Bei den Prozeduren bei Covid-19-Fällen sei keine klare Linie erkennbar, sowohl bei den Lehrern als auch bei den Kindern und Eltern herrsche große Unsicherheit, was die Maßnahmen anbelange. Das Syndikat für Wissenschaft und Erziehung des OGBL hat Bildungsminister Claude Meisch (DP) in einer Pressemitteilung scharf kritisiert. Der „fromme Wunsch“ einer normalen „Rentrée“ sei im Chaos geendet, an einen sinnvollen Ablauf des Unterrichts sei an vielen Schulen nicht mehr zu denken. Deshalb fordert der OGBL ein Treffen mit allen Beteiligten des Bildungssektors, um zu verhindern, dass die Luxemburger Schulen im Chaos versinken.
Viele Kritikpunkte und Anfragen aus den Lyzeen und Schulen würden konsequent ignoriert werden, schreibt der OGBL. Es fehle an transparenten und allgemeingültigen Prozeduren; wer auf welchem Niveau über Quarantäne oder Isolation entscheide, sei nicht ersichtlich. Der SEW/OGBL kritisiert zudem die Inkohärenz der Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die Schüler. Die Gewerkschaft schreibt, dass die Kommunikation zwischen Gesundheitsdirektion und Bildungsministerium nicht vorhanden sei – die von ihnen gegebenen Informationen seien verschieden oder gar widersprüchlich.
Schlechte Kommunikation
Im Falle einer notwendigen Isolation oder Quarantäne würden die Lehrer oft zu spät oder gar nicht informiert werden. Die Direktionen würden aufgrund des Mangels an Informationen die Situation mit eigenen Initiativen lösen wollen, was wiederum für mehr Verwirrung sorgen würde – ein klares Konzept müsse hier für Ordnung sorgen. Hinzu komme ein schlechter Informationsfluss zwischen den Schulen und den „Maisons relais“, der durch widersprüchliche Aussagen von offizieller Seite noch verschlechtert werden würde. Auch die Eltern würden zu spät über die Quarantänebestimmungen ihrer Kinder informiert werden, was zu Problemen bei der Organisation des „Congé pour raisons familiales“ führen würde.
Die Gewerkschaft kritisiert des Weiteren, dass der Minister eher auf den Druck der sozialen Medien reagieren und nicht auf das Lehrpersonal hören würde – die Lehrer könnten ihrem Bildungsauftrag unter den gegebenen Bedingungen nur schwer nachkommen, schreibt der OGBL. Hinzu komme der momentane Personalmangel in den Schulen, weil nicht mehr genug Vertretungslehrer zur Verfügung stehen würden. Auch bemängelt die Gewerkschaft die Absage der „Cours de rattrapage“ – das, obwohl der OGBL schon mehrmals Alternativen zum organisatorischen Ablauf der Nachhilfekurse formuliert habe.
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