Porsche Carrera CupHattrick in Spielberg: Pereira übernimmt Gesamtführung

Porsche Carrera Cup / Hattrick in Spielberg: Pereira übernimmt Gesamtführung
Dylan Pereira sitzt im Porsche Carrera Cup hinter dem Steuer von Förch Racing Foto: ATP

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Drei Rennen, drei Siege, 75 Punkte, die Gesamtführung und unendlicher Jubel: Das ist die Bilanz von Dylan Pereira nach dem Porsche-Carrera-Cup-Wochenende in Spielberg. In den Läufen fünf bis sieben stand der Luxemburger immer ganz oben auf dem Podium. Unterdessen konnte Carlos Rivas seine Führung in der ProAM-Wertung ausbauen.

Ein Wochenende wie aus dem Bilderbuch für Dylan Pereira: Mit drei Siegen im österreichischen Spielberg übernimmt der Luxemburger die Führung in der Gesamtwertung des Porsche Carrera Cup Deutschland. Pereira war mit einem Rückstand von elf Punkten auf den Führenden Larry Ten Voorde in Österreich angereist. Seinen Rückstand wandelte der Förch-Racing-Pilot nach drei spektakulären Rennen in eine elf-Punkte-Führung um.

In den ersten Lauf am Samstagnachmittag startete der Sportsoldat von Platz drei, konnte allerdings sofort beim Start einen Platz gutmachen. Vor ihm war nun nur noch Ten Voorde, aber auch diesen konnte Pereira überholen und seinen dritten Sieg im Carrera Cup perfekt machen. Seine ersten beiden Siege feierte er erst vor zwei Wochen am Sachsenring.

Ein Wochenende zum Genießen

Im zweiten Lauf am Sonntagmorgen folgte Pereiras zweiter Streich. Als Zweiter überholte er den deutschen Laurin Heinrich bereits in der ersten Kurve und baute danach Runde für Runde als Führender seinen Vorsprung aus, sodass der 23-Jährige auch Rennen zwei für sich entscheiden konnte. Der dritte Streich folgte am Sonntagnachmittag. Pereira startete erneut als Dritter ins Rennen, konnte aber auch diesmal in der ersten Kurve an den beiden vor ihm startenden Fahrern vorbeiziehen. Erneut war der Luxemburger der Schnellste und konnte sich nach einer halben Stunde souverän vor Heinrich und Leon Köhler (Deutschland) durchsetzen.

Drei Siege an einem Wochenende, das gab es nur selten in der Rennsportgeschichte. „Es war überhaupt das erste Mal, dass ich an einem Wochenende an drei Rennen teilgenommen habe. Wenn man den letzten Sieg am Sachsenring dazuzählt, habe ich jetzt viermal in Serie gewonnen. Ich war auf beiden Strecken wirklich schnell“, freute sich Pereira: „Mein Team hat alles perfekt getroffen.“

„Wir können uns nur freuen. Drei Siege an einem Wochenende, das hat es für uns noch nie gegeben“, zeigte sich Pereiras Teamchef Robert Lukas ebenfalls begeistert. Im Supercup war der Luxemburger noch für das österreichische Team Lechner Racing unterwegs, im Carrera Cup nimmt er nun im Cockpit des polnischen Teams Förch Racing platz. „Es ist nicht leicht, sich umzustellen. Ich habe die Mannschaft allerdings bereits zuvor gekannt und konnte mich ein bisschen auf sie einstellen“, so Pereira: „Lechner Racing ist ein Topteam mit perfekten Ingenieuren und Mechanikern. Bei Förch muss ich mich selbst mehr einbringen, um Lösungen zu finden. Es geht darum, Details zu finden, die uns schneller machen. Es ist mehr Arbeit, aber schlussendlich hilft dies mir, das Auto besser zu verstehen.“

In Spielberg hat Pereira das Auto bestens verstanden, denn nach den drei Laufsiegen steht er erstmals ganz oben in der Wertung des deutschen Carrera Cup.

Schwieriger Start

Dabei war der Start in den diesjährigen Carrera Cup alles andere als einfach für Pereira. Im ersten Lauf in LeMans verlor er Zeit auf Ten Voorde. In der Wertung der deutschen Serie rutschte er auf Rang sieben, ehe eine spektakuläre Aufholjagd folgte. Mit zwei Siegen am Sachsenring und drei Erfolgen in Spielberg kämpfte sich Pereira zurück: „Nach LeMans war es schwer, wieder nach vorne zu kommen, vor allem mental war dies belastend. Glücklicherweise habe ich aber dann zusammen mit meinem Team viel gearbeitet. Es war bereits großartig, zwei Siege am Sachsenring zu feiern. Spielberg hat dies noch einmal getoppt“, so der glückliche Pereira.

In der Gesamtwertung hat er Ten Voorde von der Spitze verdrängt und diesen in allen drei Rennen des Wochenendes hinter sich verwiesen. Im Supercup schnappte sich der Niederländer im letzten Saisonrennen noch den Gesamtsieg. Dies will Pereira im Carrera Cup vermeiden. Zudem ist eine Revanche gegen Ten Voorde fällig. „Es ist mein Ziel, den Titel zu gewinnen. Im Supercup habe ich gegen ihn verloren, in dem Sinn werde ich nun alles daran setzen, wenigstens diesen Titelkampf für mich zu entscheiden“, meinte Pereira. Im finalen Showdown in Monza musste Pereira seinen ersten Platz im Supercup an den Niederländer abgeben, umso beeindruckender ist seine Siegesserie im Carrera Cup. Denn diesen Rückschlag scheint Pereira sowohl auf der Stecke als auch mental hinter sich gelassen zu haben. Den verlorenen Supercup-Titel merkt man ihm nicht mehr an, die Ergebnisse im Carrera Cup sprechen Bände: „Natürlich tragen solche Wochenenden wie dieses zur Stärkung des Selbstvertrauens bei.“

Mit Carlos Rivas (Black Falcon Team Textar) nimmt ein zweiter Luxemburger am Porsche Carrera Cup teil. Auch er konnte ein erfolgreiches Wochenende verbuchen. Rivas überquerte im ersten Rennen die Ziellinie als 14., das zweite Rennen beendete er auf dem gleichen Platz. Im dritten Lauf wurde Rivas Neunter. Nach den drei Läufen in Österreich baut Rivas seine Führung in der ProAm-Wertung weiter aus und wird in den finalen zwei Rennen kaum einzuholen sein.

Die Serie, die im Rahmen der ADAC GT Masters ausgetragen wird, wird nicht wie geplant am 30. Oktober in Zandvoort fortgesetzt. Dieses Rennen wurde Corona-bedingt an den DEKRA Lausitzring in Brandenburg (Deutschland) verschoben. Danach folgt das Finale am 6. Oktober in Oschersleben.

„Ich komme eigentlich mit beiden Strecken gut zurecht. Auf dem Lausitzring ist Porsche noch nie gefahren“, so Pereira, der allerdings einen kleinen Vorteil hat: „Ich kenne die Strecke aus dem Golf-Cup. Es macht Spaß, dort zu fahren. In Oschersleben ist es schwierig, zu überholen. Umso wichtiger wird das Qualifying.“