WirtschaftCLC-Direktor Nicolas Henckes fordert weitere Hilfen von der Regierung

Wirtschaft / CLC-Direktor Nicolas Henckes fordert weitere Hilfen von der Regierung
Finanz- und Versicherungsunternehmen mussten dieses Jahr am häufigsten Konkurs anmelden Foto: Robert Spirinelli

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Die Corona-Krise hat noch nicht die befürchtete Pleitewelle im Privatsektor ausgelöst. In diesem Jahr haben sogar weniger Betriebe Konkurs angemeldet als im Jahr zuvor. Das geht aus einer Antwort auf eine parlamentarische Frage hervor.

513 Betriebe mussten in den ersten acht Monaten dieses Jahres ihre Türen endgültig schließen. Das schreiben der Tourismus- und Mittelstandsminister Lex Delles (DP), Wirtschaftsminister Franz Fayot (LSAP) und Justizministerin Sam Tanson („déi gréng“) in einer gemeinsamen Antwort auf eine parlamentarische Frage. Letztes Jahr waren es im gleichen Zeitraum 665. Die Zahlen stammen vom Luxemburger Unternehmensregister LBR. Dieses macht allerdings keinen Unterschied zwischen einem erklärten Bankrott und einem Bankrott durch Vorladung. Während der Corona-Krise wurde jedoch die Pflicht, einen Bankrott zu erklären, ausgesetzt – und bleibt bis zum Ende des Jahres weiterhin außer Kraft.

Nicolas Henckes, Direktor der „Confédération luxembourgeoise du commerce“ (CLC), sieht die Lage dennoch sehr kritisch: „Den meisten Betrieben geht es weiterhin sehr schlecht, vor allem die Reiseagenturen und der ganze Event-Sektor befinden sich noch immer in einer tiefen Krise.“ Zudem seien die veröffentlichten Zahlen keineswegs ein Abbild der Realität. „In der Statistik werden die Schließungen nicht aufgeführt – viele Betriebe und Geschäfte mussten ihre Türen schließen, ohne unbedingt Bankrott zu erklären.“

Österreichisches Modell

Die Direkthilfen der Regierung würden nicht ausreichen, um den Betrieben ihr Überleben zu sichern, sagt Henckes: „Die Direkthilfen waren gut und nötig, haben das Problem jedoch nur vertagt – wenn die ersten Gelder von der Administration zurückverlangt werden, werden die Betriebe wieder Probleme kriegen.“ Viele Händler würden hingegen weitere Hilfen benötigen, erklärt Henckes und schlägt das österreichische Modell vor. In Österreich erhalten Betriebe, die einen Umsatzeinbruch von über 30 Prozent verzeichnen, eine Hilfe von der Regierung. Diese übernimmt dann den gleichen Prozentsatz an Fixkosten des Betriebes, sagt der CLC-Direktor.

Henckes erklärt, dass man auch wegen der Teilzeitarbeit-Maßnahmen mit Arbeitsminister Dan Kersch im Dialog stehe: „Die Gelder für Teilzeitarbeit erhalten die Betriebe oftmals erst ein paar Monate nach der eigentlichen Abrechnung. Wir schlagen vor, dass 80 Prozent der Gelder sofort aus dem Beschäftigungsfonds gezahlt werden und die restlichen 20 Prozent, wenn die Abrechnung kontrolliert wurde.“ Zudem kritisiert Henckes, dass die Direkthilfen noch lange nicht den angekündigten Umfang der neun Milliarden Euro erreicht haben.

Finanz- und Versicherungsunternehmen mussten dieses Jahr am häufigsten Konkurs anmelden (200), gefolgt von Auto- und Motorradwerkstätten (89), spezialisierten Technik- und Wissenschaftsunternehmen (48) und Bauunternehmen (47). Die Zahl der Unternehmensgründungen ging 2020 im Vergleich zum Vorjahr zurück: 5.051 Betriebe wurden dieses Jahr gegründet, 5.390 waren es noch im vergangenen Jahr gewesen.

Günther
18. September 2020 - 19.00

Insolvenzverschleppung heißt das Wort das Sie suchen.

alleboesccheisser
18. September 2020 - 9.47

Dei Subventionen dei do gefrot sin , fir allereischt een bilan presenteeren an dann kuken op net ze viel jachten an sonstigen fun kapital wat verstoppt ass , durno kann dann iwer subventionen geschwat gin well et sin dr zeviell dei schwarzkonten hun.