Theaterfest 2020Luxemburgs Kulturszene startet trotz Hygienemaßnahmen mit vollem Elan in die neue Saison

Theaterfest 2020 / Luxemburgs Kulturszene startet trotz Hygienemaßnahmen mit vollem Elan in die neue Saison
Die 2020-Auflage des „Theaterfest“ Foto: Editpress/Anne Lommel

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Mit dem Theaterfest auf dem Platz Clairefontaine in Luxemburg-Stadt lancierten die Theaterhäuser und Kulturzentren die Saison 2020/21. An ihren Ständen präsentierten die verschiedenen Häuser ihr Programm für die kommende Spielzeit. Zudem hatten die Besucher die Möglichkeit, sich mit den Künstlern und Vertretern der unterschiedlichen Institutionen auszutauschen und mit ihnen zu diskutieren. Organisiert wurde das Ganze von der „Theater Federatioun“.

Neben einigen Workshops für Kinder und Jugendliche wurde den Besuchern auch während rund zwei Stunden eine interessante Diskussionsrunde geboten, die von Christiane Kremer moderiert wurde. Alle zeigten sich sichtlich berührt und mehr als glücklich, wieder Publikum in ihren Häusern begrüßen zu dürfen, so auch Claude Mangen, Direktor der „Theater Federatioun“ und Intendant des „Mierscher Kulturhaus“. Genauso wie die Schauspieler, Tänzer und Musiker sich wieder freuen vor einem Publikum auf der Bühne zu stehen, können es die Zuschauer kaum erwarten, endlich wieder Kultur hautnah zu erleben, wenn auch unter strengen Hygienemaßnahmen bedingt durch die aktuelle Corona-Pandemie. Demnach haben die unterschiedlichen Häuser zwei verschiedene Vorgehensweisen herausgearbeitet, um die Ansteckungsgefahr in den Theatersälen zu vermeiden: Entweder die Säle werden praktisch bis zur Gänze aufgefüllt, dafür müssen die Zuschauer dann aber eine Maske tragen oder die Besucher werden mit größerer Distanz im Saal platziert und dürfen ihre Maske dann ablegen. Beide Konzepte sollen vermeiden, dass die Kulturzentren und Theaterhäuser zu einer Brutstätte für Infektionen werden.

Beim diesjährigen Theaterfest gab es auch Workshops für Kinder
Beim diesjährigen Theaterfest gab es auch Workshops für Kinder Foto: Editpress/Anne Lommel

Kulturministerin Sam Tanson („déi gréng“) zeigte sich im Interview begeistert vom aktuellen Programm der Theaterhäuser und Kulturzentren. Vor allem bewunderte sie die Solidarität unter den einzelnen Einrichtungen und deren gegenseitige Unterstützung. Demnach stellen größere Kulturzentren und Theaterhäuser den kleineren Zentren gerne ihre Säle zur Verfügung und ermöglichen diesen somit auch die Chance auf mehr Aufführungen mit mehr Publikum. Genauso bemerkenswert fand Tanson auch die Tatsache, dass in der Saison 2020/21 zunehmend mit Luxemburger Autoren gearbeitet wird. Die Ministerin kündigte zudem an, dass ab dieser Saison auch ein Theaterpreis eingeführt wird, wobei es diesen in vier verschiedenen Kategorien zu gewinnen gibt: „Prix national du théâtre récompensant une œuvre complète“, „Prix de la meilleure création – jeu d’acteur, mise en scène, dramaturgie“, „Prix de la meilleure création – scénographie, création, costumes, maquillage, coiffure…“ und „Prix du jeune espoir“.

In den weiteren Interviews wurde ebenfalls über neue Projekte und die kommenden Aufführungen diskutiert. Während Bernard Baumgarten, Leiter des „Trois C-L“, ein wenig über die Hygienemaßnahmen bei seinen Tänzern auf der Bühne sprach, äußerte sich Josée Hansen, (noch) Chefredakteurin beim Lëtzebuerger Land, etwas besorgt um die aktuelle Kulturkritik, da diese in ihren Augen nicht mehr wirklich stattfindet. Marie-Laure Rolland erzählte hingegen von ihrem Blog „La Glaneuse“, in dem sie sich sowohl mit der luxemburgischen als auch mit der internationalen Tanzszene auseinandersetzt.