NationalmannschaftNations League: „Rote Löwen“ verlieren Auswärtsspiel und Tabellenführung in Zypern 

Nationalmannschaft / Nations League: „Rote Löwen“ verlieren Auswärtsspiel und Tabellenführung in Zypern 
Nach dieser Szene wurde Vahid Selimovic vom Platz gestellt Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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In der Gruppe 1 der Division C musste Luxemburg am Samstagabend in Nikosia die Tabellenführung im Fernduell an Montenegro übergeben. Gegen Zypern gingen die „Roten Löwen“ zwar bereits nach nur fünf Minuten in Führung, eine Rote Karte und der damit verbundene Strafstoß leiteten allerdings die Wende aus Sicht der Hausherren ein. 

Damit steht fest, dass die FLF-Auswahl am Dienstag ihr Schicksal nicht mehr in den eigenen Händen hält. Nur ein Sieg oder ein Unentschieden der Zyprer gegen Leader Montenegro könnte die Mannschaft von Luc Holtz jetzt noch – im Fall eines Heimsiegs gegen Aserbaidschan – auf den Thron zurückhieven. 

Für sein 96. Spiel an der Seitenlinie der Luxemburger Nationalmannschaft hatte Luc Holtz zwar auf große personelle Überraschungen verzichtet – dennoch mit dem Gespann Pinto-Barreiro als Doppelsechs ein Novum aufgetischt. Mit Edvin Muratovic hatte es neben zehn Auslandsprofis ein BGL-Ligue-Spieler in die Startformation der „Roten Löwen“ geschafft. Der F91-Stürmer hatte bekanntlich in seinem ersten Nations-League-Spiel das Ausgleichstor in Podgorica gemacht. Nach seiner Doppelgelb-Sperre kehrte auch OFI-Kreta-Verteidiger Vahid Selimovic in die erste Elf zurück. 

Zypern war in dieser Kampagne noch kein Treffer gelungen. Schlimmer noch für die Hausherren: Nach nur fünf Spielminuten hatte Mittelfeldspieler Kousoulos das Leder bereits in den eigenen Maschen versenkt. Vorausgegangen war ein Ballgewinn von Vincent Thill, der schnell nach vorne spielte. Den Schuss von Muratovic lenkte der Zyprer ins Tor (1:0). Zu diesem Zeitpunkt hatte Antoniou bereits Gelb gesehen. N. Iaonnou holte sich in der 13. die zweite Karte für die Heimmannschaft ab – deren Start wohl nicht schlechter hätte verlaufen können. 

Die Wende

Aus Luxemburger Sicht waren Rodrigues, V. Thill, Carlson, Barreiro und Jans vorbelastet. Eine weitere Gelbe bedeutete für diese Nationalspieler also das Aus für das Heimspiel gegen Aserbaidschan. Und die erste bittere Pille mussten die FLF-Kicker früher als erhofft schlucken: Als sich Linksverteidiger Carlson in der 19. an der Kopf fasste, wusste er selbst, dass er am Dienstag passen muss. Nach einem Ballverlust von Rodrigues sah er sich gezwungen, zu klären und wurde für diese Aktion verwarnt.

In einer Phase, in der es im Mittelfeld einige Abstimmungsprobleme gab und die FLF-Auswahl dadurch erstmals richtig unter Druck geriet, sorgte Rodrigues mit einem Abschluss in der 31. für Entlastung. Die Räume wurden im defensiven Bereich immer größer. Die eigentliche Misere war aber der Platzverweis von Selimovic vier Minuten später, als er Ilia im Strafraum foulte. Doch es kam noch dicker: Kastanos’ Elfmeter knallte gegen den Pfosten und sprang hinter Moris ins Netz. 

Zum zweiten Mal in der laufenden Kampagne mussten die „Roten Löwen“ in Unterzahl auskommen: Beim Heimspiel gegen Montenegro war „Kiki“ Martins vom Platz gestellt worden. Pinto rückte auf den Linksverteidigerposten, Carlson neben Gerson in die Zentrale. Insgesamt ging es auf dem Platz in Nikosia bis zur Pause immer ruppiger zu – die Unterbrechungen häuften sich. 

Nach der Pause änderte sich daran zunächst wenig. Wachgerüttelt wurden die Luxemburger nach einem misslungenen Pass von Barreiro (51.), der Pittas den Weg auf das Tor freimachte. Es blieb beim Schreckmoment. Rodrigues bediente drei Minuten später V. Thill im gegnerischen Strafraum, doch der Schuss des Profis aus Portugal flog weit über das Gehäuse. Mit der Hereinnahme von Skenderovic für Muratovic hatte auch Sinani jetzt wieder mehr Möglichkeiten, sich offensiv einzuschalten. Deville kam in der 70. für Vincent Thill – doch kaum war der Saarbrücker auf dem Platz, traf Kastanos nach Ilia-Zuspiel zum 2:1 (71.). Nach dem Pass in die Schnittstelle der Verteidigung landete das Leder im Tor. 

Rodrigues versuchte es in der 77. mit einem Freistoß, der über das Gehäuse flog. Gute Chancen hatten aber auch die Gegner, wie beim Schuss auf den zweiten Pfosten von Pittas (85.). Zuvor hatte Ilia bereits zweimal sein Glück versucht. Die Zeit lief den Luxemburgern davon, die der Mannschaft in Blau zu viele Freiheiten ließ. In der Nachspielzeit keimte bei der Chance von Rodrigues zwar noch einmal Hoffnung auf, doch es blieb beim 1:2.

Da Aserbaidschan und Montenegro sich torlos trennten, haben Letztere nur einen Punkt Vorsprung in der Tabelle. Die Entscheidung fällt also am Dienstag. 

Statistik:

Zypern: Demetriou – Antoniou (84. Kyriacou), Laifis, Shelis, N. Ioannou – Kastanos (84. Papafotis), Kousoulos (63. Kyriakou), Artymatas – Tzioni (63. Gogic), Ilia, Pittas
Luxemburg: Moris – Jans, Selimovic, Gerson, Carlson – Barreiro, Pinto – V. Thill (70. Deville), Sinani, Rodrigues – Muratovic (53. Skenderovic)
Schiedsrichter: Gestranius – Aravirta, Alakare (alle FIN)
Gelbe Karten: Antoniou, N. Ioannou, Ilia – Carlson
Rote Karte: Selimovic (34., Notbremse)
Torfolge: 0:1 Kousoulos (5., Eigentor), 1:1 Kastanos (35., Foulelfmeter), 2:1 Kastanos (71.)
Zuschauer: keine 

mike
15. November 2020 - 7.46

Changer l'entraineur ! 10années c'est de trôp.