„Rengelschleed“Kahlschlag wird wieder aufgeforstet

„Rengelschleed“ / Kahlschlag wird wieder aufgeforstet
Der Kahlschlag „Rengelschleed“ gegenüber der Burg von Burscheid wird wieder aufgeforstet Foto: Editpress/Olivier Halmes

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Der Kahlschlag gegenüber der Burg von Burscheid wird wieder aufgeforstet. Rund eine Million Euro möchte die Gemeinde Erpeldingen/Sauer zu diesem Zweck investieren. Ziel ist es, das geschundene Areal „Rengelschleed“ wieder zu einem Wald im Rahmen eines Natura-2000-Schutzgebietes werden zu lassen.

Groß war der mediale Aufschrei im August 2018, als der Vorbesitzer des Areals, ein Privatmann, auf einen Schlag 35 Hektar Nadelwald abholzen ließ. Lediglich 9 Hektar Lohhecken entgingen dem Kahlschlag. Der vormalige Besitzer des Waldes hatte sein Handeln damit begründet, das anstehende neue Naturschutzgesetz habe ihn damals quasi zur Abholzung gezwungen. Nach der erfolgten Gesetzesänderung sollen bekanntlich solche Vorhaben künftig naturverträglicher und nachhaltiger geregelt werden.

Die Gemeinde Erpeldingen an der Sauer hatte im Mai vergangenen Jahres daraufhin das zum größten Teil abgeholzte Waldgelände für rund 245.000 Euro erworben. Das in einer steilen Hanglage befindliche Grundstück liegt am Rande der Gemarkung der Gemeinde im direkten Sichtbereich der Burg von Burscheid.

Laut Revierförster Kim Speidel sollen auf die kommenden zehn Jahre verteilt die stolze Anzahl von insgesamt 89.300 Bäumen und Sträuchern gepflanzt werden. Bei der Wahl der Baumarten werde auf die spezifischen Standortbedingungen und auf die künftigen Veränderungen des Klimas besonders acht gegeben. Eine große Vielfalt an Pflanzen soll dabei angestrebt werden.

Traubeneiche und Bergahorn 

Somit sind für das Areal „Rengelschleed“ hauptsächlich Laubbaumarten wie die Traubeneiche, der Bergahorn, die Buche, die Winterlinde, aber auch die Berg-Ulme vorgesehen. Die Ulme hat in den vergangenen Jahrzehnten leider einen herben Rückgang in unseren heimischen Wäldern verzeichnen müssen und soll bei dem Projekt ebenfalls nicht zu kurz kommen. Hauptbaumart wird mit 31 Prozent die Eiche sein. Diese Art komme besser mit dem trockenen Klima zurecht, so Speidel. Nadelbäume werden lediglich 10 Prozent ausmachen. Einziger Protagonist wird hier die Europäische Lärche sein.

Wie Bürgermeister Claude Gleis hinzufügte, soll das Gebiet ebenfalls mit Wanderwegen erschlossen werden. Auch sei ein kleiner Teil des Areals als Startpunkt für Paraglider vorgesehen. Gleis rechnet zudem mit einer staatlichen Förderung von bis zu 80 Prozent, da die vorgesehenen Maßnahmen zur Aufforstung im Einklang mit den Bestimmungen eines Natura-2000-Schutzgebietes geschehen sollen.