BasketballEttelbrücker Scharfschützen versenken Esch

Basketball / Ettelbrücker Scharfschützen versenken Esch
Henry Pwono (in Blau) und die Etzella sind als einziges Total-League-Team noch ungeschlagen Foto: Jerry Gerard

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Nach dem Sieg gegen den vor der Partie ebenfalls noch ungeschlagenen Basket Esch bleibt Ettelbrück als einziges Team mit einer weißen Weste. Das Top-Spiel verdiente definitiv seinen Namen und wurde erst in einer spannenden Schlussphase entschieden.

Kurze Aufregung gab es vor Spielbeginn gleich zweimal aufseiten der Etzella: Beim Warmspielen vernahm man bei der parallel verlaufenden Auslosung das Hammerlos T71 zum Pokalauftakt mit einem lauten Seufzer, später wurde noch die Höhe der Körbe beanstandet, woraufhin diese vermessen und neu justiert wurden. Anschließend schienen den Ettelbrückern die Körbe richtig zu hängen, da sie umgehend drei Dreier in Folge versenkten – ein Szenario, das sich mehrfach im Laufe der Partie wiederholen sollte.

Die Etzella setzte sich einige Male um rund zehn Zähler ab, wurde aber jedes Mal wieder von den Eschern eingefangen. „Wir haben uns das Leben selbst schwer getan, weil wir sie immer wieder durch dumme Fehler wie das verfrühte Werfen zurückkommen ließen“, bedauerte Jairo Delgado. Hauptsächlich US-Spieler Jackson-Cartwright, der auf insgesamt 40 Punkte kam, war laut dem Etzella-Routinier kaum zu bremsen: „Wir hatten große Probleme, da er immer zum Korb durchgezogen war und als wir das im Griff hatten, traf er auch noch gut von außen.“ Im Schlussviertel brachte Jackson-Cartwright mit drei Distanzwürfen in Folge die Gastgeber erstmals deutlicher in Front (85:77, 35’), allerdings kassierte Rodenbourg, der zusammen mit Rugg nur wenig unter dem Korb zuließ, seinen fünften Fehler. Von diesem Wirkungstreffer angezählt mussten die Escher den großen Auftritt von Gilles Polfer ansehen, der in weniger als einer Minute mit drei Dreiern die Etzella wieder in Führung schoss (85:88, 37’). Im Stile eines Top-Teams brachte der Titelträger von 2019 in der Schlussphase den Sieg unter Dach und Fach.

Joé Biver, der den Anspruch hat, mit Esch die beste Defensive der Liga zu stellen, erkannte genau in diesem Bereich Defizite: „Ettelbrück war stark aus der Distanz, aber wir haben das schlecht verteidigt, da wir immer einen Schritt zu spät kamen. Zudem dürfen wir uns im Rebound nicht so deutlich dominieren lassen.“ Auch das Ausscheiden von Rodenbourg war für den Escher Kapitän ausschlaggebend.

Dass bei Ettelbrück die Dreierquote (16/28) deutlich besser war als die der Zweipunktwürfe (15/38), lag für J. Delgado an mehreren Faktoren: „Wir sind eh ein Team, das gut von außen trifft, und mit einem Gilles Polfer in dieser Form verbessert sich die Quote. Unter dem Korb tun wir uns noch schwer, da wir das Zusammenspiel mit den Amerikanern noch ausbauen müssen.“ Von der Bank kommend brachte J. Delgado seine Erfahrung in wichtigen Momenten ins Spiel, allerdings sieht er sich nicht langfristig in dieser Rolle. „Während des Lockdowns habe ich es mir zu gut gehen lassen und muss noch einige Kilos abbauen“, meinte der Routinier schmunzelnd. „Ich möchte schon gerne wieder starten, aber solange wir gewinnen, ist das egal.“

Statistik

„T“-Bestnote: Gilles Polfer (Etzella Ettelbrück)
Viertel: 21:26, 22:23, 25:22, 28:30
Esch: Jackson-Cartwright 40, Rugg 21, J. Biever 14, P. Biever 11, Rodenbourg 10, Ramos 0, Monteiro Neves 0, Kesseler 0, Pleimling 0
Ettelbrück: Pwono 30, P. Gutenkauf 24, Polfer 17, Burgett 10, I. Delgado 10, J. Delgado 5, F. Gutenkauf 3, Wolff 2, Benseghir 0, Zenners 0
Schiedsrichter: Mouton/Melchior/Nuszkowski
Zuschauer: 200 zahlende