Gault&Millau 2021Küchenchef René Mathieu wurde zum Koch des Jahres gekürt

Gault&Millau 2021 / Küchenchef René Mathieu wurde zum Koch des Jahres gekürt
Die Laureaten gemeinsam mit dem Direktor von Gault&Millau Luxembourg, Laurent Fery (2. Reihe Mitte)  Foto: Herbert Becker

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Erwartungsvolle, aber dezente Hektik herrschte am Montag im Parc Hotel Alvisse in Dommeldingen, wo sich die Crème de la Crème der luxemburgischen Gastro-Szene versammelt hatte, in freudiger Erwartung auf die Laureaten des aktuellen Gastro-Führers „Gault&Millau“. Zum zweiten Mal wartet der Guide mit einer eigenen Ausgabe für das Großherzogtum auf, zu verstehen als Reminiszenz des französischen Verlages an die langjährige gehobene gastronomische Kultur des Landes.

Auch bei diesem Event hatte die Corona-Pandemie den Veranstaltern einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht: Cocktail-Empfang nach der Auszeichnungszeremonie und anschließendes Galadinner mussten leider abgesagt werden. Entsprechend den geltenden Hygienevorschriften trugen alle Gäste eine Mund-Nasen-Maske und auch der gebührende Abstand zueinander wurde gewährleistet.

Laurent Fery, Direktor von Gault&Millau Luxembourg, bedankte sich bei allen Gastronomen und Hoteliers dafür, dass sie in dieser schwierigen Phase gemeinsam die Fahne hochhalten würden, denn die gastronomische Branche leide noch immer mit am stärksten unter den Auswirkungen der Pandemie. Nichtsdestotrotz konnten die Testinspektoren des Guides im Laufe des Jahres mehr als nur einmal genüsslich mit der Zunge schnalzen, aufgrund der ihnen offerierten kulinarischen Genüsse in den zahlreichen Restaurants und Bars des Landes.

Zwei begehrte Auszeichnungen für die „Minettemetropole“

Außergewöhnliche Leistungen verdienen außergewöhnliche Auszeichnungen: Nachdem René Mathieu, Küchenchef des Restaurants „La Distillerie“ in Burglinster, im Laufe des Jahres schon den Titel „Bestes Gemüserestaurant der Welt“ bei den „We’re smart World Awards“ einheimsen konnte, wurde der Belgier nun unter dem großen Applaus der Kollegen zum Koch des Jahres gekürt. Mit 18 von 20 möglichen Wertungspunkten ist das Restaurant auch die Topadresse im Großherzogtum. Die gleich hohe Bewertung erhielten das „Mosconi“ in Luxemburg sowie „Ma Langue sourit“ in Moutfort.

René Mathieu wurde zum Küchenchef des Jahres gekürt
René Mathieu wurde zum Küchenchef des Jahres gekürt  Foto: Herbert Becker

In die Fußstapfen seiner über die Landesgrenzen hinaus bekannten Mama Lea tritt Sohn Louis Linster, der seit geraumer Zeit das kulinarische Refugium seiner Mutter leitet und dort seine Gäste mit eigenen innovativen Kreationen verwöhnt und verführt. Neben dem Titel „Jeune chef de l’année“ durfte er sich zudem über eine Aufwertung auf stolze 16 Punkte freuen.

Wohlfühlambiente par excellence bietet Nathalie Pham ihren Gästen im Restaurant „Two6Two“ in Strassen. Die Perfektionistin in Sachen Tischkultur und Gästebetreuung und passionierte Hotel-Fachfrau wurde für ihre Bestrebungen mit der Auszeichnung „Hôtesse de l’année“ bedacht. Renato Favaro, ein Altmeister der Kulinarik und Kochkunst, beschreitet neue Wege in seinem Escher Restaurant „Cômo“ mit der Maßgabe, sich neu zu erfinden. Dieses Ansinnen darf wohl als gelungen betrachtet werden, denn der Verlag ehrte ihn mit der Trophäe „Méditerranéen de l’année“. Ein weiterer begehrter Titel ging ebenfalls in die „Minettemetropole“: Herr über Weinkeller und Trinkkultur bei Tisch ist Nathan Roellinger vom Restaurant „La Maison Lefèvre“. Der erst 24-Jährige hatte von seinem Patron eine „Carte blanche“ bei der Bestückung des Weinkellers erhalten. Der erklärte Fan von Nischenweinen, vorrangig organisch oder biodynamisch, wurde für seine Passion zum „Sommelier de l’année“ gekürt.

„Freunde der asiatischen und im Besonderen der japanischen Küche kommen uneingeschränkt auf ihre Kosten bei einem Besuch im Restaurant „Ryôdô“ in der Hauptstadt“, sagte Laurent Fery bei der Vorstellung des nächsten Laureaten. Ryodo Kajiwara, der auch schon Station im „Clairefontaine“ und bei „Mosconi“ machte, besticht mit außergewöhnlichen und hochwertigen Sushi-Kreationen und exzellenten Wagyu-Beef-Gerichten.

Eine besondere Auszeichnung, „Personnalité de l’année“, ging in diesem Jahr nicht an einzelne Person, sondern gleich an eine ganze Institution: die „Fédération Horesca“. Alain Rix und Franz Koepp nahmen die Ehrung entgegen. In seiner Laudatio unterstrich Laurent Fery, dass diese Auszeichnung als Würdigung für alle Gastronomen, Hotel- und Restaurantmanager zu betrachten sei, die in den vergangenen Monaten Herausragendes geleistet haben.

Der neue Guide „A Taste of Luxembourg“ ist ab sofort erhältlich (zweisprachig: Französisch und Englisch) und führt 91 Restaurants mit 12 und mehr Punkten auf, dazu die besten Pops, Bars und Chocolatiers.

Die Laureaten des Jahres

„Chef de l’année“: René Mathieu („La Distillerie“, Burglinster)
„Bar de l’année“: „Bazaar“ (Luxemburg)
„Pop de l’année“: „Bellamy“ (Luxemburg)
„Pâtissière de l’année“: Carole Lesquer („La Villa“, Luxemburg)
„Sommelier de l’année“: Nathan Roellinger („La Maison Lefèvre“, Esch/Alzette)
„Hôtesse de l’année“: Nathalie Pham („Two6Two“, Strassen)
„Nouveauté remarquable de l’année“: Ryodo Kajiwara („Ryôdô“, Luxemburg)
„Méditerranéen de l’année“: Renato Favaro („Cômo“, Esch/Alzette)
„Jeune chef de l’année“: Louis Linster („Lea Linster“, Frisingen)
„Personnalité de l’année“: Horesca

Die Top Ten des Jahres

„La Distillerie“, Burglinster, 18 Punkte
„Mosconi“, Luxemburg, 18 Punkte
„Ma Langue sourit“, Moutfort, 18 Punkte
„Clairefontaine“, Luxemburg, 17 Punkte
„Fani“, Roeser, 16,5 Punkte
„La Cristallerie“, Luxemburg, 16,5 Punkte
„Lea Linster“, Frisingen, 16 Punkte
„Oro e Argento“, Luxemburg, 15,5 Punkte
„Côté Cour“, Burglinster, 15,5 Punkte
„La Pomme Cannelle“, Luxemburg, 15 Punkte
„Apdikt“, Steinfort, 15 Punkte

 Foto: Herbert Becker