CyclocrossFSCL sagt alle Rennen bis Ende Dezember ab: „Wir wollen nicht alle Türen schließen“ 

Cyclocross / FSCL sagt alle Rennen bis Ende Dezember ab: „Wir wollen nicht alle Türen schließen“ 
Die Cyclocross-Saison hatte gerade erst Fahrt aufgenommen, nun wird sie bis Anfang Januar unterbrochen  Archivbild: Gerry Schmit/Tageblatt

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Der luxemburgische Radsport-Verband hat auf die Empfehlungen der Regierung reagiert und alle Cyclocross-Rennen bis Ende Dezember abgesagt. Weitergehen soll es am 1. Januar 2021 in Petingen, doch Camille Dahm, Präsident der „Fédération du Sport Cycliste Luxembourgeois“, ist bezüglich einer Fortsetzung der Saison pessimistisch. 

Organisatoren, Zuschauer und auch Camille Dahm selbst hatten am 17. Oktober beim letzten Cyclocross in Kayl eine gewisse Vorahnung. „Man spürte, dass dies vielleicht das letzte Cross-Rennen der Saison hätte sein können“, sagte der FSCL-Präsident gestern. Die neuen Maßnahmen, die am gestern von der Regierung getroffen wurden, verstärkten diese leise Vorahnung nur. Nach Absprache der FSCL mit ihren Vereinen ist man zum Entschluss gekommen, die Saison bis Ende Dezember auszusetzen. Der Skoda Cross Cup entfällt in der Saison 2020/2021 außerdem komplett.

Nachdem bereits die Rennen in Contern (31.10.), Tetingen (8.11.), Dommeldingen (15.11.), Beles (22.11.), Mamer (6.12.), Mondorf (27.12.) und Leudelingen (17.1.21) dem Coronavirus zum Opfer fielen, blieben – bis gestern – nur noch Cessingen (29.11.) Pratzerthal (13.12.), Ettelbrück (20.12.), Petingen (1.1.21), Hesperingen (3.1.21) und die nationalen Meisterschaften in Ettelbrück (9.1.21) dem Cyclocross-Kalender erhalten. Im Raum steht noch, dass das abgesagte Rennen in Cessingen am 17. Januar nachgeholt werden soll.

Doch durch die Rennen, die noch in diesem Jahr hätten stattfinden sollen, wurde am heutigen Tag ein Strich gemacht. „Wir werden im November und Dezember keine Rennen veranstalten“, erklärte Dahm. „Wir wollen auch Rücksicht auf die Allgemeinheit nehmen und keinen speziellen Status einnehmen. Wir werden die Lage beobachten und schauen, wie sie sich entwickelt.“ Im Januar sollen also noch drei oder vier Rennen stattfinden – die Landesmeisterschaften inklusive. „Ich glaube da zwar auch nicht dran“, mutmaßte Dahm, der die Türen für den Januar aber auch noch nicht ganz zumachen wolle. 

Landesmeisterschaften wackeln

Zwar wäre es umsetzbar gewesen, Rennen in der Kategorie Elite/Espoirs zu veranstalten, doch der Aufwand für ein einziges Rennen wäre den Vereinen zu groß geworden. Außerdem wäre der Verkauf von Verpflegung verboten gewesen und auch die Zuschauerkapazität wäre, wie bei allen anderen sportlichen Veranstaltungen, bei 100 erreicht gewesen – die Technischen Leiter, Schiedsrichter oder Mechaniker sind in diesen hundert Personen nicht mitgezählt. „Die Vereine wollen mit diesen Rennen auch ein wenig Geld verdienen. Aber aufgrund der Auflagen haben wir gesehen, dass das so kein Sinn ergibt“, sagte Dahm. 

Dahm könne sich auch vorstellen, dass sie in einem Monat auch die letzten Rennen absagen müssen, doch der Radsport-Verband wolle sich nicht den ganzen Januar von vornherein blockieren. Andere Probleme haben währenddessen noch die Veranstalter der Landesmeisterschaften in Ettelbrück. Da Ende März in der Deichhalle ein „Centre de soins“ eröffnet wurde, wackelt die Veranstaltung. Die Halle wurde bei den Cyclocross-Rennen unter anderem als Kabine für die Sportler und als Büro der Kommissare genutzt. „Wenn das weiter so bleibt, ist das mit der Meisterschaft sowieso hinfällig“, sagte Dahm, der sich pessimistisch hinsichtlich einer Fortsetzung der Saison gab. Was ihm bleibt, ist die Hoffnung.