften Grundstück sollen öffentliche Gebäude und Einrichtungen Platz finden Foto: Editpress-Archiv/Alain Richard

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die ehemalige Schlackenhalde in Tetingen gehört nun der Gemeinde Kayl-Tetingen. ArcelorMittal verkaufte die 7,05 Hektar große Industriebrache für 15 Millionen Euro. Der Gemeinderat stimmte dem Kaufvertrag am Dienstag geschlossen zu. Finanziert wird die Immobilie mit einem Darlehen in Höhe von 12,5 Millionen Euro.

Der Kauf der Industriebrache wird den Haushalt der Gemeinde auf Jahre belasten, doch er stellt eine Investition in die Zukunft der Ortschaft dar. Das Gelände soll für öffentliche Gebäude und Einrichtungen genutzt werden. Sichergestellt wurde, dass der Verkäufer für die Sanierung des Geländes aufkommen werde, betonte Bürgermeister John Lorent (LSAP). Lediglich die aktuell vom Recyclingpark STEP benutzte Fläche müsste, falls erfordert, aus eigener Kraft saniert werden. Aber das dürfte vorerst nicht der Fall sein, da eine Verlegung oder eine Schließung des Parks nicht vorgesehen ist. Außerdem sei eine Sanierung erst bei tief reichenden Aushubarbeiten erfordert, betonte der Chef der technischen Dienste der Gemeinde Laurent Pelt. Der Recyclingpark benötige jedoch bloß eine versiegelte Fläche.

Bei der Anlegung der Schlackenhalde war der Kayl-Bach umgeleitet worden. Der Bachlauf soll jedoch renaturiert werden. Die Kosten übernimmt die Gemeinde, die Beseitigung möglicher Altlasten geht jedoch zulasten des ehemaligen Besitzers. Dass nicht die Firma, die die Schlackenhalde abbaute, für die Renaturierungsarbeiten aufkommen wird, erklärte Lorent damit, man wolle selbst über das Ausmaß dieser Arbeiten entscheiden und sich nicht mit einer simplen Wiederherstellung begnügen.

Auf das neu erworbene Gelände sollen kommunale Einrichtungen kommen. Wohnungsbau ist nicht vorgesehen. Details wollte Bürgermeister Lorent nicht nennen. Ideen dazu habe man schon. Dorthin könnten zum Beispiel Einrichtungen verlegt werden, die sich derzeit noch im Zentrum von Tetingen befinden, sodass dort Raum für Schulen und SEA („services d’éducation et d’accueil“) oder eine Senioreneinrichtung frei würde. Doch das sei Aufgabe der kommenden Gemeindeführung, so Lorent.

Forstwirtschaft: Klimaschutz als primäre Aufgabe

Auf der Tagesordnung stand ebenfalls der Forst- und Hauplan für 2021. Details dazu gab Förster Dan Sannipoli. Zuvor informierte Distriktchef Michel Leytem über den Zustand des kommunalen Waldbestands. Unter dem extrem trockenen Sommer in den vergangenen Jahren haben vor allem Nadelhölzer gelitten. Probleme bekommen könnte auch die Hauptbaumart Buche. Ausweichen könne man in Zukunft auf Eichen, Ahorn und Esche. Die wichtigste Botschaft Leytems war: mehr Holz in den Wäldern behalten. Klimaschutz sei primär.

An dieser Vorgabe orientiert sich auch der Forst- und Hauplan 2021. So werden gesunde, dicke Buchen nicht gefällt. Man gehe in die Jungbestände, sagte Sannipoli. Kranke Fichten würden nur dort umgehauen, wo sie eine Gefahr darstellen. Kahlschläge würde es keine geben, sei doch der Erhalt eines geschlossenen Waldhimmels für nachwachsende Vegetation wichtig. Gehauen werden 2021 maximal 410 Kubikmeter, falls möglich weniger. So waren für 2020 420 Kubikmeter geplant, tatsächlich gehauen wurden jedoch nur 300.

Über den Wald der Zukunft angesichts des Klimawandels konnte Leytem dem Gemeinderat kaum befriedigende Antworten geben. Man suche nach Arten, die mit weniger Wasser auskommen. Vielversprechend sind Linden und Kastanien. Gut entwickeln würde sich der Ahorn. Im Rahmen eines Pilotprojekts würden mediterrane Arten angepflanzt.

Insgesamt soll der Zustand des Walds um Kayl und Tetingen besser als in anderen Landesgegenden sein. Die kommunalen Waldbestände erstrecken sich auf 184 Hektar.