Formel 1Vertragsgespräche können beginnen – Ritterschaft vorerst kein Thema für Lewis Hamilton

Nach seinem Aufstieg zum Formel-1-Rekordweltmeister werden die Rufe lauter, Lewis Hamilton in den Ritterstand zu erheben. Der 35 Jahre alte Brite, der bereits 2008 von Queen Elizabeth II. nach seinem ersten Titelgewinn den „Order of the British Empire“ erhalten hatte, schob derlei Gedanken allerdings beiseite.

„Wenn ich an diese Ehre denke, denke ich an Leute wie meinen Großvater, die im Krieg gekämpft haben“, sagte Hamilton nach seinem Triumph beim Großen Preis der Türkei. Er denke „eher an die unbesungenen Helden. So einer bin ich nicht. Ich habe niemanden gerettet.“

Allerdings sei er „ein stolzer Brite“, beteuerte der siebenmalige Champion, dessen Hauptwohnsitz das Steuerparadies Monaco ist. An der Wahl seines Wohnortes könnte seine Erhebung zum Sir scheitern, schrieb die renommierte Zeitung The Times am Montag.

Unter anderem Tennis-Olympiasieger Andy Murray, der frühere Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins oder der viermalige Leichtathletik-Olympiasieger Mo Farah wurden von der Queen in den vergangenen Jahren in den Adelsstand erhoben.

Unterdessen stehen für Hamilton nun die Vertragsverhandlungen mit Mercedes im Vordergrund. „In wenigen Tagen“ wird Toto Wolff Gespräche über eine Vertragsverlängerung mit dem Formel-1-Rekordweltmeister beginnen. „Du kannst auf dem Rückflug von deinem siebten WM-Titel nicht über solche Dinge reden. Das wird dem Ganzen nicht gerecht“, führte der Österreicher gegenüber der BBC aus, „wir geben uns jetzt ein paar Tage und dann werden wir sprechen“.

Am Saisonende läuft der Vertrag von Lewis Hamilton bei Mercedes aus. Beim Großen Preis der Türkei in Istanbul hatte der Engländer mit seinem neuerlichen WM-Triumph mit Rekordchampion Michael Schumacher gleichgezogen. Es gilt als ziemlich sicher, dass er auch weiterhin für die Marke mit dem Stern fahren wird.

„Wir wollen Lewis im Auto, und er will im Mercedes sitzen“, hatte Wolff jüngst erklärt, „scheitern wird es nicht mehr“. Zwischen ihm und Hamilton habe sich über die Jahre etwas entwickelt. „Es geht über das Geschäftliche hinaus, es ist eine Freundschaft, es ist Vertrauen“, sagte der Österreicher.

Wolff und Hamilton hatten sich darauf geeinigt, erst dann mit Vertragsverhandlungen zu beginnen, wenn Marken- und Fahrer-WM für Mercedes unter Dach und Fach sind. Dies ist seit vergangenen Sonntag der Fall, den Verhandlungen steht somit nichts mehr im Weg. (SID)