DüdelingenIn der Gemeinde werden alte Zigarettenstummel recycelt und in Parkbänke umgewandelt

Düdelingen / In der Gemeinde werden alte Zigarettenstummel recycelt und in Parkbänke umgewandelt
Zehn der MéGo-Aschenbecher stehen in ganz Düdelingen verteilt Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

„Schwerter zu Pflugscharen“ heißt eine Statue auf dem Gelände der UNO in New York – ein Symbol für Abrüstung und Frieden. In Düdelingen werden zwar kleinere Brötchen gebacken, aber das Zeug, dessen man sich nun annimmt, ist nicht minder gesundheits- und umweltschädigend – Zigarettenkippen. Jede einzelne kann bis zu 500 Liter Wasser verschmutzen. Nun sollen sie in speziellen Behältern gesammelt und anschließend recycelt werden.

Zehn dieser MéGO-Aschenbecher stehen bereits an verschiedenen publikumsstarken Stellen in der Stadt, so in der Avenue G.-D. Charlotte, auf dem Platz „Am Duerf“, in der Nähe des Nic.-Biever-Lyzeums, der Sporthalle René Hartmann und beim Centre Hild. Entwickelt wurden die röhrenförmigen Behälter von der in Contern ansässigen Firma Shime, produziert von der Firma Berl ebenfalls in Contern. Jeder Aschenbecher kann bis zu 8.500 Kippen aufnehmen. Sechs mobile Aschenbecher sollen in Zukunft bei Großveranstaltungen aufgestellt werden oder beim wöchentlichen Markt, so der Düdelinger Umweltschöffe René Manderscheid (LSAP) am Freitag bei der offiziellen Vorstellung der Aktion. MéGO-Handaschenbecher würden im kommenden Jahr verteilt.

Jede Kippe enthält mehr als 2.400 Schadstoffe

Die Bezeichnung MéGO geht auf die beim französischen Brest angesiedelte, gleichnamige Recycling-Firma zurück. Dort werden die gesammelten Zigarettenstummel auseinandergenommen. Der Resttabak wandert in den Kompost, die Filter werden gesäubert und in neuen Rohstoff umgewandelt. Die in den Filtern befindlichen Stoffe würden allein durch Wasser herausgelöst, sagt Stéphane Herard von der Firma Shime. Der gesamte Prozess laufe in einem geschlossenem Kreislauf ab. Das in der Umwelt schwer abbaubare Material, Celluloseacetat, wird unter Druck zu Sitzen, Bänken oder anderem Stadtmobiliar geformt. Dabei würden keine weiteren fremden Stoffe eingesetzt, sagt Herard. Neuerdings würden die neuen Produkte aus 80 Prozent Ex-Filtermaterial und 20 Prozent recycelten Brillengestellen bestehen, was dem Mobiliar eine längere Lebensdauer verleihe.

Der Düdelinger Schöffenrat betrachtet die MéGO-Aschenbecher als weiteren umweltpolitischen Beitrag der Stadt. Täglich seien 35 bis 40 Beschäftigte für die Umweltbelange unterwegs, sagt René Manderscheid. Die MéGO-Aktion reihe sich ein in die nationale „Null Offall“-Strategie, so Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP). Ohne Beitrag der Gemeinden sei sie nicht umzusetzen. Düdelingen möchte weiterhin attraktiv bleiben und MéGO sei ein weiteres Element dazu.

Täglich werden in Luxemburg rund zwei Millionen Zigaretten geraucht. Zwei Drittel der Kippen landen auf der Straße, auf dem Bürgersteig und in den Abwasserkanälen. Jede Kippe enthält bis zu 2.400 Schadstoffe. Nach Bettemburg und Schifflingen ist Düdelingen die dritte Gemeinde, die sich dem MéGO-Sammelsystem anschließt.

Schmeler Michel
25. Oktober 2020 - 6.38

Giff ee an all Filter en Eisespouen machen da breicht ee just en Elektromagneiet fir se anzesammelen.

P.Stuyvesand
24. Oktober 2020 - 9.13

"...recycelt und in Parkbänke umgewandelt."..wo man dann gemütlich eine rauchen kann. Ein perfekter Zyklus -nur wohin mit all den Bänken?

Nomi
23. Oktober 2020 - 21.09

Gidd de Femerten een Taeschenaschebecher wann se ee neien Paack Zigaretten kaafen !