Champions League Duell der Luxemburger: Rodrigues beschäftigt lange Barça-Abwehr – Pjanic und Barca siegen

Champions League  / Duell der Luxemburger: Rodrigues beschäftigt lange Barça-Abwehr – Pjanic und Barca siegen
Sergino Dest hatte gestern einige Probleme mit Gerson Rodrigues. Am Ende ging der US-Amerikaner dennoch als Sieger vom Platz.  Foto: AFP/Lluis Gene

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Am Mittwochabend standen sich zum ersten Mal zwei Spieler mit luxemburgischer Staatsbürgerschaft in der Champions League gegenüber. Miralem Pjanic, Spieler des FC Barcelona, konnte sich am Ende mit 2:1 gegen eine stark geschwächte Kiewer Mannschaft um Gerson Rodrigues, der sein Startelf-Debüt in der Königsklasse feierte, durchsetzen. 

Schon die Vorzeichen der Begegnung zwischen dem FC Barcelona und Dynamo Kiew am gestrigen Abend schienen geklärt: Nur 19 von 23 erlaubten Spielern standen für Kiew auf dem offiziellen Spielbogen. So musste die Mannschaft unter anderem auf wichtige Säulen wie die beiden Verteidiger Vitaliy Mykolenko und Oleksandr Karavayev sowie auf Spielmacher Mykola Shaparenko verzichten. Genau wie auch die beiden ersten Torhüter wurden die Spieler positiv auf das Coronavirus getestet und befinden sich deswegen in Quarantäne. Mit Ruslan Neshcheret stand ein 18-jähriger Torhüter für Dynamo Kiew zwischen den Pfosten. Neshcheret hatte am vergangenen Wochenende beim 2:1-Auswärtssieg von Dynamo bei Dnipro-1 sein Profidebüt gefeiert. 

Einen anderen Erstauftritt feierte der luxemburgische Nationalspieler Gerson Rodrigues, der zum ersten Mal in der Startaufstellung bei einem Spiel der Königsklasse stand. Der 25-Jährige bekam bei der 0:2-Niederlage gegen Juventus 30 Spielminuten, beim Unentschieden gegen Ferencvaros wurde er erst in der letzten Minute der Nachspielzeit eingewechselt. Der Luxemburger nahm im 4-3-3 von Coach Mircea Lucescu die Position als linker Flügelstürmer ein.

Auf der Gegenseite fand sich Miralem Pjanic auf der Doppelsechs neben Sergio Busquets wieder. Die Katalanen plagen sich ihrerseits mit ganz anderen Problemen herum: In der Liga ist man nach sechs Spieltagen im Mittelfeld versunken (Platz zwölf), neben dem Platz herrscht ein Machtkampf zwischen Lionel Messi und den Vereinsverantwortlichen und zudem leidet der Klub unter finanziellen Schwierigkeiten. 

Aktiver Rodrigues 

Über 90 Minuten zählte für die beiden Vereine jedoch erst mal die Leistung auf dem Platz. Den besseren Start erwischte das Team von Pjanic. Gleich in der vierten Minute legte Denys Popov Messi im Strafraum um, sodass dem englischen Schiedsrichter Michael Oliver keine andere Wahl blieb, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Zwar ahnte der junge Torhüter Neshcheret die Ecke, doch der Schuss des Argentiniers war zu platziert. Kurz nach dem Führungstreffer scheiterte Pedri an der Latte, dann schaffte es Antoine Griezmann nicht, den Ball aus etwa fünf Metern im leeren Tor zu versenken. 

Es war ein Spiel auf ein Tor, die ukrainischen Hauptstädter schafften es kaum, sich zu befreien. So kam es auch, dass Rodrigues viel Defensivarbeit gegen Pedri und den offensiven Außenverteidiger Sergino Dest leisten musste. Mit zunehmender Spielzeit kamen die Kiewer aber besser in die Partie und auch Gersons Gegenspieler Dest hatte zunehmend Probleme mit dem Luxemburger. „Dest hat dank Gerson die derzeit unangenehmste Nacht seiner kurzen, aber angenehmen Barcelona-Karriere erlebt“, schrieb die UEFA. 

Kiew hatte plötzlich mehr Spielanteile und konnte sich sogar eine große Chance zum Ausgleich herausspielen. In der 36. Minute kam Vitaliy Buyalskyi aus etwa zehn Metern frei zum Kopfball, doch er scheiterte am glänzenden Reflex von Marc-André ter Stegen. Der FC Barcelona verpasste es in der Anfangsphase, den zweiten und dritten Treffer nachzulegen. Kiew wurde mit zunehmender Spielzeit mutiger und hatte vor dem Seitenwechsel die große Chance auf den Ausgleich. 

Beide Luxemburger ausgewechselt

Die erste große Chance des zweiten Durchgangs hatten jedoch wieder die Gäste. Kurz nach Wiederanpfiff scheiterte Viktor Tsygankov am starken Schlussmann der Katalanen. Die nachfolgende Ecke brachten die Gäste dann im Tor unter, doch die Freude war nur von kurzer Dauer – die Hereingabe flog vorher bereits durchs Aus, deswegen nahm der Schiedsrichter den Treffer zurück. In der 60. Minute musste der unauffällige Pjanic Platz für Sergi Roberto machen, auch Griezmann wurde durch Ousmane Dembélé ersetzt.

In der 65. Minute sorgte Gerard Piqué dann für die vermeintliche Entscheidung. Der Innenverteidiger blieb nach einer Ecke vorne und verwertete eine Flanke von Ansu Fati. Rodrigues’ Arbeitstag war nach 71 Minuten beendet, er wurde durch Carlos de Pena ersetzt. Kiew gab nicht auf und belohnte sich in der 75. Minute mit dem Anschlusstreffer durch Tsygankov. Die Ukrainer drückten bis zum Ende, konnten sich aber keine zwingende Torchance mehr erarbeiten. Für den FC Barcelona war es letztendlich ein Arbeitssieg gegen unangenehme Kiewer. 

Nach drei Spieltagen geht es in der Gruppe G für Dynamo wohl nur noch um den dritten Platz. Dieser würde dem Team erlauben, sein europäisches Abenteuer in dieser Saison zumindest in der Europa League fortsetzen zu dürfen. Barcelona führt die Gruppe mit neun Punkten an, dahinter steht Juventus mit sechs Zählern, Kiew und Budapest haben jeweils einen Punkt. Die Ukrainer haben mit -4 ein besseres Torverhältnis als die Ungarn (-6). Am 24. November startet die Rückrunde der Gruppenspiele, Kiew wird dann den FC Barcelona empfangen. 

Im Überblick

3. Spieltag, Mittwoch: 
Gruppe E
FC Sevilla – Krasnodar 3:2
FC Chelsea – Rennes 3:0
Tabelle: 1. Chelsea 3 Spiele/7 Punkte, 2. FC Sevilla 3/7, 3. Rennes 1/1, 4. Krasnodar 1/1
Gruppe F
St. Petersburg – Lazio Rom 1:1 
FC Brügge – Dortmund 0:3
Tabelle: 1. Dortmund 3/6, 2. Lazio 3/5, 3. Brügge 3/4, 4. Zenit 3/1
Gruppe G:
Barcelona – Dynamo Kiew 2:1 
Ferencvaros – Juventus 1:4
Tabelle: 1. Barcelona 3/9, 2. Juventus 3/6, 3. Kiew 3/1, 4. Budapest 3/1
Gruppe H:
Istanbul Basaksehir – Manchester United 2:1
RB Leipzig – PSG 2:1
Tabelle: 1. Manchester United 3/6, 2. RB Leipzig 3/6, 3. Paris SG 3/3, 4. Istanbul 3/3