„Box in Box“-PrinzipSo könnten Geschäfte, Gastronomie und Büros die Gebläsehalle in Belval mit Leben füllen

„Box in Box“-Prinzip / So könnten Geschäfte, Gastronomie und Büros die Gebläsehalle in Belval mit Leben füllen
Was wir brauchen? Bei der Gebläsehalle ist man noch nicht sicher. Die Aufschrift ist Überrest einer Ausstellung im Kulturjahr 2007. Archivfoto: Editpress

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Belval ist seit Jahren im Wandel. Viele der Gebäude und industriellen Überbleibsel auf dem alten Industriegelände wurden in die vorhandene Architektur mit eingebunden. Doch ein Element steht noch immer leer, marode und isoliert im Escher Stadtteil: die Gebläsehalle. Die Vereinigung „Industriekultur – Centre national de la culture industrielle“ hat nun einen Plan für die Umnutzung des Gebäudes vorgelegt.

Kulturministerin Sam Tanson hatte der Vereinigung „Industriekultur – Centre national de la culture industrielle“ (IK-CNCI) vergangenen Sommer den Auftrag gegeben, ein Konzept für die Neunutzung der Gebläsehalle zu erstellen. Das Resultat: Die Halle soll als Hülle für Geschäfte und Restaurants, Büros und Konferenzräume, Galerien und Ateliers sowie für Büros und Konferenzräume dienen. 

Architektonisch will man sich des „Box in Box“-Prinzips bedienen: Innerhalb der Halle sollen kastenähnliche Strukturen entstehen, die die Büros und Verkaufsflächen beherbergen. Der Plan sieht auch vor, dass das IK-CNCI seinen Hauptsitz dort einrichtet – der neue Standpunkt soll zu mehr Visibilität führen.

Im Ausland gibt es bereits Gebäude, die nach dieser Methode neu genutzt werden. „Wir wollten ein paar Objekte in Holland besuchen, hauptsächlich in Rotterdam und Amsterdam, um uns von den Hafengebäuden inspirieren zu lassen“, sagt IK-CNCI-Sekretär Robert Garcia. Der neue Plan berücksichtige zudem die Mobilitätsstrategie von Belval. „Das Gebäude soll sehr offen sein und auch eine Bus- oder Tramstation beinhalten.“

Hoch hinaus: 2007 wurde die Halle mit Installationen gefüllt, die deren gigantische Dimensionen aufgriffen
Hoch hinaus: 2007 wurde die Halle mit Installationen gefüllt, die deren gigantische Dimensionen aufgriffen Archivfoto: IK-CNCI

Große Pläne

Die Halle sei riesig und die Optionen seien vielfältig. „Vielleicht kann man eine Hälfte dieser gigantischen industriellen Kathedrale offen lassen und den anderen Teil füllen“, sagt Garcia. Das Gerüst der Halle sei noch in einem sehr guten Zustand – nur das stark baufällige Dach müsse renoviert werden. Bis vor Kurzem wurde die Gebläsehalle noch als Polizeihof genutzt, doch seit dem 14. August ist damit aus Sicherheitsgründen Schluss.

Mit dem ersten Plan versucht das IK-CNCI verschiedene Strukturen unter einem Dach zu vereinen
Mit dem ersten Plan versucht das IK-CNCI verschiedene Strukturen unter einem Dach zu vereinen Foto: IK-CNCI

Nach der Instandsetzung sieht Garcia die neue Gebläsehalle als eine Art Magnet für Belval. Ihm fehlt es momentan an einem zentralen Treffpunkt: „Wo kann man sich heute auf dem Belval, außer in dem unsäglichen Shoppingcenter, spontan treffen? Man irrt da nur rum.“ Für das IK-CNCI sei es sehr wichtig, dass „viele verschiedene Sachen und Leute“ in der neuen Struktur eingeplant werden. Für jeden soll etwas Interessantes vor Ort zu finden sein.

Die Gebläsehalle ist 160 Meter lang, 72 Meter breit und 28 Meter hoch
Die Gebläsehalle ist 160 Meter lang, 72 Meter breit und 28 Meter hoch Archivfoto: IK-CNCI

Geschichtlich wertvoll

Dazu gehöre auch die industrielle Vergangenheit des Standortes – die Geschichte vom Belval soll nicht vergessen werden. In der Gebläsehalle seien noch etliche alte Maschinen zu finden, so Garcia: „Die alten Turbinen, die unter Denkmalschutz stehen, werden in das Projekt integriert.“ Diese und noch andere Maschinen sollen nicht wie Museumsgegenstände ausgestellt werden, sondern Teil der Umgebung sein. „Man soll darüber stolpern und dann mehr zum Thema herausfinden.“ Das IK-CNCI wolle mit Bildschirmen und anderen Hilfsmitteln die Geschichte der Halle verbildlichen.

Das Projekt sei erst in den Kinderschuhen. Alle vier bis sechs Wochen treffe sich eine Arbeitsgruppe mit dem Projektträger „Fonds Belval“, um die wichtigsten Fragen zu klären und konkrete Pläne zu schmieden. „Das soll nicht nur Geplauder sein – wir werden uns konkrete Deadlines geben“, betont Garcia. Das IK-CNCI wolle zwar Druck machen, aber das marode Dach und die Corona-Krise mache ein schnelles Vorankommen sehr schwierig. Trotzdem hat Garcia ein erstes Ziel vor Augen: „Wir würden gerne nach dem Kulturjahr 2022 mit den Renovierungen anfangen.“

GéBé
12. Oktober 2020 - 9.02

Wenn man bedenkt , dass mit etwas mehr Überlegumg als es bereits der Fall ist , die neue Escher Stadtherren, hatte fast gesagt edlen Ritter, die Möglichkeit für E2022 haben, die restlich noch geöffneten Geschäftslokale der Alzette,Brill und Garerstrasse in der Geblæsehalle „Box in Box „ umgetauft , unnterzubringen ! Dann kõnnten die so geleerten Lokale alle von der Gemeinde belegt werden und aus dem Geschæftsviertel der Vergangenheit ein neues Potemkinsches Dorf für alle europäischen Kunstbanausen gemacht werden. Nichts zu danken meine Herren aus der Gemeinde. . Erfülle nur meine Bürgerpflicht.

Swiss
11. Oktober 2020 - 22.27

Ja, etwa so wie eine Markthalle, nicht wahr? Esch fährt auf die ab, das ist schon nicht mehr normal.