FußballLars Gerson, der einzige formstarke Innenverteidiger, im Interview

Fußball / Lars Gerson, der einzige formstarke Innenverteidiger, im Interview
Wer am morgigen Dienstag neben Lars Gerson in der Innenverteidigung auflaufen wird, ist noch unklar. Möglich ist aber auch, dass sich Luc Holtz für eine Dreierkette entscheiden wird.  Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Mit 2:0 gewann Luxemburg am Samstag im Nations-League-Spiel der Gruppe 1 (League C) gegen Zypern, hat nun sechs Punkte in der Tabelle und trifft am morgigen Dienstag auswärts auf Montenegro, das die Tabelle mit neun Punkten anführt. Nach der unglücklichen und unverdienten 0:1-Niederlage im Hinspiel ist das FLF-Team mitsamt Nationaltrainer Luc Holtz auf Revanche aus. Allerdings muss der 51-Jährige an seiner Abwehr basteln.

Mit Lars Gerson (IFK Norrköping/SWE), auf den im Grunde seit seinen ersten Schritten für das Luxemburger Nationalteam Verlass ist, steht Holtz derzeit lediglich ein formstarker Innenverteidiger zur Verfügung. Maxime Chanot, der bei New York City FC spielt und wegen der Corona-bedingten Einreiseeinschränkung in die USA nicht nominiert werden konnte, fehlt gänzlich. Aufgrund verschiedener Einflüsse (u.a. auch Covid-19-bedingt) präsentierten sich zuletzt Kevin Malget (Hesperingen) und Tim Hall (Gil Vicente/POR) formschwach; die 1:2-Niederlage am vergangenen Mittwoch gegen Liechtenstein sprach eine deutliche Sprache. Zu allem Überfluss handelte sich Vahid Selimovic gegen Zypern zunächst eine Gelbe Karte ein – womit er eh in Montenegro gesperrt gewesen wäre –, ehe er verletzungsbedingt ausgewechselt wurde. Luc Holtz verzichtete bei seiner Auswechslung gegen Zypern auf die Hereinnahme eines gelernten Innenverteidigers. Lars Gerson ist auf alle möglichen Szenarien vor der Partie in Montenegro vorbereitet.

Tageblatt: Lars Gerson, Vahid Selimovic fehlt in Montenegro und sowohl Kevin Malget als auch Tim Hall betrieben gegen Liechtenstein keine Eigenwerbung. Gegen Zypern spielte Laurent Jans in den Schlussminuten neben Ihnen in der Zentralabwehr. Keine einfache Situation für Sie wie auch für den Nationaltrainer.

Lars Gerson: Die Mannschaft hat nicht wirklich viel auf die Partie gegen Liechtenstein geachtet. Klar wollten wir gewinnen und waren enttäuscht nach der Niederlage, aber Liechtenstein hat das sehr gut gespielt mit seinen Kontern. Ich spiele wirklich gerne mit Kevin Malget oder Tim Hall an meiner Seite. Bislang ist das noch immer recht gut gegangen. Es war mit Sicherheit kein Geschenk, immer im Eins-gegen-eins gegen den Liechtensteiner Stürmer zu spielen. Für diese Partie hatte die Mannschaft die Vorgaben, dass auch die „Backs“ hoch stehen sollten. Das macht die Sache dann nicht einfacher. Dass Marvin Martins als defensiver Rechtsaußen gegen Zypern eingewechselt wurde und Laurent Jans neben mir dann in der Achse spielte, hat bestimmt seine Gründe. Bestimmt auch, dass weder Tim Hall noch Kevin Malget warm waren, Marvin Martins dagegen schon. Zudem hat Laurent Jans bereits in der Innenverteidigung gespielt. Er kann das sehr gut.

Es wird also entweder auf Kevin Malget oder Tim Hall an Ihrer Seite hinauslaufen.

Schwer zu sagen. Tim Hall und Kevin Malget sind zwei Kämpfer. Kevin Malget ist sehr stark in den direkten Duellen, was mir die Chance gibt, die „relance“ zu spielen. Tim Hall hingegen hat einen starken linken Fuß und dann kann ich rechts spielen. Ich vertraue beiden.

Was für Einflüsse könnten noch in Luc Holtz’ Überlegungen eine Rolle spielen?

Ich habe mit Sead Hakšabanović (spielt an der Seite von Lars Gerson bei IFK Norrköping; d. Red.) gesprochen und er hat mir gesagt, dass das Spielfeld in Montenegro wegen des Regens recht schlecht zu bespielen sei. Demnach wird es schwer sein, von hinten heraus sauber den Ball rauszuspielen. Wir werden also bestimmt nicht so viel Ballbesitz haben wie im Hinspiel gegen Montenegro. Vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, dass wir gegen Zypern weniger in Ballbesitz waren.

Und weg von einer Viererkette hin zu einer Dreier- oder Fünferkette?

Persönlich habe ich damit keine Probleme, da ich das im Verein viel gespielt habe. Sowohl als Außenverteidiger als auch innen. Unser Trainer ist sehr clever, er wird seine Analyse machen und darin ist er sehr gut. Ich vertraue ihm wie auch unserer Mannschaft.