LASEPDer Kampf um die Aufrechterhaltung des Schulsports

LASEP / Der Kampf um die Aufrechterhaltung des Schulsports
Wie gefordert, waren die Grundschüler in Sandweiler in Vierergruppen eingeteilt  Fotos: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Beim Lockdown im Frühling sowie bei den anschließenden Lockerungen waren die Schulkinder vom Sportbetrieb ausgeschlossen. Dies soll jetzt zum Ende des Jahres absolut vermieden werden, um den  Bewegungsmangel nicht noch voranzutreiben.

Nicole Kuhn-Di Centa, Präsidentin der Lasep und engagierte Kämpferin für eine bewegte Schule, erklärt, was momentan wichtig ist für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule. „Bis zu den neuen Bestimmungen und Einschränkungen haben wir ebenso wie der Schulsport normal funktioniert. Natürlich mit Berücksichtigung der sanitären Bestimmungen. Auffallend war aber seit Schulbeginn im September, dass wir einen größeren Zulauf an Kindern hatten als im Vorjahr.“ Der Bedarf an Bewegung, sich auszutoben mit und durch Sport, ist also bei den Kindern vorhanden. Da war Corona kein Hindernis. So liefen die Angebote der Lasep nahezu ganz regulär ab, nur die Kontaktsportarten fielen weg. „Unser Event ‚Ringen und Raufen’ fand somit nicht statt. Ansonsten blieben alle vorgesehenen Organisationen bestehen. Es gab ja auch keine Verbote diesbezüglich.“

Die Angst, dass weniger Kinder an den Aktivitäten teilnehmen würden, war unbegründet. Genau das Gegenteil war der Fall. Die Nachfrage ist noch immer ganz groß. „Nach den neuen Ankündigungen hatte ich nicht wenige Telefonate von Eltern, die mir ihr Sorgen mitteilten und hofften, dass unsere Aktivitäten nicht ausfallen würden.“ Mit den neuen Bestimmungen, welche nun auch für den Sport gelten, gibt es auch für die Lasep-Verantwortlichen, neue Herausforderungen zu meistern. „Genau wie für den Schulsport bestimmt die Vierer- Regel unser aktuelles Handeln. Dies trifft besonders auf die Kollektivsportarten zu. Zudem arbeiten wir ja nicht mit einzelnen Klassen, sondern zyklusübergreifend. Dies ist problematisch und die Angst besteht, dass das Virus sich in solchen Gruppen verbreiten kann.”

Eigener Übungskatalog der Lasep

Nicht ausgeschlossen bleibt, dass es aufgrund von positiven Fällen auf lokaler Ebene zu vorübergehenden Ausfällen von Trainingseinheiten kommen kann. Die Präsidentin ist bemüht, schnell und kurzfristig auf einzelne Gegebenheiten zu reagieren. Hierin sieht Kuhn-Di Centa augenblicklich auch ihre größte Herausforderung.

Die Lasep hat umgehend reagiert und einen Katalog mit Übungen und Spielen vorbereitet.  Das Konzept, welches der Vierer-Regel gerecht wird und auch in einem größeren Verbund angewendet werden kann, hat sie auf ihrer Homepage veröffentlicht. Für Kuhn-Di Centa ist es absolut notwendig, dass die wöchentlichen Aktivitäten des Schulsportverbandes weiter bestehen. Die größeren Events wie „Butzen“-Tage, Tischtennis- und Fußballfeste sind bis Ende des Jahres abgesagt. „Die Aktivitäten sollen so weit wie möglich die individuellen Sportarten betreffen und draußen stattfinden. Auf keinen Fall darf es zu einem Stopp kommen.” Anfangs bestand eine gewisse Unsicherheit, aber aufgrund einer Mitteilung des Bildungsministeriums ist klar, dass die Angebote der Lasep dem Schulsport gleichgestellt sind.

Die Schulferien sind zudem hilfreich, um lokale Konzepte auszuarbeiten. „Wenn verschiedene Sektionen stark besetzt sind, kann man mit A-, B- oder sogar C-Gruppen arbeiten. So können wir für jeden ein Bewegunsangebot aufrechterhalten.“ Erfreut zeigt sich die Präsidentin über die Zusammenarbeit mit dem Unterrichtsministerium. „Die Kommunikation ist vorbildlich. Dies trifft auch auf den Sportminister zu, der seine Hilfe mehrmals angeboten hat. Absolut positiv, wir stehen also nicht alleine da.“ Auf lokaler Ebene sieht Kuhn-Di Centa allerdings noch Nachholbedarf. „Die einzelnen Gemeinden reagieren manchmal über. Als Eigentümer der Sporthallen haben sie sofort ihre Einrichtungen für die Lasep geschlossen. Hier musste ich vielerorts kämpfen, damit wir auch denselben Status wie der Schulsport erhalten. In dieser Angelegenheit ist in Zukunft auch das Syvicol gefordert, um seine Mitglieder zu informieren.” Bei 71 verschiedenen lokalen Sektionen braucht es viel Energie, um die Dinge zu erklären und sofortige Schließungen rückgängig zu machen. Zu hoffen bleibt, dass die lokalen politischen Verantwortlichen in dieselbe Richtung ziehen und nicht wie der Gemeinderat in Diekirch jetzt in Erwägung zieht, die Lasep-Aktivitäten genau wie die der Musep und der ‚Art à l’école’ einzustellen.

Die Schulen setzen die Konzepte um und hoffen so, weiter Sportunterricht anbieten zu können 
Die Schulen setzen die Konzepte um und hoffen so, weiter Sportunterricht anbieten zu können