EinzelkritikDüpiert beim Debütantenball

Einzelkritik / Düpiert beim Debütantenball
Mica Pinto feierte gestern sein Debüt für Luxemburg Foto: Editpress/Jeff Lahr

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15 bzw. 16 Jahre war es her, dass Luxemburg im Doppelvergleich zwei blamable Niederlagen gegen Liechtenstein hinnehmen musste. Dennoch lag der Fokus von Nationaltrainer Luc Holtz nicht auf Revanche. Stattdessen profitierte er gestern u.a. von der Gelegenheit, um nicht weniger als drei Spielern zu ihrem Länderspieldebüt zu verhelfen und um Bankspielern die Chance zu geben, sich zu zeigen. Was bei der 1:2-Niederlage nicht jedem gelang.

Ralph Schon: Bei 74 Prozent eigenem Ballbesitz vor der Pause praktisch beschäftigungslos. Und dennoch nicht gegentorlos. Muss frustrierend gewesen sein. Lenkte in der 51. im Duell gegen Salanovic den Ball noch an den Pfosten. Unglücklicher hingegen beim 0:2 auf Elfmeter hin (62.).

Laurent Jans: Der Neo-„Rouche“ agierte eigentlich nur als rechter offensiver Mittelfeldspieler … der aber mit all seinen Versuchen glücklos blieb. Geschont nach 45 Minuten.

Kevin Malget: Seine größte Schwäche offenbarte sich beim Liechtensteiner Führungstreffer: die Schnelligkeit. Hatte seine liebe Mühe mit Gegenspieler Salanovic, dies sowohl im Mann-gegen-Mann als auch im Laufduell (51.). Liechtenstein hatte den FLF-Schwachpunkt schnell ausgemacht und hatte kein Erbarmen mit Malget, der bei jedem hohen und weiten Zuspiel nach vorne „ausgesucht“ wurde.

Tim Hall: Verschuldete in der 61. Minute mit einem zu ungestümen Körpereinsatz den Foulelfmeter, der zum 0:2 führte. Bis dahin und auch bis zum Schlusspfiff im Zweikampf fehlerlos.

Dirk Carlson: Da sich bis zum Pausenpfiff und seiner Auswechslung quasi alles luxemburgerseits auf der rechten Seite abspielte, trat er nicht in Erscheinung.

Florian Bohnert: Vor der Pause sehr oft im Zusammenspiel mit Jans, die Fortüne aber hatte er nicht. Rückte nach der Pause für Carlson auf den linken Verteidigerposten. Ein Auftritt mit mehr Schatten als Licht.

Aldin Skenderovic: Wirkte in den Anfangsminuten zeitweise etwas verloren. Machte sich vor allem bemerkbar, wenn Luxemburg hoch aufgerückt war und der Gegner sein Umschaltspiel aufzog. Holtz zog ihn zur halben Stunde höher, was ihm ebenso wenig behagte. Konnte keine Eigenwerbung betreiben.

Mica Pinto: Debütant 1. Am 30. September entschied sich der Rotterdam-Profi, in Zukunft für das FLF-Team aufzulaufen, gestern stand er bereits in der Startelf. Als linker Mittelfeldspieler aufgeboten und Flankengeber der ersten FLF-Chance durch O. Thill (15.). Viele sahen seinen Distanzschuss kurz vor der Pause (42.) im Tor. Beherrscht das von Holtz geliebte Kurzpassspiel. Schluss zur Pause.

Olivier Thill: Bestätigte 45‘ lang seinen starken Auftritt von vor einem Monat gegen Montenegro. Spielte mal verkappter Stürmer (Kopfballchance/15.), dann Ballverteiler, ehe Holtz ihn nach einer halben Stunde anstelle des überforderten Skenderovic zurückzog, um dem FLF-Defensivverbund mehr Stabilität zu geben und Löcher zu stopfen.

Maurice Deville: Der zweifache Saarbrücker Torschütze vom vergangenen Wochenende kam gestern erst gar nicht in die Position, um für Gefahr zu sorgen. Wurde wegen seiner Körpergröße oft im Kopfball gesucht, seine Stärken hat er aber eher von der Seite kommend. Raus nach 64 Minuten für Rodrigues.

Stefano Bensi: Wirkte sehr engagiert und bewies, dass stets auf ihn Verlass ist. Leider ließ er nach 17 Minuten gleich im Doppelpack die Chancen zu seinem 6. Länderspieltreffer liegen. In der 65. ausgewechselt für Sinani.

Leandro Barreiro: Kam nach der Pause für O. Thill. Dirigierte sein Team sehr hoch, wurde folglich einige Male hoch überspielt. Das Risiko war es wert.

Marvin Martins: Eigentlich als Vertreter von Jans hinten rechts eingewechselt. Hatte da aber keine Arbeit. Fiel dafür zweimal in der Offensive auf, beim zweiten Mal holte er den Elfmeter zum 1:2 raus.

Edvin Muratovic: Debütant Nummer 2. Nur 3’ waren rum, als er an LIE-Keeper Ospelt scheiterte. In der Folge ließ er sich oftmals als Anspielstation auf die linke Seite rausfallen. Als Brecher fehlte der Durchbruch.

Timothé Rupil: Debütant Nummer 3. Spielt als 17-Jähriger bereits in der U19 von Mainz 05. Muss sich also auch dort durchbeißen. Das, was er auch gestern tat, nämlich beißen.

Gerson Rodrigues: Braucht nach seiner Einwechslung (65. für Deville) gerade mal sieben Minuten, um auf Elfmeter hin zu verkürzen (1:2). Danach wollte er mit dem Kopf durch die Wand. Vergab noch das 2:2 (85.).

Danel Sinani: Kam nach 65’ für Bensi und sollte ebenfalls für den Umschwung sorgen. Seine beiden Distanzversuche waren gefährlich, aber nicht gefährlich genug.  CJ