Corona Trotz gründlichem Tracing: Fast jede zweite Infektionsquelle wird nicht gefunden

Corona  / Trotz gründlichem Tracing: Fast jede zweite Infektionsquelle wird nicht gefunden
Viele Menschen haben sich im Urlaub mit dem Virus angesteckt, schreibt Gesundheitsministerin Paulette Lenert in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Frage Foto: Editpress/Julien Garroy

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In Luxemburg werden bei einem positiven Corona-Test die Infektionsketten, so gut es geht, durch manuelles Tracing zurückverfolgt. Damit sollen weitere Infizierte gefunden werden, ehe sie andere anstecken, und mögliche Infektionsquellen identifiziert werden. Die Ministerin gibt nun zu: In 40 Prozent aller Fälle ist unklar, wo sich die Person angesteckt an. 

Wer einen positiven Corona-Test erhält, muss danach so einige Fragen über sich ergehen lassen. Das Gesetz zum Contact Tracing erlaubt es dem Team in Hamm, alle Kontakte, die in den 48 Stunden vor dem positiven Test stattfanden, zu erfahren. Beim Gespräch wird auch versucht herauszufinden, wo sich die Menschen angesteckt haben. Während bei vielen die Infektionsquelle klar ist, kann bei etwa 40 Prozent aller Kranken nicht herausgefunden werden, wo sie sich angesteckt haben. 

Das räumt Gesundheitsministerin Paulette Lenert in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Frage ein. Die Zahl sei mit anderen Ländern vergleichbar, die ähnliche Statistiken publizieren. Die meisten Infektionen finden im privaten Bereich, auf dem Arbeitsplatz oder im Freizeitbereich statt. „Während des Sommers waren auch bis zu 50 Prozent der Infektionen auf Reisen zurückzuführen“, betont die Ministerin. 

Das Tracing sei keine präzise Wissenschaft, da es immer eine Einschätzung einer individuellen Situation durch einen Epidemiologen sei. Aber es sei die „beste Annäherung an die Realität“, die man während einer Epidemie haben könne.

In der Antwort auf Jeff Engelens (ADR) parlamentarische Frage geht die Gesundheitsministerin noch mal auf den Begriff „Cluster“ ein. Um einen solchen handele es sich, wenn drei oder mehr Fälle an einem Ort in einem Zeitraum von maximal 14 Tagen auftauche. Lenert präzisiert allerdings, dass es zwischen diesen Fällen keine kausalen Verbindungen geben müsse. Will heißen: Die Betroffenen müssen sich nicht unbedingt gegenseitig angesteckt haben. Den Begriff „Infektionsherde“ – den Bildungsminister Claude Meisch unter anderem dazu verwendete, um auszudrücken, dass sich bisher keine Schüler in der Schule angesteckt haben – würde das Gesundheitsministerium nicht verwenden. Man spreche typischerweise von „sources d’infection“. 

Jemp
22. September 2020 - 22.40

Dann sägt doch den Meisch endlich ab, ihr Heinis! Ihr wisst doch, dass er bei jeder Gelegenheit Mist macht und euch in die Bredouille bringt!